Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1492 - Vampir-Attacke

1492 - Vampir-Attacke

Titel: 1492 - Vampir-Attacke
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
war leer. Sie brauchte Blut, und sie hatte es sich holen wollen.
    Vampire atmen nicht. Was sich bei ihr anhörte, wie ein Atmen, das glich einem Keuchen. Sie knurrte auch zwischendurch und arbeitete weiterhin an ihrer Befreiung.
    Unterstützung erhielt ich nicht. Die Kollegen hielten sich zurück.
    Aber sie würden Zeugen einer Erlösung werden. Ich glaubte nicht daran, dass ich irgendwelche Informationen von ihr bekommen würde. Dieses Wesen war ausschließlich auf mein Blut fixiert.
    Ich hätte der Frau eine Kugel in den Kopf schießen können. Aber das wollte ich nicht. Es gab noch etwas, vor dem Vampire große Angst haben. Vor einem geweihten Kreuz.
    Ich holte es an der Kette hervor und ließ es vor meiner Brust hängen.
    Sie ruckte weiter nach vorn. Arme streckten sich mir entgegen, und Hände schlugen nach mir. Ich ließ mich nicht erwischen, sondern tat das, was getan werden musste.
    Ich setzte das Kreuz als Waffe ein!
    Nur einmal brauchte ich es gegen die Stirn dieser Unperson zu drücken, und schon war es um sie geschehen. Tierische Schreie drangen aus ihrer Kehle. Sie bäumte sich auf. Sie wusste, dass sie vergehen würde. Aber sie wollte es nicht.
    Trotzdem hatte sie keine Chance. Nach einem letzten verzweifelten Aufrichten des Oberkörpers fiel sie wieder nach vorn und schaffte es nicht einmal mehr, den Kopf zu heben.
    Mit den Händen und fast auch mit der Stirn berührte sie den Boden. Der Regen fiel auf sie nieder und nässte sie noch weiter durch.
    Sie würde sich nie mehr bewegen.
    Wenn sie schon sehr lange ein Vampir gewesen wäre, wäre sie zu Staub zerfallen. Das sah hier nicht danach aus, aber ich wollte Gewissheit haben, bückte mich und zog den Kopf an den Haaren hoch, um ihn dann herumzudrehen, weil ich in das Gesicht schauen wollte.
    Ich sah einen deutlichen Abdruck des Kreuzes in ihrem Gesicht.
    Das hatte gereicht. Sie lebte nicht mehr in ihrem untoten Dasein weiter. Ich hatte sie erlöst, doch einen Zerfall des Gesichts und auch den übrigens Körpers sah ich nicht. Lange konnte sie noch nicht zu den Blutsaugern gezählt haben.
    Ich dreht mich um und sah Sergeant Hunt auf mich zukommen. In seinem Gesicht war noch der zweifelnde Ausdruck zu sehen, als er fragte: »Ist sie tatsächlich eine Blutsaugerin gewesen?«
    »Ja, das war sie!«
    Er schluckte. »Und wie – ich meine, wie haben Sie es geschafft?«
    »Es gibt mehrere Möglichkeiten, ein derartiges Wesen zu erlösen. Unter anderem durch ein Kreuz, und das habe ich eingesetzt.«
    Hunt lächelte. »Klar, Sie besitzen das Kreuz. Das hat sich schon herumgesprochen. Jedenfalls habe ich keinen Fehler begangen, als ich Ihnen Bescheid gab.«
    »Das haben Sie wirklich nicht.«
    Hunt kratzte über seine nasse Stirn. »Und wie geht es jetzt weiter? Was meinen Sie?«
    Da musste ich nicht lange nachdenken. »Wir werden sie erst mal aus ihrer Lage befreien, und dann läuft alles seinen Gang. Wir werden herausfinden müssen, wer sie in ihrem normalen Leben war, um denjenigen aufzuspüren, der dafür sorgte, dass sie zu einer Blutsaugerin wurde.«
    »Also normale Ermittlungen.«
    »So ist es.«
    Hunt schaute auf die Gestalt hinab, bevor er sich an die Arbeit machte und mir half. Wir mussten schon recht viel Kraft einsetzen, um den Körper unter der Rundbürste hervorzuzerren. Aber wir schafften es, wobei die Borsten der Bürste den Wollrock aufrissen.
    Als Oberteil trug sie einen Pullover, der auch einiges abbekommen hatte.
    Wir drehten sie auf den Rücken. Der Abdruck des Kreuzes befand sich in der oberen Gesichtshälfte, ansonsten sahen die Züge normal und auch entspannt aus.
    Wir standen im hellen Licht, und ich fragte meinen Nebenmann:
    »Kennen Sie die Frau?«
    »Nein, Mr. Sinclair. Ich habe sie nie zuvor gesehen.«
    »Gut, wir fragen die anderen.« Dabei ging es mir vor allen Dingen um den Mann, gegen dessen Kehrmaschine die Blutsaugerin gesprungen war. Ich winkte ihn heran, stellte mich vor, er sagte auch seinen Namen und schaute sich die Tote an.
    Über seine Haut rann ein Schauer, was nicht allein am Regen lag.
    »Die habe ich noch nie gesehen.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ja, Sir. Ich kann mir auch nicht vorstellen, was sie vor mir wollte, verdammt.«
    »Blut.«
    Er schüttelte den Kopf. »Das ist so unwirklich. Ich kann es noch immer nicht fassen.«
    »Das glaube ich Ihnen. Gehen wir einfach davon aus, dass Sie verdammt viel Glück gehabt haben. Auch Vampire sind nicht allmächtig. Ich kann mir vorstellen, dass diese Unperson Sie anspringen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher