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147 - Cardia, die Seelenlose

147 - Cardia, die Seelenlose

Titel: 147 - Cardia, die Seelenlose
Autoren: A.F.Morland
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Konzentration der Hellseherin gestört, und nun machte sich die magische Kraft selbständig. Nie hätte Bill Landers gedacht, daß so etwas möglich war.
    In der Kugel entstand ein wilder Wirbel. Er drehte sich kreiselnd und drückte etwas nach außen. Noch war nicht zu erkennen, was es war.
    Sollte ein Bild entstehen? Tatsächlich. Angie traute ihren Augen nicht. In der magischen Kugel bildete sich etwas. Sekundenlang sah es danach aus, als würde eine zweite Kugel entstehen, aber dann erkannte Angie immer deutlicher, daß es sich um einen Kopf handelte.
    Der kann nichts mit unserer Zukunft zu tun haben! schrie es in Angie, denn das, was sich in der Zauberkugel befand, war ein Totenkopf!
    ***
    »Ein scheußliches Gebräu«, sagte Mr. Silver und verzog angewidert das Gesicht. »Bitte verzeih, wenn ich das sage, Roxane.«
    Die schwarzhaarige Hexe aus dem Jenseits zuckte mit den Schultern. »Der Trank soll nicht schmecken, sondern dir helfen, wieder zu Kräften zu kommen.«
    »Warum kann er nicht obendrein gut schmecken?« fragte der Ex-Dämon, der einen schlimmen Leidensweg hinter sich hatte, seit ihn die Totenpriesterin Yora mit ihrem Seelendolch niedergestochen hatte.
    »Die Zusammensetzung muß geheim bleiben«, antwortete die weiße Hexe.
    »Warum? Weil sonst die Gefahr besteht, daß ich mich übergebe?«
    »Weil sonst die Wirkung ausbleibt«, entgegnete Roxane.
    »Die wievielte Mischung ist das schon?« wollte ich wissen.
    Mr. Silver winkte ab. »Ich habe aufgehört, die Versuche zu zählen, Tony. Möchtest du mal von dem Gesöff probieren?«
    Er schob mir die Tasse über den Tisch zu.
    »Willst du Tony umbringen?« fragte Roxane.
    Der Hüne blickte sie mit seinen perlmutfarbenen Augen überrascht an. »Heißt das, du flößt mir Gift ein?«
    »Der Trank ist zu stark für einen Menschen. Tony brauchte nur einen davon zu nippen, und schon würde er tot Umfallen.«
    Ich schüttelte mich. »Und so etwas bietest du mir an. Ein schöner Freund bist du.«
    »Ich konnte nicht wissen, daß mich Roxane mit einem Menschenvertilgungsmittel aufzupäppeln versucht.« Während er den stärkenden Trank leerte, schob ich mir ein Lakritzbonbon in den Mund. Es schmeckte besser als Roxanes Gebräu und war obendrein ungefährlich.
    Wenn es eine Wirkung gegeben hätte, hätte sie sich sofort einstellen müssen, sagte Roxane, doch nichts geschah. Mr. Silver saß da, horchte in sich hinein, versuchte seine dämonischen Fähigkeiten zu aktivieren, doch er schaffte es trotz intensivster Bemühungen nicht.
    Der Hüne mit den Silberhaaren blieb weiterhin so »schwach« wie ein Mensch. Roxane seufzte. »Ich bin mit meinem Wissen am Ende. Ich kann nicht mehr, weiß nicht mehr weiter. Jeden Trank, den ich kenne, habe ich ausprobiert, keiner hat geholfen. Ich hatte so fest damit gerechnet, daß es mir gelingen würde.«
    Mr. Silver legte ihr seine große Pranke auf die Schulter. »Mach dir nichts draus. Ich weiß trotzdem zu schätzen, was du für mich getan hast.«
    »Aber ich wollte dir doch helfen.«
    »Ich komme auch so wieder auf die Beine, nur eben wesentlich langsamer«, sagte der Ex-Dämon.
    »Warum begeben wir uns nicht auf die Prä-Welt Coor?« fragte ich. Mr. Silver hatte seine übernatürlichen Kräfte schon einmal eingebüßt. Damals war’s lur ihn zum Glück nicht so knüppeldick gekommen wie diesmal.
    Im Tunnel der Kraft war er wiedererstarkt, aber der Weg dorthin war mit Gefahren gespickt gewesen, und Mr. Silver verriet mir heute, daß er diesen Gefahren diesmal nicht gewachsen wäre.
    »Ich kann dort nicht hingehen«, sagte der Hüne ernst. »Ich glaube, ja ich bin sogar ziemlich sicher, daß ich auf der Strecke bleiben würde.«
    »Du brauchtest nicht allein zu gehen«, sagte ich. »Metal würde uns bestimmt begleiten, Roxane würde mitkommen, Boram, ich… Ich würde eine ganze Armee auf die Beine stellen. Du brauchst nur ein Wort zu sagen.«
    Der Ex-Dämon schob die leere Tasse von sich. »Nein, Tony, ich möchte nicht, daß ihr euer Leben für mich aufs Spiel setzt.«
    »Hör mal, was soll der Blödsinn? Wir sind deine Freunde.«
    »Ich kann trotzdem nicht verlangen…«
    »Doch, das kannst du. Verdammt noch mal, du weißt genau, daß wir alle immer für dich da sind. Wir tun nicht mehr und nicht weniger für dich als du für uns.«
    Mr. Silver schüttelte entschieden den Kopf. »Der Tunnel der Kraft ist keine Lösung für mich.«
    »Hast du eine bessere Idee?« fragte ich. »Dann laß hören.«
    Der Ex-Dämon lehnte sich
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