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1450 - Die Herren der Straßen

Titel: 1450 - Die Herren der Straßen
Autoren: Unbekannt
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sicherem Abstand über die Echse hinwegzugleiten. „Verdammt noch mal, warum gehst du nicht gleich so hoch, daß die Cantaro dich noch besser sehen können?" rief Foch ihm zu. Er wich dem Raubtier seitlich aus und blieb in der sicheren Deckung.
    Karl Prenthane ließ sich sinken und wartete, bis sie bei ihm waren. „Leichtsinn gefährdet uns alle", fuhr Pedrass Foch ihn an. Seine wäßrigblauen Augen strahlten eine Kälte aus, die Prenthane erschrocken zusammenfahren ließ. „Noch einen solchen Fehler, und ich schicke dich in den Stützpunkt zurück."
    „Tut mir leid", sagte der Architekt. „Schon gut." Foch schien den Zwischenfall vergessen zu haben. „Weiter!
    Ich fürchte, wir haben nur wenig Zeit. Die Arbeiten an der Baustelle vor unserem Stützpunkt könnten schon bald weitergehen, und ich möchte, daß wir agieren und nicht nur reagieren. Die Initiative muß bei uns liegen."
    Sie waren nur knapp zweihundert Meter von der Baustelle entfernt. Zur Zeit war es dort ruhig.
    Karl Prenthane blieb jetzt in unmittelbarer Nähe von Foch und der jungen Frau. Er wollte eich nicht noch einmal der Kritik aussetzen. Doch die Tierwelt dieses noch jungen Planeten beunruhigte ihn. Er blickte zu den Zweigen der Bäume hoch und sah überall kleine Flugechsen sitzen. Vögel schien es noch nicht zu geben. Die meisten der Echsen knabberten auf der Suche nach Insekten an der Rinde der Bäume, Pedrass Foch bemerkte sein Interesse für die Tiere. „Zum Glück beachten sie uns nicht", sagte er. „Ich war mal auf einem Planeten, da spielten die Tiere verrückt, wenn wir in ihrer Nähe auftauchten. Es war unmöglich, sich unbemerkt einem gegnerischen Stützpunkt zu nähern. Die Tiere machten einen solchen Lärm, daß wir uns zurückziehen mußten."
    Sie glitten durch den Graben an der Flanke des Berges, gut gedeckt durch Bäume und Büsche. Immer wieder entdeckten sie Echsen der unterschiedlichsten Art, die im Unterholz lauerten. Die meisten waren ihrer Umgebung farblich so gut angepaßt, daß sie nur schwer auszumachen waren.
    Marte Escatt mußte an die Gefangenen denken, denen die Flucht in die Wildnis gelungen war. Sie selbst hatte den Ausbruch nicht beobachtet, weil sie zu dem Zeitpunkt noch an Bord der QUEEN LIBERTY gewesen war, aber sie hatte davon gehört. Sie hatte sich nicht viel Gedanken darüber gemacht, was aus den Entkommenen geworden war. Jetzt zweifelte sie daran, daß sie überlebt hatten.
    Unbewaffnet konnten sie sich nicht gegen die über, all lauernden Raubtiere behaupten.
    Pedrass Foch hob warnend einen Arm.
    Sie hatten sich der Baustelle bis auf wenige Meter genähert und konnten einige Baumaschinen durch das Laub der Bäume sehen.
    Marte Escatt schob sich langsam vor. Sie war Kybernetikerin. Ihr oblag es, herauszufinden, mit wieviel Intelligenz die Automaten der Cantaro ausgestattet waren.
    Nach dem Grad der Intelligenz konnte ihre Gefährlichkeit eingestuft werden.
    Plötzlich raschelte es neben ihr, und ein eiförmiger Roboter stemmte sich auf vier teleskopartigen Beinen nach oben. In einer seiner drei Hände hielt er einen Energiestrahler.
    Marte Escatt wurde aufmerksam, als sich das Licht der Sonne Uulemas in seinen Linsen spiegelte. Zu diesem Zeitpunkt reagierte Karl Prenthane bereits. Er schoß mit seiner auf Desintegratorwirkung justierten Waffe auf den Roboter und zerstörte ihn. Es krachte laut, als die Maschine in das Unterholz stürzte.
    Pedrass Foch beschleunigte und jagte zu dem Roboter hinüber. Er glitt neben ihm ins Gebüsch und zerstrahlte ihn mit seiner Waffe, bis nur noch ein Häufchen graue Asche übrig war. „Wo hast du ihn getroffen?" fragte Marte. „Im oberen Bereich", antwortete der Erschließungsarchitekt. „Oben an diesem eiförmigen Körper. Warum willst du das wissen?"
    „Wenn du seinen Computer getroffen hast, war er nicht mehr in der Lage, eine Meldung durchzugeben", erläuterte sie. „Hat seine zentrale Intelligenz jedoch noch eine Minute lang existiert, dann sind die Cantaro jetzt informiert."
    „Ich mußte schießen", verteidigte sich Prenthane. „Das Ding hat auf Marte gezielt."
    „Niemand macht dir einen Vorwurf", erklärte Pedrass Foch. „Es geht nur darum, daß wir von hier verschwinden müssen. Es könnte sein, daß in ein paar Minuten Dutzende von Robotern hier sind, um die Spuren zu sichern. Wir müssen verhindern, daß sie den Weg zum Eingang des Stützpunkts finden."
    Er beschleunigte, und sie zogen sich weiter in den Wald zurück, der ihnen genügend Deckung
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