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1445 - Holt mich aus der Hölle!

1445 - Holt mich aus der Hölle!

Titel: 1445 - Holt mich aus der Hölle!
Autoren: Jason Dark
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irgendwoher.«
    »Genauer, John.«
    »Kann ich dir nicht sagen.«
    Suko räusperte sich. »Ich denke, Alter, da hast du ein Problem.«
    »Oder wir beide.«
    Suko hob die Schultern. »Auch das ist möglich…«
    Natürlich trafen wir zu spät im Yard Building ein, was uns aber nicht störte. Andere Dinge waren wichtiger. Ich wollte eine Antwort auf die ungewöhnliche Begegnung mit dem weinenden Kind finden.
    Mein Kopf war damit gefüllt, was auch Sir James merkte, dem wir kurz vor unserem Büro über den Weg liefen.
    »Ach, ich war gerade bei Ihnen.«
    Wir sagten erst mal: »Guten Morgen, Sir.«
    Sir James zeigte sich etwas irritiert. Er schien mit seinen Gedanken woanders zu sein. Er meinte: »Das Wetter hält viele Menschen auf, aber das wollte ich nicht sagen.«
    »Sondern?«
    »Es geht um Ihren letzten Fall. Ich sprach mit Dr. Prentiss darüber. Sie ist der Meinung, dass Saladin es noch mal versuchen wird. So leicht gibt er nicht auf, einen Weg nach Atlantis zu finden.«
    »Der Meinung sind wir auch. Aber er wird es nicht mehr auf die gleiche Art und Weise versuchen.«
    »Und sollte er sich bei Ihnen auf die eine oder andere Art und Weise melden, möchte Dr. Prentiss informiert werden. Sie rief bei mir an, weil Sie noch nicht zu erreichen waren.«
    »Ich werde es mir merken.«
    »Ja«, sagte unser Chef und schob seine Brille zurecht. »Das wollte ich noch gesagt haben, und dann wünsche ich Ihnen ein ruhiges Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr.«
    Da überraschte er uns beide. Suko war schneller als ich und fragte:
    »Wir sehen uns also nicht mehr?«
    »Nein, ich habe mich entschlossen, in Urlaub zu fahren.«
    »Das ist eine gute Idee!«, rief ich. »Wo soll es denn hingehen?«
    »Eine Kreuzfahrt. Mal ausspannen. Das Meer genießen und die Sonne in der Karibik.«
    Dass Sir James mit so etwas herausrückte, überraschte uns wirklich. Eigentlich war er nie so richtig in Urlaub gewesen. Jedenfalls konnte ich mich nicht daran erinnern. Umso mehr gönnten Suko und ich ihm die Tage auf dem Schiff.
    »Wann geht es denn los, Sir?«, fragte Suko.
    »Morgen.«
    »He, einen Tag vor Weihnachten.«
    »Genau. Ich entfliehe dem Trubel. Und wir sehen uns dann im nächsten Jahr wieder.«
    »Gute Erholung, Sir.«
    »Danke, John, die werde ich haben.« Er winkte uns noch zu, dann zog er sich zurück.
    Glenda hatte uns bereits sprechen gehört und die Bürotür geöffnet. Ich ging leicht staunend auf unsere Assistentin zu. »Hast du das gehört? Kannst du das begreifen?«
    »Was?«, fragte sie.
    »Dass Sir James in Urlaub fährt.«
    »Nein, John.« Glenda schüttelte den Kopf. »Daran muss ich mich auch erst gewöhnen. Er hat heute schon frei und wollte sich eigentlich nur von uns verabschieden.«
    »Oder hat er jemanden kennen gelernt, mit dem er die Kreuzfahrt macht? Eine Witwe vielleicht, die…«
    Glenda musste lachen. »Kaum. Ich kann es mir zumindest nicht vorstellen. Was hätte diese Frau von einem Mann wie Sir James? Der würde mit ihr sicherlich nur trockene Gespräche führen. Einer, der sich fortwährend in einem Männerclub aufhält, kann mit Frauen wohl keine angeregte Konversation führen. Ich glaube das nicht.«
    »Wenn du dich da nicht mal täuschst«, sagte Suko.
    »Ha, wieso? Weißt du mehr?«
    »Nein, das nicht. Aber ich traue es Sir James durchaus zu.«
    »Na ja, ich weiß nicht.«
    Ich bewegte mich bereits auf die Kaffeemaschine zu. Frisch gekocht war die braune Brühe, und ich schenkte mir die erste Tasse voll. Dabei kehrten meine Gedanken wieder zu dem Erlebten zurück.
    Glenda sah meinem Gesichtsausdruck an, dass etwas nicht stimmte. »He, welche Probleme wälzt du?«
    Suko antwortete schneller als ich. »John hat heute Morgen ein Erlebnis gehabt, über das er nur den Kopf schütteln kann.«
    »Ach.« Glendas Augen weiteten sich. »Erzähl mal, was war denn los?«
    Ich wollte die volle Tasse nicht zu lange in der Hand halten.
    »Komm mit ins Büro.«
    »Okay.«
    Wir ließen uns dort nieder, und ich sagte einen Satz, der Glenda leicht aus der Fassung brachte.
    »Ich habe heute Morgen das laute Weinen oder Lachen eines kleinen Kindes in meiner Wohnung gehört.«
    Sie sagte nichts. Dafür schaute sie mich an, schüttelte dann der Kopf und flüsterte: »Nein, nicht wirklich – oder?«
    »Doch…«
    Sie blies die Luft aus. »Und wer hat dir das Kind gebracht, John?«
    »Das kann ich dir genau sagen. Niemand. Es war plötzlich da. Ich habe es gehört und gesehen, aber ich frage mich zugleich, was ich
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