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1465 - Der Blutschwarm

1465 - Der Blutschwarm

Titel: 1465 - Der Blutschwarm
Autoren: Jason Dark
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fliegen. Sie war das Produkt einer Genmanipulation. Als normales Kind geboren, war sie in das Labor eines Genforschers verschleppt worden, der mit ihr dann die entsprechenden Experimente durchgeführt hatte.
    Ihr war schließlich die Flucht gelungen, und danach hatte sie bei der Tierärztin Maxine Wells eine neue Heimat gefunden. Beide verstanden sich prächtig. Bisher war es Carlotta gelungen, ihr Geheimnis zu bewahren. Wozu sie fähig war, davon wussten nicht viele Menschen, und die hielten den Mund, darauf konnte man sich verlassen.
    »Müssen wir noch mal übernachten, Max?«
    »Ja.«
    »Und wo?«
    »Auf halber Strecke zwischen Glasgow und Dundee. Glasgow haben wir hinter uns, aber der Weg zieht sich hin. Zudem haben wir Urlaub und entsprechend Zeit.«
    »Das ist wahr. Hast du dir denn schon einen Ort ausgeguckt?«
    »Nein.«
    »Und wann fahren wir?«
    »Wenn du willst, sofort.«
    »Okay, ich bin dabei.«
    Maxine und Carlotta waren zwar mit einem Geländewagen unterwegs, nur fuhren sie mit ihm keine Campingplätze an. Sie wohnten in Privathäusern, die Bed and Breakfast anboten. Die Besitzer der Häuser waren in der Regel freundliche Menschen, die viel über sich und die Gegend erzählen konnten.
    »Dann pack mal zusammen, Carlotta. Nimm du das Geschirr, ich kümmere mich um den Tisch.«
    »Okay.«
    Der Begriff Geschirr war etwas übertrieben. Das Vogelmädchen hatte keinen Kaffee getrunken, sondern Saft. So waren nur ein Glas und eine Tasse zusammengekommen.
    Maxine dachte beim Einpacken über ihren Urlaub nach. Er hatte beiden gut getan, obwohl sie recht weite Strecken gefahren waren.
    Aber sie hatten sich Zeit gelassen und sogar noch eine altmodische Ansichtskarte an John Sinclair verschickt.
    Es war ihnen auch nichts Unnatürliches begegnet. Es hatte keine Angriffe fremder Wesen gegeben, und sie hatten sich über diese Themen auch so gut wie nicht unterhalten.
    Die Tierärztin wusste wirklich nicht, wo sie die nächste Nacht verbringen würden. Sie hatte mal kurz auf die Karte geschaut. Es gab genügend Orte zwischen den beiden großen Städten Glasgow und Dundee.
    Sie klappte den Tisch zusammen. Die Stühle folgten, und beides wurde eingepackt. Auch Carlotta hatte das wenige Geschirr verstaut und war bereits in den Wagen gestiegen. Sie saß angeschnallt auf dem Beifahrersitz. Maxine lächelte ihr zu.
    »Auf geht’s!«
    »Und? Fühlst du dich gut?«
    »Klar.« Sie lachte. »Warum nicht?«
    »War nur so eine Frage.« Carlotta legte die ausgestreckten Hände zwischen ihre Knie und schaute nach vorn, wobei sie kein Wort sagte.
    Das wiederum wunderte Maxine. »He, was hast du?«
    »Nichts.«
    »Doch.«
    »Ich schaue in den blauen Himmel.«
    »Das sehe ich. Aber mit deinen Gedanken bist du ganz woanders.«
    »Stimmt.«
    »Und wo bist du jetzt?«
    Carlotta seufzte. Sie strich einige Strähnen ihrer blonden Haare aus dem Gesicht und sagte: »Du kannst mich auslachen, Max, aber ich wundere mich tatsächlich darüber, dass auf unserer Reise noch nichts passiert ist. Das passt nicht zu uns. Eigentlich hätte was passieren müssen. Ich komme mir schon ganz komisch vor.«
    Die Tierärztin wusste im ersten Moment nicht, was sie sagen sollte. Dann schüttelte sie den Kopf und meinte: »Du hast vielleicht Nerven. Vermisst du das etwa?«
    »Nein, das nicht. Aber es ist einfach so. Sonst haben wir immer Ärger bekommen.«
    »Auf den ich gut und gern verzichten kann.«
    Das Vogelmädchen runzelte die Stirn. »Noch sind wir ja nicht zu Hause in Dundee.«
    Darauf gab Maxine Wells keine Antwort…
    ***
    Es war wirklich nicht warm, und trotzdem schwitzte der Pfarrer. Es lag an dieser verdammten Furcht, die einfach nicht aus seinem Innern weichen wollte.
    Dabei war alles normal. Es gab überhaupt keinen Grund, sich verrückt zu machen. Vor ihm lag eine normale Totenmesse, der eine ebenfalls normale Beerdigung folgen würde. Also nichts, was ihn hätte in Unruhe versetzen können.
    Trotzdem war es so.
    Er ließ seinen Blick über die Besucher gleiten. Fast alle Bewohner des Dorfes waren gekommen. Viele hatten Toby McGuire über Jahre hinweg gekannt und waren mit ihm groß geworden. Er war nicht eben jemand, den man liebte, aber auch er gehörte zum Dorf, in dem niemand verstoßen wurde, der nicht eben ein Verbrechen begangen hatte. Und einen über den Durst getrunken hatten die meisten Männer und Frauen ebenfalls schon einige Male. Da wurde Toby einiges an Verständnis entgegengebracht.
    Die Kirche war der weitaus größte Bau im
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