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1477 - Das steinerne Grauen

1477 - Das steinerne Grauen

Titel: 1477 - Das steinerne Grauen
Autoren: Jason Dark
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Bescheid weiß.«
    »Von wem?«
    »Kannst du dir das nicht denken, Max?«
    »Nein.«
    »Von der Dogge«, flüsterte Carlotta. »Sie wird sie informiert haben.«
    Die Tierärztin sagte nichts. Sie musste erst nachdenken. Aber sie schüttelte den Kopf und flüsterte: »Das glaubst du doch selbst nicht, oder? Wie sollte die Dogge ihr so etwas sagen können?«
    »Indem sie mit ihr kommuniziert hat.«
    »Ach, die Frau spricht mit Tieren?«
    »Das kann ich mir gut vorstellen.«
    »Aber ich nicht, Carlotta. Und du weißt, dass ich bereit bin, einiges zu akzeptieren. Aber dass Mensch und Tier sich unterhalten können, halte ich für lächerlich.«
    »Ich nicht.«
    »Und wie kommst du darauf?«
    »Ich schaue ab und zu in die Glotze.«
    »Weiß ich.«
    »Und da habe ich einen Bericht gesehen, der von einer Frau handelte, die mit Tieren sprach. Sie war eine Tierheilpraktikerin und nannte sich auch Tierkommunikatorin. Es gibt Menschen, die ihr die Tiere ins Haus brachten, und mit ihnen sprach sie dann. Angeblich berichteten die Tiere von ihren Sorgen und Problemen, die sie dann an die Menschen weitergab.«
    »Toll.«
    »Das kannst du laut sagen.«
    »Lieber nicht«, flüsterte die Tierärztin. »Hast du denn den Namen dieser Frau behalten?«
    »Nein, leider nicht. Aber ich glaube, dass ich ihn mir aufgeschrieben habe. Ich müsste mal nachschauen. Zur Not kann man auch beim Sender anrufen.«
    »Ich werde es mir merken.« Die Unterhaltung der beiden verstummte, denn die Dogge benahm sich plötzlich seltsam. Sie konnte nicht ruhig bleiben. Sie jaulte, sie scharrte mit den Füßen, stieß auch hin und wieder ein heiseres Bellen aus und warf den Kopf immer wieder hoch, um den Himmel abzusuchen.
    »Die will mich, das steht fest.«
    »Dann hat sie dich gesehen.«
    »Davon muss man ausgehen, Max. Und wenn die Frau mit Tieren sprechen kann, dann wird ihr der Hund sagen, wer dich gerettet hat, Max.«
    Sie beobachteten die Frau und die Dogge weiter. Beide verhielten sich ungewöhnlich. Sie gingen im Wendehammer hin und her, konnten aber nichts entdecken, so sehr sie sich auch anstrengten.
    Schließlich taten sie das, was Maxine und Carlotta erhofft hatten.
    Sie wandten sich wieder dem Waldrand zu, und diesmal gingen sie schneller.
    Sie drehten sich auch nicht mehr um, nur der Hund bellte am Waldrand noch mal kurz auf, dann huschte er in die Büsche, die auch die unbekannte Frau verschluckten.
    »Weg sind sie!« flüsterte Carlotta.
    »Ja, aber wir werden noch eine Weile hier liegen bleiben. Ich kann mir vorstellen, dass sie unser Auto beobachten. Wir gehen erst hin, wenn es richtig dunkel geworden ist.«
    »Du bist die Chefin.«
    »Oh – danke.«
    Etwa eine Viertelstunde war vergangen, da konnten sie es riskieren.
    Springen wollte Maxine nicht. So wurde sie von Carlotta auf die Schulter genommen, und der Rest war ein Kinderspiel. Es hielt sich auch niemand mehr am Waldrand auf.
    Wenig später saß Maxine hinter dem Lenkrad und startete das Fahrzeug. Erst jetzt fühlte sie sich besser, und das zeigte sie auch, indem sie Carlotta anlächelte.
    Carlotta lächelte zurück. »Wir waren doch gut, wie?«
    »Nicht ich. Du warst gut, Carlotta. Ich bin froh, dass es dich gibt.«
    Das Vogelmädchen lächelte noch breiter. »Weißt du was?«
    »Nein.«
    »So etwas höre ich wahnsinnig gern…«
    ***
    Der Früchtetee dampfte in den Tassen, und wie so oft saßen sich Maxine und Carlotta in der Küche gegenüber. Es war einer ihrer Lieblingsplätze, sehr gemütlich, ein wenig heimelig, und hier sprachen sie über Gott und die Welt.
    Carlotta schaute Maxine an, nachdem sie die Tasse abgestellt hatte.
    »Was hat die Frau wohl in deinem Auto gesucht?«
    »Ich weiß es nicht. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass es ihr um persönliche Dinge ging. Dass sie herausfinden wollte, wem das Fahrzeug gehört.«
    »Dann will sie was von uns.«
    »Kann sein.«
    »Hätte sie denn etwas finden können?«
    »Sicher«, gab Maxine zu. »Im Handschuhfach habe ich – wenn mich nicht alles täuscht – einige Visitenkarten liegen. Die muss ich immer bei mir haben. Sie wird also wissen, wer ihr auf den Fersen ist. Davon müssen wir ausgehen.«
    »Und wenn sie mehr als diesen einen Hund befehligt?«
    »Dann haben wir ein Problem.«
    Carlotta schüttelte den Kopf. »Hunde, die zu Stein werden können und danach wieder leben. Das ist etwas, das ich nicht begreifen kann. Ich weiß nicht, womit wir es hier zu tun haben, aber wenn es davon eine ganze Horde gibt, müssen wir
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