Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1469 - Impulse des Todes

Titel: 1469 - Impulse des Todes
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nicht gelungen war, die Loyalität der siebzehn gefangenen Cantaro gegenüber den Herrn der Straßen ins Wanken zu bringen. Ein Erfolg zeichnete sich in dieser Richtung auch noch nicht ab.
    Der Anoree dachte an den Friedenssprecher, jenes technische System, mit dem seine Freunde und er erstmals etwas von der Wahrheit den Cantaro hatten vermitteln können. Umsonst war der Versuch nicht gewesen, wie die jüngsten Ereignisse um die Generalfähnriche Yttalar und Shoudar bewiesen hatten.
    Yttalar lebte nicht mehr, aber Shoudar weilte als praktisch Freier hier im Stützpunkt der Widder und unterstützte Sato Ambush ebenso wie Gawal, Shyrbaat oder ihn.
    Seit die Gefangenen hier waren, und das war immerhin seit fast zwei Monaten, hatten die drei Anoree ihnen bereits zwölf Besuche abgestattet.
    Degruum erinnerte sich nur ungern daran, mit welchen Schwierigkeiten das begonnen hatte. Auch wenn er seine Erwartungen buchstäblich auf Sparflamme geschraubt hatte, es war doch deprimierend gewesen, wie die Droiden sich zunächst in aller Entschiedenheit geweigert hatten, den Anoree auch nur eine Sekunde zuzuhören. Sie hatten sich in den Räumen ihres Trakts verkrochen, zu denen es keine direkte Kontakt- und Sprechmöglichkeit von außen her gab.
    Der Frust hatte schon da zu nagen begonnen und die Hoffnungslosigkeit dieses Unterfangens angedeutet. Die Anoree hatten sich nicht entmutigen lassen. Auch der Friedenssprecher hatte nicht ganze Völkerscharen der Cantaro umkrempeln können. Solche Erfolge konnte man nicht erwarten.
    Degruum, Gawal und Shyrbaat war schließlich gar nichts anderes übriggeblieben, als mit primitiven Mitteln die ersten gedanklichen Bande zu knüpfen. Dazu hatten sie sich von dem Spezialisten Urban Sipebo tragbare Lautsprecher mit Verstärkern besorgen lassen und damit ihre Nachrichten durch die Räume der Gefangenen posaunt.
    Zum Schluß dieser einseitigen Vorträge, die in ihrem Inhalt weitgehend mit den Aussagen des Friedenssprechers übereingestimmt hatten, war den Droiden jedesmal ein Zeitpunkt für den nächsten Besuch der Anoree genannt worden. Damit war die Bitte verbunden worden, zu dieser Zeit im Gemeinschaftsraum der Gefangenenunterkunft zu erscheinen, um dort die Gespräche in vernünftigeren Rahmen fortzusetzen.
    Zunächst schienen diese Mitteilungen gar keine Wirkung zu zeigen.
    Nach dem fünften Besuch hatten Degruum, Shyrbaat und Gawal aber dort tatsächlich zwei Cantaro angetroffen. Das war ein erster Erfolg gewesen, aber er hatte keinen Anlaß zum Triumph gegeben. Mehr als ihre Namen wollten die beiden Gefangenen trotz aller Bitten und allen guten Zuredens nicht nennen.
    Immerhin, mit Rodigar und Phoram hatten sich zwei Droiden zum unmittelbaren Zuhören bereit erklärt.
    Bis zum zwölften Kontaktgespräch vor wenigen Tagen war diese Zahl der Zuhörer immerhin auf vier gestiegen. Die Gespräche zwischen ihnen konnte der Anoree nicht als solche bezeichnen, denn es handelte sich weiterhin um doch recht einseitige Vorträge. Gelegentliche Fragen der Droiden waren ganz allgemeiner Natur und hatten kaum einen Zusammenhang zum Vorgetragenen.
    Degruum, der immer häufiger allein erschien, hatte bei den Besuchen sehr wohl registriert, daß nicht immer die gleichen Cantaro erschienen. Er konnte diese durchaus an kleinen Merkmalen unterscheiden.
    Insgesamt waren bis zu diesem zwölften Besuch neun verschiedene Droiden gekommen, einige davon nur einmal, andere öfter, aber acht gar nicht.
    Immerhin, sagte sich der großgewachsene Hominide, das war bereits mehr als die Hälfte. Aber wirkliche Fortschritte hatte er eigentlich nicht gemacht.
    Als Degruum am 2. April im Gemeinschaftsraum zum dreizehnten Besuch erschien, hatten sich dort zum mitgeteilten Zeitpunkt erstmals fünf Droiden eingefunden. Es waren zwei neue Gesichter darunter, aber auch Phoram war anwesend, der seit dem ersten Auftreten nie gefehlt hatte. Rodigar hingegen hatte sich schon über zwei Wochen nicht mehr blicken lassen.
    Der Anoree wußte genau, daß er eigentlich nur einen einzigen Trumpf ausspielen konnte. Allein die Tatsache, daß er eine Sprache benutzte, die nicht nur seine eigene war, sondern auch eine, die die Cantaro zumindest rnit einiger Mühe ohne Übersetzungshilfen verstehen konnten, war sein Vorteil. Diese Tatsache weckte das Interesse der Droiden, die ansonsten inhaltlich kaum anzusprechen waren.
    In der Heimat Neyscuur benutzten die Anoree die dort übliche Verkehrssprache, das Neyscam, das in seiner Lautbildung und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher