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1449 - Die Perle Moto

Titel: 1449 - Die Perle Moto
Autoren: Unbekannt
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ein ungemein willensstarker Karaponide. Es würde daher mit Sicherheit geraume Zeit dauern, bis man ihn soweit hatte. „Ich werde wiederkommen", sagte sie zu ihm. „Und ich werde dir genug Zeit lassen, es dir zu überlegen."
    „Da kannst du lange warten!" knurrte Thoy-P'ang.
    Sie stand seufzend auf. „Warten wir es ab", sagte sie.
     
    *
     
    „Er muß bereits mit Telepathen zu tun gehabt haben!" sagte Ge-Liang-P'uo, die das Gespräch vom Nebenraum aus verfolgt hatte. „Eine andere Erklärung gibt es nicht.
    Seine Fähigkeiten sind erstaunlich. Ich habe noch niemals jemanden getroffen, der selbst keine Psi-Kräfte hatte und seine Gedanken dennoch ohne technische oder medizinische Hilfe derart perfekt beherrschen konnte."
    „Er hat also während dieses Gesprächs nichts verraten", stellte Dao-Lin-H'ay fest. „Absolut gar nichts", bestätigte Ge-Liang-P'uo. „Aber er wird es tun!" sagte Dao-Lin-H'ay grimmig. „Nimm ihn dir vor, Ge-Liang. Beeinflusse ihn - du kannst das, ich dagegen nicht."
    „Keine Sorge, ich habe in diesem Fall auch nicht die geringsten Skrupel, es zu tun", erwiderte Ge-Liang-P'uo gelassen. „Aber es wird bei ihm sehr viel mehr Zeit und Kraft als bei irgendeinem anderen kosten. Ich sage das nur, damit du dich auch innerlich darauf einrichten kannst."
    „Ich werde dich nicht drängen", versprach Dao-Lin-H'ay und ging hinaus.
    Während Ge-Liang-P'uo sich an die Arbeit machte, wanderte Dao-Lin-H'ay unruhig durch das Schiff.
    Die MARA-DHAO war offensichtlich in allerbestem Zustand. Die Besatzung hatte nur wenige Stunden gebraucht, um das Schiff auf den langen Flug nach Ardustaar vorzubereiten.
    Jetzt waren sie unterwegs, und die Triebwerke liefen ruhig und gleichmäßig.
    Mai-Ti-Sh'ou hatte das Kommando übernommen. Sie sorgte dafür, daß die nötigen Arbeiten ausgeführt wurden, dabei aber auch die Bedürfnisse der Mannschaft nicht zu kurz kamen. Und so herrschte im Schiff zur Zeit tiefe Ruhe, denn viele der Kartanin brauchten vor allem Schlaf, um sich von den Folgen der langen Gefangenschaft zu erholen.
    Für Dao-Lin-H'ay gab es im Augenblick nichts zu tun, und so setzte sie sich wieder vor die Perle Moto und starrte sie an. Das half ihr allerdings auch nicht weiter, denn die Perle blieb so stumm wie zuvor, und all die vielen Geräte, die auf das verflixte Ding angesetzt waren, konnten sie nicht dazu bewegen, auch nur das kleinste Bild und den leisesten Ton von sich zu geben. „Wenn du mir nicht bald etwas zeigst, werde ich den Respekt vor dir verlieren und dich mit einem Hammer bearbeiten!" knurrte Dao-Lin-H'ay wütend.
    Die Perle Moto kümmerte sich nicht darum.
     
    *
     
    „Ich glaube, er ist jetzt soweit", sagte Ge-Liang-P'uo am nächsten Tag. „Du kannst mit ihm sprechen. Wenn wir ein bißchen Glück haben, wird er dir die Wahrheit sagen."
    „Sehr sicher scheinst du dir deiner Sache nicht zu sein", bemerkte Dao-Lin-H'ay skeptisch. „Ich werde von der Nachbarkabine aus zuhören", erklärte Ge-Liang-P'uo, ohne auf Dao-Lin-H'ays Kommentar einzugehen. „Wenn er versuchen sollte, zu lügen, werde ich es merken - oder wenigstens hoffe ich das."
    „Ge-Liang, wenn du mehr Zeit brauchst, dann sage mir das. Ich habe nun schon so lange gewartet, daß es auf ein paar Stunden mehr oder weniger auch nicht mehr ankommt."
    Die Kartanin drehte sich mit einem heftigen Ruck um. „Verdammt, ich weiß noch nicht einmal, ob er überhaupt reagiert hat!" fauchte sie zornig. „Ich möchte wissen, was mit diesem Kerl los ist. Ich komme nicht richtig an ihn heran!"
    „Vielleicht wäre es besser, wenn du ihn direkt vor dir hättest, anstatt ihn nur auf einem Bildschirm zu sehen."
    „Das kann sein."
    „Warum gehst du dann nicht einfach zu ihm hinein?"
    „Nicht jetzt - mir reicht's fürs erste.
    Außerdem weiß ich nicht, ob es etwas nützen würde. Bis jetzt nimmt er sich nur vor dir in acht, und du siehst doch, was dabei herausgekommen ist. Wenn er auch noch erfährt, daß er sich gerade vor mir ganz besonders vorzusehen hat, kann es nur noch schwieriger werden. Und ich garantiere dir, daß er sofort die richtigen Schlüsse ziehen wird, wenn ich plötzlich bei ihm aufkreuze."
    „Soll ich noch einmal zu ihm gehen und ihn in ein Gespräch verwickeln? Das könnte ihn ablenken und es leichter für dich machen."
    „Das bringt auch nichts ein", behauptete Ge-Liang-P'uo erschöpft und deprimiert. „Es hat beim erstenmal nicht funktioniert und wird beim zweitenmal auch nicht besser klappen."
    „Er
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