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1405 - Sei schön für den Teufel

1405 - Sei schön für den Teufel

Titel: 1405 - Sei schön für den Teufel
Autoren: Jason Dark
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sie in den OP geschoben, wo der Professor auf sie wartete.
    »Ist sie schon…?«
    »Nein, noch nicht. Den Rest gebe ich ihr gleich.«
    »Sehr gut. Ich möchte sie mir noch mal anschauen.«
    Eine Frau lachte.
    Mandy Lane bekam dies mit, doch längst nicht so klar wie normal.
    Sie erlebte alles wie durch einen Filter. Seltsamerweise hielt sie die Augen noch offen, als hätte man ihr das befohlen.
    Sie schaute in die Höhe.
    Die Decke, der Kreis mit den Lampen – und in dieses Bild hinein schob sich ein anderes.
    Professor Kazakis kannte sie. Oft genug hatte Mandy mit ihm gesprochen. Aber so wie er jetzt aussah, hatte sie ihn noch nie gesehen.
    Auf dem Kopf trug er eine grüne Mütze. Vor das übrige Gesicht hatte er sich ein Tuch gebunden. Man konnte nicht unbedingt von einem Mundschutz sprechen, auch wenn der Mund bedeckt war.
    Doch dieses Tuch reichte hoch bis direkt unter die Augen, und in sie schaute Mandy hinein.
    Der Professor hatte dunkle Augen, das wusste sie, aber sie hatten sich schon verändert, denn tief in den Pupillenschächten war etwas, das sie zunächst für eine Täuschung hielt.
    Da stieg etwas hoch.
    Eine andere Farbe kroch nach vorn. Sie war nicht dunkel, sie war auch nicht hell, sonder bestand aus einem intensiven und auch sehr hellen Rot.
    So sah frisches Blut aus.
    Wahrheit oder nicht?
    Es blieb Mandy nicht mehr die Zeit, darauf eine Antwort zu finden, denn sie merkte, dass ihr Bewusstsein allmählich wegschwamm. Als letzten Eindruck nahm sie die glühenden Augen mit in die Narkose…
    ***
    Nichts deutete von außen darauf hin, dass der Wagen bewohnt war.
    Es gelang uns auch nicht, durch ein Fenster zu schauen, denn diese Fenster waren von innen verhängt worden, und das war sicherlich nicht ohne Grund passiert.
    Dass trotzdem jemand da sein musste, war für uns zu spüren, denn der Wagen strahlte eine gewisse Wärme ab, wie wir feststellten, als wir dicht vor ihm standen.
    Es gab eine Tür, die sich in der Mitte des Wohnwagens befand.
    Dass sie geschlossen war, lag auf der Hand, aber aufbrechen wollten wir sie nicht. Das wäre das letzte Mittel gewesen.
    Wir versuchten es zunächst ganz formal. Suko klopfte einige Male gegen die Tür und wartete darauf, dass sie geöffnet wurde. Das geschah zunächst nicht. Wir wollten uns ein weiteres Mal bemerkbar machen, als es doch passierte.
    Spaltbreit wurde die Tür nach außen gedrückt, und so konnten wir in den langen Spalt hineinschauen.
    Es gab nicht viel Helligkeit innerhalb des Fahrzeugs. Man konnte eher von einem schummrigen Licht sprechen, das möglicherweise auch zu dieser Bewohnerin passte.
    »Inga?«, fragte ich.
    Eine Stimme antwortete. Die dazugehörige Frau sahen wir leider nicht. »Was wollen Sie?«
    »Einen Besuch.«
    »Und sonst?«
    Ich dachte daran, was ›Hexen‹ normalerweise taten. Da gab es Wahrsagerinnen und Schicksalsbotinnen, und deshalb ritt ich genau auf dieser Schiene.
    »Wenn möglich, hätte ich gern einen Ratschlag.«
    »Für was?«
    »Nun ja, hier draußen ist es kalt. Können wir nicht zu Ihnen in den Wagen kommen?«
    »Wir?«
    »Ja, ich habe einen Freund mitgebracht. Auch er hat mit einigen Problemen zu kämpfen.«
    »Gut, dann kommt.«
    »Danke.«
    Bis jetzt war alles harmlos. Ich war gespannt auf die nahe Zukunft.
    Wir zogen beide den Kopf ein, als wir den Wagen betraten. Die bullige Wärme stammte nicht von einem Ofen. Ein Generator gab sie ab, und nach der Kälte war sie fast unangenehm.
    Der Wagen selbst war von innen so etwas wie ein Phänomen. Da konnten wir nur staunen, was alles hineinpasste. Regale, Teppiche, Sitzmöbel. Dazu der Kleinkram wie Kerzenständer und ungewöhnliche Figuren, die wie Fetische aussahen.
    Eine dezente Beleuchtung sorgte dafür, dass es nicht zu hell war, aber zwischen all diesem Krimskrams bewegte sich Inga wie eine Diva. Sie sah wirklich stark aus mit ihrem lackschwarz gefärbtem Haar, denn knallrot geschminkten Lippen und den großen dunklen Augen, um die herum sie sich noch Schatten geschminkt hatte.
    Hinzu kam das weitgeschnittene Kleid, das eher an eine Tunika erinnerte. Es bestand aus einem dicken grünen Stoff, der sich schwerfällig bewegte, wenn sie ging. Von der Länge her reichte er bis zu den Knöcheln.
    Inga war die Queen in ihrem kleinen Reich. Nachdem sie in einem breiten Sessel Platz genommen hatte und sie uns ebenfalls durch eine Handbewegung klarmachte, dass wir uns setzen sollten, fragte sie: »Wer möchte mich besuchen?«
    Ich gab die Antwort. »Mein Name
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