Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1429 - Hamillers Herz

Titel: 1429 - Hamillers Herz
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
streckte seinen schlanken, sportlichen Körper. Enza mißverstand es und maulte, daß er sie nicht zu beeindrucken brauchte.
    Notkus zuckte nur mit den Schultern und gab dem Kom den akustischen Befehl, sich zu desaktivieren. „Ich werde mich selbst darum kümmern", erklärte er. „Vier Augen sehen mehr als zwei. Vielleicht handelt es sich um einen Fehler im Auswertungsgerät."
    „Pah!" Enza fuhr herum und wandte ihm den Rücken zu. Mit drei Schritten war sie am Ausgang und ließ ihn auffahren. „Du kannst mir gestohlen bleiben!"
    Sie verschwand nach draußen, und die Tür glitt lautlos zu. Notkus starrte sie ein paar Sekunden an, dann schüttelte er den Kopf und zog sich mit einer Leidensmiene ins Schlafzimmer zurück. Eine halbe Minute später hatte er seine Bordkombination angezogen und sich die Haare gekämmt. Notkus begann eine Melodie zu pfeifen, die er irgendwann in einer Übertragung von Bord der HARMONIE gehört hatte, und machte sich auf den Weg. Er verließ seine Kabine und stieß beinahe mit Enza zusammen. Sie hatte auf ihn gewartet. „Notkus!" Ihre Augen blickten ihn flehend an, und er nahm ihre Hände und zog ihren Körper langsam an sich. Für kurze Zeit lagen sie sich schweigend in den Armen, dann lösten sie sich mit einem Ruck voneinander und strebten den Korridor entlang zum nächsten Antigrav. „Weiß Sato Ambush schon Bescheid?" wollte der Synergistiker wissen.
    Enza verneinte. „Es ist nicht auszuschließen, daß er für die Manipulationen verantwortlich ist, Notkus. Die Wahrscheinlichkeit ist allerdings gering. Die Entdeckung ist einem Zufall zu verdanken. Ich wollte Hangar 3 aufsuchen, um die vier Kybernetiker bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Aber ich war zu faul, den Weg zurückzulegen, und habe mich an die Untersuchung der Kristalle gemacht."
    „Dann wird es Zeit, Sato zu verständigen. Hast du Informationen, was draußen so läuft?" Er meinte unten auf dem Planeten.
    Enza berichtete, daß die Lage auf Phönix ruhig war. „Es kann sein, daß sich Sato gar nicht im Schiff aufhält", beendete sie ihren Bericht. „Der Cantaro und der Pulswandler sind lohnende Studienobjekte für ihn."
    Notkus nickte nachdenklich. Sie erreichten den Antigrav und suchten das Labor auf, in dem Enza ihre Entdeckung gemacht hatte. Da sich die Informationen darüber bereits im Syntronverbund befanden, konnte sich jeder im Schiff darüber informieren, wenn er wollte.
    Bearzot-Paul empfing sie mit einem freundlichen Zuruf. Der Siganese saß wieder auf dem Bildschirmgerät und blickte dem Synergistiker-Pärchen neugierig entgegen. „Nun, was sagt dein Kontracomputer?" fragte er Enza. „Vorläufig gar nichts, kleiner Mann!"
    Notkus stürzte sich auf das Gerät und hauchte den Siganesen mit einer Ladung Mundfrisch an. Bearzot-Paul mußte fürchterlich niesen und verlor das Gleichgewicht. Er ließ die schmale Leiste fahren, an der er sich festgehalten hatte, und wäre hinunter auf den Tisch gestürzt, wenn Notkus ihn nicht geistesgegenwärtig aufgefangen hätte. Er behielt den Siganesen in der Hand und ließ sich dann von Enza den Kristall vorführen.
    Bis ins letzte Detail wurden sie über die Vorgänge informiert, die zum Sieg des Sothos Tyg Ian und zur Ausrottung der Terraner geführt hatte. Info-Details von NATHAN folgten. „Laß die Informationen weiterlaufen", sagte Notkus, weil Enza unterbrechen wollte. Er beugte sich in Richtung des Bildschirms.
    WIESO MELDET SICH NATHAN NICHT? las er. WER IST NATHAN?
    FEHLINFORMATION, ACHTUNG FEHLINFORMATION. ES GIBT KEINEN NATHAN!
    Enza und Notkus standen jetzt dicht an dicht. Ihre Schultern berührten sich, sie faßten sich an den Händen.
    Die Syntronik setzte die Übertragung fort. OKTOBER. WIE VIELE JAHRHUNDERTE SCHWEIGT NATHAN? HINWEIS: DER KURIER HAT SICH NICHT MEHR BLICKEN LASSEN. WAS IST EIN KURIER?
    FRAGE: GIBT ES EINEN KURIER VON NATHAN? WAS GESCHAH NACH 448?
    Enza brach die Abtastung entschlossen ab und nahm den Kristall aus dem Gerät.
    Sie eilte in eines der Speziallabors und kehrte mit einem ganzen Behälter leerer Speicherkristalle zurück. Sie koppelte das Gerät per Sensorbefehl mit dem Syntronikverbund und wies diesen an, welche Speicher er mit welchen Infos zu beschicken hatte. Der Vorgang nahm etwa fünf Minuten in Anspruch. Inzwischen hatten sich die anderen Wissenschaftler ein Herz gefaßt und das Terminal mit den Geräten umringt. Notkus informierte sie in knappen Worten über die Bedeutung dessen, was Enza entdeckt hatte. „Und wieso wollte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher