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1404 - Diebe aus der Zukunft

Titel: 1404 - Diebe aus der Zukunft
Autoren: Unbekannt
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Schicksal hadernd, schaltete er sich in das laufende Programm der Zentrale-Hauptsyntronik ein. Die Monitoren vor seinem Rechenplatz leuchteten auf.
    Die Bildschirme der Panoramagalerie zeigten nach wie vor das wesenlose Wallen des 5-D-Raums. Weder die normale noch die überlichtschnelle Ortung konnten im Stadium des Hyperflugs irgend etwas ausmachen. Der Transponder meldete sich ebenfalls nicht. Er hatte ohnehin nur auf die hochenergetischen Gebilde der Raumzeitverzerrungen reagiert.
    Cynta Laszlo löste den stillen Alarm aus.
    Die Frauen und Männer der Besatzung wurden an ihrem jeweiligen Aufenthaltsort, unterrichtet oder geweckt.
    Die eintönige Bordroutine begann erneut. Nach dem Abflug aus dem Sandra-System war ein Manöver dem anderen gefolgt. Man war immer wieder in den Einsteinschen Normalraum eingetaucht, um zu versuchen, von verschiedenartigen Positionen aus etwas Lebendes zu orten.
    Standortkontrollen aller Art waren nur nebenbei vorgenommen worden. Es war klar, wo man sich befand. Die Frage, wie man sich wo aufhielt, war noch ungelöst.
    Ratber Tostan hatte Perry Rhodans Anweisungen befolgt und vorerst Kurs auf den altbekannten Maahkbahnhof Midway-Station genommen. Er lag „auf dem Weg" zur Lookout-Station, von der aus der Sprung zur Hundertsonnenwelt gewagt werden sollte.
    Jedermann an Bord der TS-COR-DOBA akzeptierte die Zeitverschiebung als Tatsache. Die verlorenen sieben Jahrhunderte mußten zwangsläufig Rätsel und Geheimnisse in sich bergen, die man nicht auf Anhieb lösen konnte.
    Sicher war, daß man sich mit völlig veränderten Gegebenheiten abzufinden hatte. Nichts war mehr so wie früher - nichts konnte mehr so sein! Inwieweit Perry Rhodans Name überhaupt noch bekannt war, ließ sich aus der Verhaltensweise der Bugaklis-Bewohner folgern. Es war erschütternd gewesen.
    Daran mußte Cynta denken, als sie die übliche Mitteilung in das Schwebemikrophon sprach.
    Sie betrachtete sich in der spiegelnden Fläche eines abgeschalteten Monitors. Ihr längliches, grobgezeichnetes Gesicht war noch hagerer geworden. Als sie ein Lächeln versuchte, gewahrte sie ihre viel zu großen Zähne und die beiden scharfen Falten zwischen Mund und Nase.
    Entmutigt wandte sie den Blick ab und beantwortete eine Frage. Der Sprecher befand sich in einem der Beiboothangars. „Ja, wir kommen endlich an", bestätigte die Chefsyntronikerin der TS-CORDOBA lethargisch. „Freu dich darauf und hoffe, daß es etwas zum erfreuen gibt! Übrigens hätte der Manöveralarm vom Syntron ausgelöst werden müssen. Ich wollte euch das Kreischen der Lärmpfeifen ersparen."
    „Man dankt", entgegnete der Chef der Space-Jet-Flottille. Er hieß January Khemo-Massai. „Sollen unsere Jets startklar gemacht werden?"
    „Startklar?" wiederholte Cynta ironisch.
    Der Anflug eines Lächelns milderte die scharfen Linien ihres Gesichts. „Wozu?
    Seit wann glaubst du an Wunder?"
    „Seitdem ich heil aus dem Tarkan-Universum herausgekommen und der Bevormundung der ESTARTU entronnen bin", behauptete der Afroterraner. „Wir werden auf Midway-Station weitere Erkenntnisse gewinnen. Ich war erst kürzlich dort."
    Cynta Laszlo besann sich auf ihren Humor. Khemos breites Grinsen verriet ihr, daß er nicht ans Resignieren dachte. „Erst kürzlich? Das sollte man wissen!
    Na schön, dann werden wir ja wohl Freunde finden. Oder sind es nur die Dämonen deiner afrikanischen Ahnen?"
    „Wir werden es erleben. Irgend jemand wird uns ja wohl verbindliche Auskünfte geben können. Hat sich der Skipper gemeldet?"
    „Er ist auf dem Weg zur Zentrale. Hast du ihm etwas mitzuteilen? Vielleicht den Inhalt eines alles erhellenden Traumes ?"
    „Noch nicht. Nochmals Dank für das gefühlvolle Wecken."
    Cynta schaltete die Visiphonverbindung ab. Sie fühlte Tobion-Khans Blick wie eine unsichtbare Last und wandte den Kopf. Er bemerkte ihr aufmunterndes Lächeln und stufte es als das ein, was es war - als Versuch. „Wo bleibt dein ansteckendes Lachen?" hielt er ihr gedämpft vor. „Wir könnten es gebrauchen! Wenn du schon anfängst, die Flinte ins Korn zu werfen, sehe ich schwarz."
    „Wo hast du denn diesen historischen Begriff aufgeschnappt?" wollte sie, diesmal wirklich erheitert, wissen.
    Er hob und senkte die massigen Schultern und lehnte sich in seinem Kontursitz zurück. Die Laderanzeige der Gravitraf-Speicher fesselte seine Aufmerksamkeit. Die letzte Etappe, mit sechzigmillionenfacher Überlichtgeschwindigkeit in Angriff genommen, hatte viel Speicherenergie
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