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1462 - Angriff der Knöchernen

1462 - Angriff der Knöchernen

Titel: 1462 - Angriff der Knöchernen
Autoren: Jason Dark
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diese schweren Atemgeräusche, verbunden mit einem Stöhnen, ausstieß.
    Es kam auch eine andere Möglichkeit in Betracht. Vielleicht waren die Geräusche auch deshalb nur aufgeklungen, um ihn auf die eigentliche Aufgabe vorzubereiten. Sie wollten ihn kirre machen. Nervös werden lassen, damit er sich von der Realität entfernte und das Andere, was später auf ihn zukam, besser akzeptierte.
    Es war alles möglich, aber eine Lösung fand er nicht, und so blieb er sitzen, den Blick zur Tür gerichtet, denn dort passierte etwas.
    Bill wischte über seine Augen. Er zwinkerte. Er saugte die Luft durch die Nase ein, weil er den Eindruck hatte, dass sich an der Tür etwas veränderte.
    Bewegte sie sich?
    Das war durchaus möglich, denn er sah, wie die Tür anfing, Wellen zu werfen. Es konnte Einbildung sein, aber den hellen Ausschnitt in der Tür nahm er schon normal wahr, und er sah, dass dort eine Gestalt erschienen war.
    Bleich und blass. Eine Farbe wie altes Gebein, aber trotz allem nur sehr schwach zu erkennen. Trotzdem scharf genug, um das genau zu sehen, was wichtig war.
    Bill wollte es zunächst nicht glauben. Er drückte seinen Körper nach vorn. Aufzustehen traute er sich nicht. Er musste sich darauf verlassen, was ihm seine Augen zeigten.
    Ja, es war so. Er hatte sich nicht geirrt. Im Türausschnitt sah er den schwachen Umriss eines Skeletts.
    Bill stand auf. Verdammt, er musste sehen, was da wirklich passiert war. Mit langen Schritten lief er auf die Tür zu, die wieder völlig normal aussah und dann aufgerissen wurde.
    Bill konnte soeben noch stoppen, sonst wäre er gegen den Körper eines der beiden Aufpasser gerannt.
    »He, was ist los?«
    Bill trat zurück. Er wollte nichts von seiner Entdeckung sagen.
    »Nichts ist los. Mir ist es nur langweilig geworden. Da wollte ich mal schauen, wie es hier draußen aussieht.«
    »Gut sieht es dort aus. Er gibt nichts Neues. Und deine Zeit im Zimmer ist auch vorbei.«
    »Tatsächlich?«
    »Du kannst jetzt mit uns kommen.«
    Bill blieb noch stehen. »Hat man mich für würdig genug befunden?«
    »Man hat.«
    »Wie schön.«
    Aus dem düsteren Hintergrund tauchte der zweite Aufpasser auf.
    Er näherte sich lautlos wie ein Schatten und blieb neben seinem Kollegen stehen.
    »Es ist alles fertig«, meldete er.
    »Sitzen sie?«
    »Ja. Sie warten auf den Letzten.«
    »Gut. Er wird gleich bei ihnen sein. Dann kann der Kreis geschlossen werden.«
    Bill hatte gut zugehört und fragte jetzt: »Wo muss ich hin?«
    »Wir werden dich führen.«
    »Danke.«
    Der Reporter wurde in die Mitte genommen. Es war ja nicht finster im Haus. Es herrschte hier ein Halbdunkel, das soeben noch ausreichte, um sich zu orientieren.
    Bill behielt das Tempo der beiden Bewacher bei. Er versuchte seine eigenen Gedanken auszuschalten und sich auf das zu konzentrieren, was ihm bevorstand. Und er dachte auch daran, dass er sich freiwillig in diese Lage begeben hatte. Sollte etwas schief laufen, so hatte er es ganz allein zu verantworten.
    Sie schritten tiefer in die Villa hinein. Eine Treppe entdeckte der Reporter nicht.
    Hin und wieder brannte ein Licht. Es waren mehr Punktstrahler, kleine Orientierungspunkte an den Wänden dicht unterhalb der Decke. Alles nahm Bill wahr, registrierte es, während ihn die Leibwächter flankierten. Er stellte auch keine Fragen, denn er wusste, dass er keine Antworten erhalten würde.
    Nach einer Zeit, die ihm sehr lang vorkam, waren sie endlich am Ziel. Eine Tür versperrte ihnen den Weg. Sie kam Bill beim ersten Hinschauen sehr breit vor, und genau das war sie auch.
    Und sie war schwarz lackiert. Deshalb stand der goldene Metallgriff in einem scharfen Kontrast dazu. Einer der Leibwächter umklammerte ihn und drückte die Tür auf. Bill hörte ein leises Schwappen und durfte weitergehen.
    Der Gang verschwand.
    Ein großer Raum schluckte ihn. Die indirekte Beleuchtung reichte aus, um das Wichtigste zu erkennen.
    Es war der runde Tisch in der Mitte.
    Seine dunkle Platte war lackiert und wirkte so blank wie ein Spiegel, der im Raum schwebte, weil die Tischbeine nicht zu sehen waren.
    Bills Blick fiel auch auf die am Tisch sitzenden Personen.
    Vier Stühle gab es.
    Nur drei davon waren besetzt.
    Bill sah zwei Männer und eine Frau.
    Sie sagten nichts, und sie gaben mit keiner Geste zu erkennen, dass sie ihn gesehen hatten. Nur ihre Augen bewegten sich leicht, das war auch alles.
    »Der leere Stuhl ist für dich«, flüsterte man Bill ins rechte Ohr.
    »Du kannst dich
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