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1450 - Die Herren der Straßen

Titel: 1450 - Die Herren der Straßen
Autoren: Unbekannt
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könnte sich in anderer Kleidung unter uns bewegen und würde nicht auffallen."
    Erneut blickte er in die Runde.
    Mittlerweile hatten sich weit mehr als hundert Männer und Frauen um ihn versammelt. Die meisten waren terranischer Abstammung, aber es gab auch einige Springer, Aras, Akonen, Arkoniden, Blues und einige Vertreter anderer galaktischer Völker unter ihnen. „Er könnte aber auch eine andere Maske tragen. Wer weiß das schon?"
    Der Waffenmeister war blaß geworden. „Du hast recht", erwiderte er. „Wir haben automatisch vorausgesetzt, daß es Cantaro nur außerhalb des Energiezauns gibt, nicht aber unter uns. Wir sollten umdenken und ein bißchen aufmerksamer sein."
    „Ich habe es mir überlegt, als ich bei ihnen war!" rief Tomaskon, wobei er eine Faust in die Höhe streckte. „Ich habe mit nur wenigen Leuten gesprochen, bevor ich abgeführt wurde. Alles in allem waren es vielleicht zwanzig Männer und Frauen.
    Einer von ihnen muß ein Spion der Cantaro sein."
    „Mag ja sein", entgegnete Pete Rumples, „aber das können wir jetzt nicht mehr herausfinden."
    „Oh doch", widersprach der Kahlköpfige. „Ich weiß zum Beispiel, daß du dagewesen bist. Pete war auch da. Ihr müßtet euch an einige andere erinnern, und diese wiederum an jene, die sie kennen.
    Wenn wir alle befragen, wissen wir bald Bescheid."
    Pete Rumples schüttelte den Kopf, drehte sich um und entfernte sich langsam.
    Er sah nicht, daß Tomaskon den anderen ein Handzeichen gab, doch er wurde aufmerksam, als plötzlich alle vor ihm zurückwichen.
    Er blieb stehen. „Was ist los?" fragte er verstört. „Das möchten wir von dir wissen", erwiderte Dennis Petar. „Mich würde interessieren, ob du nur auf >trübe Tasse< machst, oder ob du wirklich eine bist", erklärte Tomaskon.
    Rumples blickte ihn an und entfernte sich rückwärts schreitend von ihm, bis er gegen einen hochgewachsenen Mann prallte, der sich ihm in den Weg gestellt hatte. „Was wollt ihr von mir?" fragte er. „Ich bin ein Gefangener wie ihr auch."
    „Das ist es eben, was wir bezweifeln", antwortete der Kahlköpfige. Er ging mit ausgreifenden Schritten auf ihn zu und wollte ihn packen. Rumples sprang jedoch zur Seite und rannte durch die Menge. Er kam etwa zwanzig Meter weit, dann stellte ihm eine junge Frau ein Bein, und er stürzte kopfüber zu Boden.
    Im nächsten Moment war Tomaskon über ihm. „Du bist ein Produkt der Cantaro", rief er keuchend. „Du meldest ihnen alles, was wir bereden."
    Pete Rumples entwickelte überraschend ungeahnte Kräfte. Seine Gestalt straffte sich. Seine Arme flogen förmlich auseinander, und Jesco Tomaskon wirbelte wie ein Spielball durch die Luft. Seine Hand hatte sich in der Kombination von Rumples verkrallt. Der Stoff zerriß, und die Reste der Kombination glitten über die Schultern nach vorn. Dabei wurde ein Quadrat mit dunklerer Hautfärbung sichtbar. „Er ist ein Androide!" brüllte Dennis Petar. Er packte einen herumliegenden Ast, wirbelte ihn einmal um den Kopf und schlug zu. Rumples versuchte auszuweichen, doch der Ast traf ihn an der Stirn und schleuderte ihn zurück. Er taumelte, fiel jedoch nicht.
    Tomaskon sprang wie von der Feder geschnellt hoch. Er warf sich von hinten an den Androiden und hieb mit beiden Fäusten auf das Quadrat ein. Damit fällte er das Kunstwesen. „Vorsicht", warnte der Waffenmeister. „Ich habe keine Ahnung, was passiert, wenn ihr Spion stirbt."
    Die Gefangenen wichen vor Rumples zurück. Nur Tomaskon blieb bei ihm. Er bohrte ihm die Finger in den Rücken, bis er die Kante einer Platte fühlte. Er drückte die Finger darunter, bis er die Platte fassen konnte. Dann riß er sie heraus. „Regt euch nur nicht auf", sagte er, als er einige entsetzt aufstöhnen hörte. „Dies ist kein von Gott geschaffenes Wesen."
    „Dreh ihn herum", bat Petar, der nun zu dem Kahlköpfigen kam.
    Tomaskon packte den Agenten und wälzte ihn auf den Rücken herum. „Er ist tot", sagte der Waffenmeister.
    Er ließ sich neben ihm in die Hocke sinken und tastete den Hals des Androiden ab, um nach dem Puls zu fühlen, gab jedoch sehr schnell auf. „Ich hatte recht. Es war ein Verräter unter uns, der alles gemeldet hat, was wir besprochen haben", bemerkte Tomaskon. „Und ich frage mich, ob er der einzige war."
     
    *
     
    Marte Escatt spürte plötzlich, daß sich etwas verändert hatte. Sie war nur noch wenige Meter von der Baumaschine entfernt. Eigentlich hätte Karl Prenthane ihr folgen müssen, doch er blieb bei
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