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148 - Nosferata - die Blut-Lady des Dr. Satanas

148 - Nosferata - die Blut-Lady des Dr. Satanas

Titel: 148 - Nosferata - die Blut-Lady des Dr. Satanas
Autoren: Larry Brent
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hinter uns bringen, desto besser. Es muß in dieser
Nacht passieren. Morgen kann’s schon zu spät sein. Der Besitzer des Gebäudes
hat einen amerikanischen Privatforscher und -Sammler informiert .«
    »Wohl so ein spleeniger Millionär, wie?«
    »Genau. Und da dieser Mann übers nötige
Kleingeld verfügt, das ich nicht habe, muß ich ihm eben mit Klugheit zuvorkommen .«
    »Im Klartext heißt das: Du klaust die Leiche,
und ich soll dir dabei helfen. Frederik, das ist die verrückteste Geschichte,
die ich je gehört habe .«
    »Und die ungewöhnlichste, die wir zusammen
erlebt haben. Das ist diesmal jedoch kein dummer Jungenstreich mehr, sondern
eine wissenschaftliche Großtat, wenn es mir gelingt, die Herkunft dieses
Vampirwesens mit Nosferatu in Verbindung zu bringen .«
    Jan van Steen kletterte nun auch die Sprossen
hinab. Der tiefer gelegene Keller war wie ein dunkler, fensterloser Schacht.
Die Wände waren von unten her angefault, und es roch wie in einen Gewölbe, in
das nie ein Sonnenstrahl drang und nie gelüftet wurde.
    Der Boden war voller Schutt und grauem
Matsch, in dem sie bis zu den Fußknöcheln versanken.
    Der Lichtkegel der Taschenlampe wanderte wie
ein Geisterfinger vor ihnen her.
    »Du bist unter die Leichenräuber gegangen,
Frederik«, unterbrach der hagere Mann die eingetretene Stille. »Um zum Ort
deiner Tat zu gelangen, führst du mich eine halbe Stunde kreuz und quer durch
die Stadt. Und auf dem gleichen Weg sollen wir dann wohl, die Leiche auf den Schultern,
gemütlich nach Hause stiefeln. Vielleicht hast du schon einen Teppich irgendwo
deponiert, um sie einzuwickeln. Dann fällt unser nächtlicher Spaziergang sicher
kaum auf. Teppichhändler sind in Amsterdam schließlich öfter unterwegs als
Leichendiebe .«
    »Ich habe auch an unseren Rückweg gedacht,
Jan. Drei Häuserblöcke von hier entfernt steht seit dem frühen Nachmittag ein
VW-Bus. Ich habe ihn von meinem Schwager ausgeliehen, der ein Obst- und
Gemüsegeschäft betreibt, wie du weißt. Wenn wir die Leiche haben, brauchen wir
nur noch die paar Schritte bis zum Wagen zurückzulegen. Der Weg führt von hier
aus direkt dorthin. Innerhalb weniger Minuten ist die Sache abgewickelt .«
    Frederik Kadens hatte ein steinernes Podest
erreicht. Dahinter war eine Nische in der Wand mit einem Bretterverhau
verschlossen.
    Kadens machte sich
sofort an die Arbeit. Aus der Tatsache, daß er überhaupt nichts zu suchen
brauchte, schloß Jan van Steen, daß sein Freund nicht zum ersten Mal hier war.
    Frederik Kadens schob endlich den nassen Hut
weiter nach hinten, schlug den Mantelkragen herunter und griff in eine
Werkzeugkiste. Er holte wortlos eine Zange und einen Hammer heraus.
    Die dünnen Bretter waren im Nu abgelöst, und
dahinter kam ein schmutziges Laken zum Vorschein, das mit vier Nägeln in die
Wand gespannt war. Kadens zog mit der Zange die beiden
Nägel rechts oben und unten aus der Wand, und das Laken fiel raschelnd in sich
zusammen.
    Dahinter lag eine Wandnische.
    Deutlich war zu erkennen, daß hier vor langer
Zeit ein Hohlraum in der Wand zugemauert worden war. Mörtel- und Steinreste,
die vom Herausbrechen der Wand übriggeblieben waren, klebten an dem Gemäuer.
    Hoch aufgerichtet - wie in einem ägyptischen
Sarkophag - stand eine Leiche.
    Sie stand steif und starr wie ein Zinnsoldat
in seinem Häuschen.
    Die vertrockneten Hände hingen herab, das
Gesicht - welk und verdorrt wie das einer Mumie - war den beiden nächtlichen
Besuchern der Baustelle zugewandt. Die Augen der Leiche waren weit aufgerissen,
das Antlitz war schauerlich verzerrt. Diese Person war bei lebendigem Leib
eingemauert worden, und in dem engen Gefängnis schließlich elend erstickt.
    Das lange, strähnige Haar rahmte ein
ungewöhnlich spitzes Gesucht.
    Am Haar, aber auch an der Kleidung, einem
langen schwarzen Gewand, das bis zu den Knöcheln reichte, konnte man es noch
erkennen.
    »Aber - das ist ja eine Frau, Frederik,
Nosferatu war ein Mann, und wenn etwas an dem ist, was du annimmst, dann...«
    Weiter kam er nicht.
    »Das ist auch nicht Nosferatu, meine Herren«,
sagte da eine hart klingende Stimme hinter ihnen. »Ihn gibt es nicht mehr! Er
hat längst das Zeitliche gesegnet .. . Aber das
Vermächtnis, das er hinterlassen hat, ist hochinteressant. Dies ist -
Nosferata, seine Geliebte !«
    Schon bei den ersten Worten waren Frederik
Kadens und Jan van Steen herumgewirbelt.
    Sie waren beide wie vor den Kopf geschlagen
und kalkweiß im Gesicht.
    Sie waren nicht
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