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1403 - Schrei aus dem Dunkel

1403 - Schrei aus dem Dunkel

Titel: 1403 - Schrei aus dem Dunkel
Autoren: Jason Dark
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Beispiel?«
    »Es kann im Tunnel passiert sein.« Stahl schaute hinein. Er sah das dunkle Loch, das gar nicht so dunkel war, weil auch im Tunnel Licht brannte.
    Ein normaler Tunnel. Nur in einer Richtung befahrbar. Der Gegenverkehr rollte durch eine andere Röhre. Er schaute sich den Straßenbelag an, der nicht mal abgefahren aussah, aber an bestimmten Stellen hatten die Reifen der Fahrzeuge schon Spuren hinterlassen. Die dunklen Spuren zogen sich auch in den Tunnel hinein, doch das alles war normal und nicht ungewöhnlich.
    Peters trat neben ihn. »Was sehen Sie, Herr Stahl?«
    »Nichts. Oder nur Normalität.«
    »Danke, die Antwort hätte ich auch geben können. Keiner von uns hat etwas herausgefunden, und Sie wissen selbst, dass es bei den Behörden verdammt gute Spezialisten gibt.«
    »Genau.« Harry drehte sich zur Seite. »Es sind insgesamt vier Menschen verschwunden, wenn ich das richtig behalten habe.«
    »Ja. Und niemand der Verschwundenen saß in seinem Fahrzeug. Wir fanden sie alle leer und ausgebrannt.«
    »Aber sie haben die Namen der Verschwundenen?«
    »Sicher. Das war das kleinste Problem. Die Männer – es waren nur Männer – stammten hier aus der Gegend. Sie lebten in den Dörfern und kleineren Städten, deren Namen Sie in den Protokollen einsehen können. Menschen, die nicht aufgefallen sind. Das heißt, sie waren bisher nicht mit dem Gesetz in Konflikt gekommen.«
    »Aber sie sind in den Tunnel gefahren und verschwunden, wobei nur die Autos zurückblieben.«
    »Genau das ist das Problem.« Peters verzog das Gesicht zu einer säuerlichen Grimasse. »Wo, zum Henker, sind sie geblieben? Haben Sie eine Antwort auf diese Frage?«
    »Wie sollte ich?«
    »Aber man hat Ihnen den Fall aufgehalst?«
    »So ist es.«
    »Und warum?«
    Harry hob die Schultern an. »Weil sich einer darum kümmern muss. Das ist der Grund.«
    Harald Peters war mit der Antwort nicht so recht zufrieden.
    »Warum gerade Sie?«
    »Weil mich unsere Abteilung herbeordert hat.«
    »Das BKA?«
    »Nein, aber so ähnlich.«
    Die Neugierde des Mannes war noch nicht gestillt. »Kommen Sie vielleicht aus Pullach?«
    »Auch nicht vom BND«, sagte Harry. Er wollte von diesem Thema weg und deutete in den Tunnel hinein. »Wir können also davon ausgehen, dass sie hier in den Tunnel hineingefahren sind. Vier Autofahrer. Man fand die Wracks nicht im Tunnel, sondern davor. Stimmt das?«
    Peters nickte. »Das entspricht den Tatsachen. Ich weiß auch nicht, wer sie aus dem Tunnel geschafft haben könnte, und an Geister will ich nicht glauben.«
    »Geister…?«
    »Ja. Tunnelgeister, Berggeister, wie auch immer.« Peters fing an zu lachen. »Wenn man sich die Dinge näher anschaut, kann man leicht auf den Gedanken kommen – oder?«
    Harry Stahl hob nur die Schultern. Dazu sagte er lieber nichts, denn deswegen war er geschickt worden. Es hatte einfach zu viele Ungereimtheiten gegeben. Da waren seine Vorgesetzten misstrauisch geworden und hatten ihm den Auftrag verpasst, zu ermitteln.
    Allerdings nicht nur das. Er sollte sich auch darum kümmern, dass die Fälle der Verschwundenen aufgeklärt wurden.
    »Sie werden also bleiben, Herr Stahl?«
    »Das hatte ich vor.«
    »Und wo?«
    »Ich nehme mir ein Zimmer im nächsten Ort. Es muss keine Luxusherberge sein.«
    »Das dachte ich mir. Wir werden hier aufräumen, nachdem alle Spuren ausgewertet wurden, und die Autobahn wieder für den Verkehr freigeben.«
    »Bleiben Sie in der Nähe?«
    »Nein, Herr Stahl. Es wurde auch nicht daran gedacht, eine Sonderkommission zu bilden, was ich schon merkwürdig finde. Aber das liegt einzig und allein an Ihrer Anwesenheit. Man hat Ihnen den Fall übertragen, denn man will – so hörte ich – einen neuen Weg beschreiten. Ich kann Sie dazu nur beglückwünschen und bin auch nicht beleidigt oder sauer, dass wir aus dem Spiel sind, denn Arbeit gibt es genug.«
    »So hatte ich das allerdings nicht gedacht.«
    »Tja, Ihr Pech.« Peters hob die Schultern. »Ich habe Anweisung von oben bekommen.«
    »Und was ist mit der Autobahnpolizei?«
    Peters fing an zu lachen. »Sie werden ihren normalen Dienst tun, aber die Augen besonders offen halten. Das haben sie allerdings schon nach dem ersten Vorfall getan und die anderen nicht verhindern können. Eine verdammt schwierige Kiste, Herr Stahl.«
    »Da sagen Sie was.«
    »Ich möchte nicht in Ihrer Haut stecken. Und die Protokolle lasse ich Ihnen zukommen, sobald ich weiß, wo ich Sie erreichen kann. Haben Sie einen Laptop mit und
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