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1407 - Der Eremit von Satrang

Titel: 1407 - Der Eremit von Satrang
Autoren: Unbekannt
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einströmenden Gedankenfetzen etwas Brauchbares herauszufischen. Er konnte sich nicht erinnern, schon einmal etwas Ähnliches erlebt zu haben.
    Schon bei seinem Abstieg hatte er von oben aus gesehen, wie riesig groß und verzweigt die Stadtsiedlung angelegt worden war, obwohl alle Gebäude von Grünflächen und Parks getrennt wurden.
    Aber das machte die Orientierung nur noch komplizierter.
    Unbeachtet schlenderte er an den einzelnen Gruppen von Patienten vorbei, ohne auch nur einen einzigen vernünftigen Gedanken aufzufangen. Seine Unruhe stieg. Er wußte nicht, wie lange der dem Tod geweihte Eremit noch lebte. Seine Krankheit mußte etwas mit dem erwähnten Raub zu tun haben. Ein vager Verdacht stieg in dem Ilt auf, der so erschreckend wirkte, daß er ihn gleich wieder unterdrückte und zu vergessen suchte. Sein Unterbewußtsein trieb ihn jedoch unwillkürlich erneut zur Eile an.
    Ein einsamer Spaziergänger kam ihm entgegen. Zweifellos ein Roboter, stellte Gucky auf den ersten Blick fest. Aber er besaß nahezu menschliche Form - und er dachte.
    Ein Roboter mit einem positronischbiologischen Gehirn!
    Ein Posbi!
    Gucky faßte neue Hoffnung, als er den Näherkommenden telepathisch abtastete.
    Zum erstenmal empfing er halbwegs vernünftige Gedanken, wenn auch nur bruchstückweise und zusammenhanglos.
    Der Posbi war auf der Suche nach jemandem, vielleicht auf der Suche nach dem Eremiten ...?
    Gucky ging ihm entgegen und hielt ihn an. „Freund, ich bin erst heute hier eingetroffen und kenne mich nicht aus.
    Vielleicht kannst du mir helfen."
    „Oder du mir", erwiderte der Posbi in Interkosmo. „Ich bin auf dieser Welt auch erst vor kurzer Zeit gelandet, aber es scheint die falsche Welt zu sein. Ich bin aber überzeugt, daß er noch lebt und bei der Katastrophe nicht mit seinen Getreuen den Tod gefunden hat."
    Telepathisch drang der Mausbiber nicht mehr durch, also fragte er: „Welche Katastrophe? Und wer soll noch leben? Sprichst du von dem Eremiten von Satrang?"
    Der Posbi machte eine unwillige Bewegung. „Eremit? Was für ein Eremit? Sind wir das hier nicht alle, auch wenn wir nicht einsam sind?"
    „Von welcher Katastrophe sprachst du?" versuchte es Gucky anders. „Von jener, die uns alle betraf. Wir mußten unsere Heimatwelt verlassen, um unsere besten Freunde zu suchen und besonders ..."
    „Die Hundertsonnenwelt!" half der Mausbiber nach. „Und eure besten Freunde waren und sind die Terraner. Ihr sucht also die Terraner? Und ihr wolltet die Barriere durchdringen, die die Heimatgalaxis der Terraner vom übrigen Universum isoliert? Ist das richtig?"
    „So war es, aber die meisten von uns wurden wahnsinnig. Wir hörten den Ruf und kamen hierher. Aber wir fanden den nicht, den wir suchen."
    „Perry Rhodan!" sagte Gucky einfach.
    Der Posbi erstarrte förmlich, ehe sich seine Gedanken unkontrolliert überschlugen und zu einem unverständlichen Wirrwarr wurden. Nur noch vereinzelt konnte der Mausbiber vernünftig klingende Begriffe heraussieben, aus denen nur das hervorging, was er schon wußte: Die Posbis hatten die Hundertsonnenwelt verlassen, um den verschollenen Perry Rhodan zu suchen - außerhalb oder innerhalb der Galaxis.
    Wahrscheinlich würde dieser Posbi total überschnappen, wenn er wüßte, wie nahe er seinem Ziel war. Es würde besser sein, ihm nicht zu verraten, daß Perry Rhodan nur einen Teleportersprung entfernt in einem Schiff Satrang umkreiste. „Danke, mein Freund!", verabschiedete sich Gucky und ließ den verdutzten und sinnlose Worte stammelnden Posbi einfach stehen.
    Im Augenblick war es wichtiger, den sterbenden Eremiten zu finden, der allem Anschein nach versucht hatte, einen wirkungsvollen Widerstand gegen Unbekannt zu organisieren - mit Unterstützung von Wahnsinnigen, auf deren Genesung und geistige Wiederherstellung er nur hoffen konnte.
    Von einem Erfolg dieser Bemühungen war bislang jedoch noch nichts zu bemerken. Ganz im Gegenteil: Wie sollte die isolierte und von unbekannten Mächten abgeriegelte Milchstraße von einem unzurechnungsfähigen Völkergemisch befreit werden?
    Aber, so sagte sich Gucky, völlig umsonst kann die Arbeit des Eremiten - der hatte von Jahrhunderten gesprochen - nicht gewesen sein. Irgendwo auf dieser Welt mußte es Lebewesen geben, die ihre ursprüngliche Intelligenz zurückgewonnen hatten. Sie mußte er finden.
    Aber der Eremit hatte Vorrang. Er lag im Sterben...
    Im blauen Gebäude wurden Rhodan und Ras Tschubai von einem kugelrunden Roboter-Portier
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