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144 - Condano, der Magier

144 - Condano, der Magier

Titel: 144 - Condano, der Magier
Autoren: Dämonenkiller
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waren, wo man sie fand. Immerhin hatte es keine Reste von Kleidungsstücken gegeben, und Dorian war sicher, daß die sechs Mädchen nicht nackt durch die nächtliche Stadt gestreift waren. Und der oder die dämonischen Mörder würden ihre Opfer wohl kaum auf offener Straße entkleidet haben.
    Dorian versuchte auch, auf einem kleinen Taschenstadtplan die Fundorte abzustecken und daraus ein System zu erkennen. Einen Kreis vielleicht, oder ein Symbol, aus dem man Rückschlüsse ziehen konnte, wo ein weiteres Opfer entdeckt werden mochte. Aber so sehr Coco und er auch alles durchdachten - es gab kein System. Die Leichen waren wahllos überall in der Stadt verteilt worden.
    „Und in dieser Nacht wird es die siebte erwischen", sagte Dorian grimmig. „Und ich sehe noch keine Möglichkeit, es zu verhindern."
    „Sieben", sagte Coco. „Sieben ist eine der magischen Zahlen. Vielleicht werden eben diese sieben Opfer gebraucht, um etwas zu bewirken. Das Leben von sieben Mädchen oder Frauen… darin steckt eine geradezu ungeheuerliche Kraft."
    „Aber wofür? Um die Auswirkungen von Halleys Komet zu neutralisieren?" Er erinnerte damit an die merkwürdigen Begebenheiten, die mit dem Auftauchen des Kometen einhergingen, mit dem teilweisen magielosen Zustand, in dem magische Kräfte nicht mehr zu berechnen waren…
    „Es muß etwas anderes sein", sagte Coco. „Mit dem Kometen dürfte es jedenfalls wenig zu tun haben. Wenn ich nur wüßte, wer in Frage kommt. Aber von allen mir bekannten italienischen Dämonensippen ist kein Mitglied in der Lage, auf diese Weise zu töten. Wozu auch?"
    Sie schüttelte sich. „Ich könnte versuchen, Köder zu spielen. Vielleicht werde ich ausgewählt…" „Kommt nicht in Frage", widersprach Dorian energisch. „Du als Köder… vielleicht ist es genau das, was die Gegenseite will."
    Sie schlenderten wieder durch die engen Gassen und über Brücken. Dorian hatte den Stadtplan wieder in der Tasche versenkt, und sie gingen der Nase nach durch die breiteren Wege, über die Treppen und Brücken, zwischen Touristen und Dieben hindurch. Hin und wieder landete man auf einem Hinterhof und mußte umkehren. Von dem planlosen Wandern versprach sich Dorian nicht viel, aber manchmal hatte auch schon der Zufall geholfen.
    Diesmal ließ er sich wohl nicht kommandieren.
    Aber als sie die Anlegestelle der vaporetti am Markusplatz erreichten, sah Dorian den Mann mit dem auffällig gezwirbelten Schnurrbart wieder. Der junge Bursche verließ gerade den Wasserbus und schritt zügig aus. Er schien ein blondes Mädchen zu verfolgen, das sich mehrmals nach ihm umsah und jedesmal etwas schneller ausschritt.
    „Da ist was", sagte Coco. Sie hatte die Augen halb geschlossen. Mit ihren sensiblen Hexensinnen spürte sie offenbar Schwingungen, die normale Menschen nicht aufnehmen konnten.
    Dorian spürte sie nicht, aber er ahnte, daß es gleich Ärger geben würde. Und er setzte sich in Bewegung, schnitt dem Mann den Weg ab und stellte sich ihm entgegen. Dabei folgte er nur seinem Gefühl, daß es mit diesem Mann wirklich etwas Besonderes auf sich hatte.
    Im gleichen Moment, als er direkt vor ihm stand, erwärmte sich die gnostische Gemme, die er an einem Kettchen um den Hals trug.
    Das hieß, daß dieser Mann ein Dämon war.
    Dorian schaltete sofort. Er konnte es hier mitten auf dem Markusplatz nicht auf eine Auseinandersetzung, ankommen lassen. Es ging ihm dabei weniger um das Aufsehen, das er erregen würde, sondern um die Hunderte von Menschen in der Nähe. Niemand konnte voraussagen, wie der Dämon reagieren würde. Unter Umständen konnte er eine magische Explosion auslösen und die Menschen in Mitleidenschaft ziehen. Dorian wollte aber niemanden gefährden.
    Er hoffte, daß der Dämon ihn nicht erkannte.
    „Scusi, signore… haben Sie Feuer?" versuchte er sich in einer Mischung aus Touristenitalienisch und Englisch verständlich zu machen. Es war ein Ausweichmanöver, ein Rückzug, während er gleichzeitig das Mädchen abzuschirmen versuchte. Denn ein irrwitziger Gedanke schoß in diesem Moment durch seinen Kopf.
    Vielleicht war ihm ausgerechnet hier der Zufall zu Hilfe gekommen! Vielleicht wollte dieser Dämon gerade sein siebtes Opfer sichern… ?
    Der Schnurrbartträger schob Dorian unhöflich beiseite. Das heißt, er wollte es tun. Dorian ließ sich nicht schieben. In der Linken hielt er die Schachtel Players, mit der Rechten zog er die losgestupste Zigarette hervor.
„Fiammiferi… per
favore…"
    Der
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