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1450 - Die Herren der Straßen

Titel: 1450 - Die Herren der Straßen
Autoren: Unbekannt
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lobte Adams. „Wir müssen alles vermeiden, was sie auf uns aufmerksam machen könnte. Wir bleiben in Fluchtbereitschaft, werden unseren Rückzug allerdings ein bißchen besser organisieren. Wir warten ab und sehen uns erst mal an, was sie vorhaben."
    „Ich könnte mich draußen ein bißchen umsehen", schlug der Ilt vor. „Einverstanden", erwiderte „Romulus". „Je mehr Informationen wir haben, desto besser."
    „Nimm mich mit", bat Pedrass Foch. „Du könntest mich im Gefangenenlager absetzen. Ich möchte mit einigen Leuten reden."
    „Du willst einen Aufstand organisieren?" fragte Adams. „Das laß lieber sein. Ich überlege seit Tagen, was wir für die Gefangenen tun können, aber mir ist nichts eingefallen. Wir können uns nicht mit ihnen belasten. Wir sind vor allem gar nicht in der Lage, sie zu versorgen. Und in Sicherheit bringen können wir sie auch nicht. Es tut mir leid, aber wir haben keine andere Wahl, als sie dort zu lassen, wo sie sind."
    Foch antwortete nicht, aber in seinem Gesicht arbeitete es. Ihm war anzusehen, daß er mit der Entscheidung des Unsterblichen nicht einverstanden war, obwohl er anerkennen mußte, daß sie realistisch war. „Wir können allenfalls zu einem späteren Zeitpunkt versuchen, den Energiezaun an einigen Stellen zu öffnen und den Gefangenen auf diese Weise Fluchtmöglichkeiten zu verschaffen", fuhr Adams fort. „Mehr ist nicht drin. Mit 33 Mann können wir uns auf keinen offenen Kampf mit den Cantaro einlassen. Wir wären hoffnungslos unterlegen."
    „Ich verschwinde schon mal", erklärte der Ilt und teleportierte nach draußen.
    Marte Escatt ließ sich in einen Sessel sinken. „Ich werde auch nach draußen gehen", sagte Pedrass Foch. „Diese Baustelle schmeckt mir nicht. Sie gefährdet uns alle.
    Ich werde sie mir aus der Nähe ansehen."
    „Einverstanden. Vielleicht kannst du zusätzliche Informationen besorgen. Wen möchtest du mitnehmen?"
    „Wie war's mit dir, Marte?" fragte Foch. „Hast du Appetit auf ungefilterte Luft?"
    „Ich bin dabei", antwortete sie. In ihren Augen blitzte es unternehmungslustig.
    Marte Escatt war eine Frau, die überall Beachtung fand. Sie war etwas kleiner als Foch. Ihr schwarzes Haar war vorn und an den Seiten kurz, reichte hinten jedoch bis auf den Rücken herab. „Ausgezeichnet", zeigte er sich zufrieden. „Wenn dazu noch Karl Prenthane kommt, sind wir komplett. Er kennt sich mit diesen Baumaschinen aus.
    Mehr sollten wir nicht sein. Je größer die Gruppe, desto höher die Wahrscheinlichkeit, daß wir entdeckt werden."
    „Das hatte ich befürchtet", sagte der Erschließungsarchitekt, der sich ihnen unbemerkt genähert hatte. „Für mich gibt es anscheinend immer mehr zu tun als für alle anderen."
    „Es hätte mich gewundert, wenn du nicht gemeckert hättest", grinste Pedrass Foch. „Also steck dir eine Multitraf ein, und dann nichts wie los. Gucky ist schon draußen."
    „Der hat ja auch lange genug gepennt", stellte Prenthane mürrisch fest. „Der muß sich bewegen, damit er wieder munter wird."
    Er blickte Foch forschend an. „Und du siehst auch gerade aus, als ob du direkt aus dem Bett kommst. Ich dagegen..."
    Er verstummte verärgert, weil Pedrass Foch und Marte Escatt den Raum verließen, ohne auf seine Worte einzugehen. „Einige sind doch immer ein wenig schneller als du", bemerkte Homer G. Adams. „Woran liegt das eigentlich?"
    Der Erschließungsarchitekt preßte die Lippen zusammen und folgte den anderen.
    Er wußte, daß er den kürzeren ziehen würde, wenn er sich mit „Romulus" auf ein Streitgespräch einließ.
     
    *
     
    Gucky materialisierte zwischen einigen Containern in der Nähe der Gefangenenbaracken. Die Transportbehälter waren mit Antigravklammern aus dem Orbit herangebracht worden, wo das Raumschiff der Cantaro auf einer Kreisbahn parkte.
    Die hufeisenförmigen Klammern setzten die Container ab und stapelten jeweils fünf von ihnen übereinander.
    Der Ilt lehnte sich mit dem Rücken an einen der Behälter und blickte an der Reihe der gestapelten Container entlang. Er staunte über die gewaltige Materialmenge, die nach Uulema gebracht wurde. „Sieht tatsächlich so aus, als wollten die Cantaro hier ganze Fabriken errichten", sagte er. Er fühlte sich seltsam schwach, ging jedoch darüber hinweg, so wie es seine Art war. Er konzentrierte sich auf das Innere eines Containers und versuchte hineinzuteleportieren. Ihm war, als sei er in eine federnde Wand gesprungen, die ihn augenblicklich
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