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144 - Condano, der Magier

144 - Condano, der Magier

Titel: 144 - Condano, der Magier
Autoren: Dämonenkiller
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hatte es sich auch schon.
    Hier fuhren Autos, die mit der Fähre herübergebracht wurden. Die Reichen leisteten sich den Luxus, auf dem Lido mit dem Wagen mobil zu sein. Schließlich konnte ja keiner von ihnen erwarten, daß sie die paar Kilometer vom Casino zum Golfplatz zu Fuß oder mit einem Fahrrad zurücklegten, nicht wahr?
    Gaby zuckte zusammen, als sie das Dröhnen eines Flugzeugs hörte, das in Landeanflug heranstrich. Die Maschine ging auf dem Aeroporte Nicelli im Norden der Insel nieder.
    „Unfaßbar", murmelte Gaby Reuter. Den FKK-Strand suchte sie vergebens. Einen freien Platz irgendwo anders am Wasser ebenfalls. Enttäuscht schlenderte sie durch die Straßen und über die Wiesen. Sie hatte sich diese Gegend etwas anders vorgestellt.
    Eine Cola und eine Minipizza später glaubte sie ihren Augen nicht trauen zu dürfen. Sie sah Giovanni Zardoni! Er saß vor einem Straßencafe, beschäftigte sich mit einem Glas Wein und winkte Gaby zu, als ihre Blicke sich kreuzten.
    „Das darf nicht wahr sein", murmelte sie.
    Wie lange war Zardoni schon hier auf der Insel? Gerade angekommen konnte er nicht sein, denn die Weinkaraffe, die vor seinem halb gefüllten Glas stand, war leer. Er mußte also schon geraume Zeit hier gesessen haben.
    Sie ging auf ihn zu und blieb an seinem kleinen Rundtisch stehen. „Bist du mir etwa gefolgt, Gio? Ich mag das nicht!"
    „Ich auch nicht. Deshalb war ich schon vor dir hier. Ich dachte mir, daß du zum Lido wolltest, Gaby. Aber du siehst enttäuscht aus. Hast du nicht gefunden, was du suchtest? Du solltest dich wirklich meiner Führung anvertrauen."
    „Ich denke nicht dran", fauchte sie. „Laß mich in Ruhe!"
    Sie wandte sich ab. Giovanni Zardoni hielt ihre Hand fest.
    „Warte, Gaby", sagte er. „Ich kenne eine Stelle, an der der Strand nicht so überlaufen ist. Da kommt kaum ein Mensch hin. Da kannst du baden und dich sonnen. Es ist ein Privatgelände."
    „Und ausgerechnet du hast da Zutritt, wie?"
    „Es gehört einem Freund", sagte Zardoni. „Was ist? Magst du?"
    „Nicht unter diesen Voraussetzungen", sagte sie. „Laß mich in Ruhe. Läufst du mir noch einmal über den Weg, gehe ich zur Polizei und zeige dich wegen Belästigung an. Oder ich schreie. Es gibt hier bestimmt ein paar Kavaliere, die dir liebend gerne beibringen, was ich offenbar nicht schaffe." „Du bist mir böse", sagte er. „Das macht mich traurig. Ich will dir helfen."
    „Ich brauche deine Hilfe nicht." Sie riß sich los und schritt davon. Der Knabe hatte ihr gerade noch gefehlt. Er war der Tropfen, der das Faß zum Überlaufen brachte. Sie kehrte zur Anlegestelle zurück, wartete auf das nächste vaporetto zurück zum Markusplatz und ließ sich hinüberfahren. Zum Übernachten mußte sie doch wohl anderswo unterkommen. Der Lido eignete sich nicht. Durch das Casino, die unzähligen Lokale und auch die Kinos, das Programm ausschließlich in deutscher Sprache und somit voll auf den Tourismus abgestimmt, würde auch nachts Hochbetrieb herrschen. Sie überlegte kurz, ob sie Venedig nicht sogar total aus dem Programm streichen sollte, vor allem, wenn dieser Papagallo ihr ständig in die Quere kam und anzubändeln versuchte. Aber andererseits hatte sie sich so sehr darauf gefreut und wollte wenigstens auch etwas von der Lagunenstadt gesehen haben. Und das war heute nicht mehr zu schaffen. Die meisten öffentlichen Gebäude und Museen hatten nur bis achtzehn oder neunzehn Uhr geöffnet, und für richtige Besichtigungen reichte die Zeit schon jetzt nicht mehr. Sie konnte sich nun also völlig darauf konzentrieren, ein Nachtlager ausfindig zu machen. Vielleicht gab es auf einer der anderen Inseln ein ruhiges Fleckchen… sie wollte sich anhand des Stadtplans erst einmal gründlich orientieren.
    Sie sah voraus bereits den Markusplatz auftauchen.
    Da glaubte sie alpzuträumen. Vorn im Wasserbus - stand Giovanni Zardoni!
    Da wurde er ihr wirklich unheimlich, und sie begann sich zu fürchten…

    Dorian hatte sich entschlossen, methodisch vorzugehen. Durch die „Mystery Press" wußte er, wo man die Toten gefunden hatte, die so völlig ausgetrocknet waren, als habe jemand ihnen alle Lebenssäfte entzogen. Er suchte nun, begleitet von Coco, alle sechs Fundstellen auf. Er verstreute ein weißliches Pulver, benutzte magische Formeln, und war doch nicht in der Lage, etwas herauszufinden.
    „Es wirkt nicht", sagte er. „Ich kann mir kein klares Bild machen."
    Er ging davon aus, daß die Toten nicht dort ermordet worden
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