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1429 - Hamillers Herz

Titel: 1429 - Hamillers Herz
Autoren: Unbekannt
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sie es uns vorhin nicht selbst sagen?" fragte ein Anti, den der Synergistiker unter dem Namen Anthor-Rith kannte. „Du kennst Enza", wiegelte Notkus ab.
    Enza versetzte ihm einen Faustschlag. „Das ist allein meine Angelegenheit", zischte sie. „Los, steh nicht schon wieder herum. Wir haben zu tun!"
    „Wohin wollt ihr?" Bearzot-Paul hatte es vorgezogen, mit Hilfe seines Rotors aus der Hand des Terraners zu flüchten und sich auf eine Konsole hinter dem Abtaster zurückzuziehen. „Nehmt ihr mich mit?"
    „Du findest den Weg sicher allein."
    Enza war schon unter der Tür, und Notkus folgte ihr hastig.
     
    *
     
    An den Wänden der von Hangar 3 abgeteilten Halle hatten Roboter zusätzliche Beleuchtungseinheiten installiert, und die hintere Wand hatte Stabilisatoren und eine Materialverstärkung erhalten. Dadurch war eine Nische entstanden, und in diese hatten die Wissenschaftler und Ingenieure die Hamiller-Tube eingepaßt, als sei sie von Anfang an für diesen Standort vorgesehen gewesen. An dem silbrigen Kasten von acht Metern Breite und vier Metern Höhe blinkten etliche Dutzend Lichter, als die Wissenschaftler eintrafen und sich zu ihren Kollegen und Kolleginnen gesellten. „Enza, Notkus!" Myrna Metir eilte auf die beiden Synergistiker zu. „Hamiller tut etwas ganz Merkwürdiges. Er fragt nach NATHAN!"
    Unter den verdutzten Blicken der hundertjährigen Frau sahen sich die beiden an und verzogen das Gesicht zu einem leichten Grinsen. „Es wundert uns nicht", erwiderte Enza, bereits wieder im Schulterschluß mit Notkus. „Er scheint nur noch NATHAN im Sinn zu haben."
    Sie rief alle Anwesenden zu sich und berichtete nochmals von dem, was sie herausgefunden hatte. Als sie geendet hatte, trat Enza auf den Kasten zu. „Guten Abend, Enza Mansoor", begrüßte die Tube sie. „Wie geht es Ihnen, Madam?"
    „Schlecht, Hamiller. Ich bin ganz krank, seit ich weiß, daß du unter einer umfassenden Störung leidest. Du vermißt NATHAN, nicht wahr?"
    „Ich vermisse weder NATHAN, noch leide ich unter einer Störung. NATHAN kann mir gestohlen bleiben, Madam!"
    „Das ist es ja gerade, Hamiller. Erkennst du nicht, daß dein Verhalten völlig unlogisch ist? NATHAN befindet sich auf dem Erdmond, und die Milchstraße ist nicht erreichbar. Wie kommst du dazu, Fragen nach NATHANS Verbleib zu stellen? Müßte er sich mit dir in Verbindung setzen?"
    „Die Milchstraße ist Sayaaron, der Ferne Nebel. Er ist die Heimstätte der Verdammten. Verloren ist, wer nach Sayaaron geht. Der Nebel frißt jeden und tötet ihn. Geht nicht in die Milchstraße, haltet euch von ihr fern!" kreischte die Tube mit einer Lautstärke, daß die Anwesenden Ohrenschmerzen bekamen.
    Bearzot-Paul flüchtete sich in den Schutz seines Energieschirms und suchte die Nähe des Ausgangs.
    Die Wissenschaftler sahen sich mit einer Mischung aus Enttäuschung und Hilflosigkeit an. In den vergangenen Wochen hatte Hamiller recht vernünftig geredet, aber die Erwähnung von Sayaaron hatte ihn in seiner Entwicklung offensichtlich schwer zurückgeworfen.
    Wenn sie ehrlich waren, dann mußten sie sich eingestehen, daß sie nicht weiter waren als in jenen Wochen nach der Bergung der Tube aus dem Trümmerfriedhof.
    Enza Mansoor griff in den Behälter, den sie bei sich führte. Sie holte einen der Kristalle hervor und bewegte sich auf die silbrige Wand zu. „Du kennst die Prozedur bereits", sagte sie. „Es handelt sich um Wissen aus der Zeit, die vor der Katastrophe im Jahr 448 NGZ liegt. Vielleicht hilft dir das Wissen weiter."
    Eine Öffnung bildete sich in der Tube, und Enza legte den Kristall hinein. „Tun Sie die übrigen gleich dazu", verlangte Hamiller. „Das kürzt den Prozeß ab."
    Sie tat es und beobachtete, wie sich die Öffnung schloß. „Hamiller, Payne Hamiller, hörst du mich?"
    „Sicher, Madam!"
    „Diesmal wirst du die Daten in den Kristallen nicht fälschen. Klar?"
    „Ich kann mich nicht erinnern..."
    „Darauf kommt es nicht an", schrie Enza der Tube entgegen. „Du tust, was ich dir sage!"
    „Jawohl. Ich habe allerdings Fragen.
    Was wurde aus dem Hexameron? Die Daten der Speicher geben darüber keine Auskunft. Und wie sieht es jetzt in Tarkan aus? Gibt es Nachrichten vom Herrn Heptamer?"
    „Nein, Hamiller. Nichts davon ist uns bekannt. Worauf willst du hinaus?"
    „Ich frage mich, wozu die Expedition nach Tarkan überhaupt gut war. Welcher Sinn liegt in dem langen Aufenthalt Mister Rhodans dort? Und warum wurde es versäumt, die Katastrophe zu
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