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1492 - Vampir-Attacke

1492 - Vampir-Attacke

Titel: 1492 - Vampir-Attacke
Autoren: Jason Dark
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beide von einer Rakete angetrieben.
    Wäre es taghell gewesen, ich hätte mit einem Schuss sicherlich eine Chance gehabt. So aber musste ich sie ziehen lassen, und wir standen mit leeren Händen da.
    Wie von allein sank der Arm mit der Beretta nach unten. Auf meiner Haut lag ein kalter Schauer. Auch meine Beine zitterten leicht.
    Mit diesem Angriff hatte ich nicht gerechnet. Ich hätte mir so etwas auch in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können, und ich lauschte auf meinen harten Herzschlag.
    Wer war diese Gestalt?
    Dem Aussehen nach war es eine männliche Person gewesen. Aber eine, die fliegen konnte und womöglich zu den Blutsaugern zählte, ohne dass es sich dabei um eine Fledermaus handelte.
    Freude darüber, dass ich der Kugel entkommen war, konnte ich keine empfinden.
    Erst als ich erneut das Stöhnen hörte, fiel mir ein, dass ich nicht allein auf dem Gelände war. Mein Weg führte mich zu Alvin Monk.
    Ihn hatte eine Kugel im linken Oberschenkel erwischt. Er lag auf der rechten Seite und presste eine Hand auf die Wunde. In seinem Gesicht mischten sich Schweiß und Nässe, als er mich mit einem Flackerblick anschaute.
    »Was war das?«
    »Man hat auf uns geschossen.«
    »Ja, aber wer?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Er ist jetzt weg – oder?«
    »Genau. Und bleiben Sie bitte so liegen, Mr. Monk. Ein Arzt wird gleich bei Ihnen sein.«
    »Ja, danke.«
    Ich wusste, dass es noch einen zweiten Verletzten gab. Es war ein Kollege. Er blutete aus einer Kopfwunde, und man hatte ihn neben einen Streifenwagen gebettet.
    Sergeant Hunt erklärte mir, dass der Notarzt bereits alarmiert worden war, was ich mit einem dankbaren Nicken quittierte.
    »Können Sie sich das erklären, Mr. Sinclair?«
    »Nein, Sergeant, das kann ich nicht. Ich weiß nur, dass er aus der Luft kam, und dann ging alles blitzschnell. Er holte sich die Tote und verschwand mit ihr.«
    »Warum?«
    »Ich habe keine Ahnung. Man kann einfach nur raten. Möglicherweise wollte er Spuren löschen.«
    Hunt räusperte sich kurz. »Sie meinen, dass wir durch die Identität der Frau vielleicht auf ihn gekommen wären?«
    »Das kann ich mir vorstellen. Ob es stimmt, weiß ich nicht. Aber ich sage Ihnen, dass wir uns um den Fall kümmern. Ab jetzt hat die Jagd begonnen.«
    »Auf einen fliegenden Menschen?«
    »Wie auch immer.«
    Der Sergeant war überfordert. Er konnte nur den Kopf schütteln, während ich mir bereits Gedanken darüber machte, wie es weitergehen sollte, und zwar noch in dieser verdammten Nacht…
    ***
    Es ist kein Vergnügen, mit feuchter Kleidung Auto zu fahren, doch mir blieb nichts anderes übrig. Ich hatte unsere Spurensicherung nicht alarmiert, denn der Fall hatte sich in eine andere Richtung hin entwickelt. Ich würde neue Wege gehen müssen, die mit einer normalen Polizeiarbeit nichts zu tun hatten.
    Kernpunkt war dieser fliegende Mensch. Ob es sich dabei um einen Vampir gehandelt hatte, war für mich nicht feststellbar gewesen. Alles war zu schnell über die Bühne gegangen, aber es konnte durchaus sein, dass es sich um einen Blutsauger gehandelt hatte.
    Und dessen Spur wollte ich aufnehmen, wobei ich das ohne Hilfe kaum schaffen würde.
    Den Beginn hatte ich schon durch einen Anruf in die Wege geleitet, und zwar bei Jane Collins. Ich hatte ihr erklärt, dass ich vorbeikommen würde, und auch danach gefragt, ob Justine Cavallo in ihrem Zimmer war.
    »Gesehen habe ich sie schon heute Abend.«
    »Gut, dann komme ich so schnell wie möglich.«
    »Worum geht es denn?«
    »Das erkläre ich dir später.«
    »Okay. Ich koche Kaffee.«
    »Danke.«
    Jane Collins lebte in einer ruhigen Straße im Haus der verstorbenen Sarah Goldwyn. Die Straße gehörte zu den seltenen Ausnahmen in London, denn man bekam dort in der Regel einen Parkplatz.
    Auch in dieser Nacht hatte ich Glück. Zwar musste ich den Rover schräg zwischen die Bäume stellen, aber es war schon okay. So musste ich nicht zu lange durch den Regen laufen. In den Pfützen und auf dem Untergrund spiegelte sich das Licht der wenigen Laternen. Unterwegs war keiner mehr. Die Bewohner hatten sich in ihre Häuser verkrochen.
    Ich lief schnell durch den Vorgarten und hatte die Haustür noch nicht erreicht, als sie schon aufgezogen wurde. Jane stand auf der Schwelle und schaute mich aus großen Augen an.
    »Wie siehst du denn aus?«
    Ich hob die Schultern. »Na ja, wie jemand, der in voller Montur unter die Dusche gestiegen ist.«
    »Haha, das soll ich dir glauben?«
    »Ich hatte leider
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