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14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

Titel: 14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)
Autoren: Nancy Atherton
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Kostüm erscheinen.« Er legte einen Finger an die Lippen und musterte Christine kritisch. »Ich stelle mir Euch als adlige Dame des königlichen Hofs vor mit einem rosenfarbenen Wimpel, der Euch umhüllt. Oder als Piratenbraut in hohen Schaftstiefeln und einem um die Hüfte geschnallten Säbel. Oder als Zigeunerin und Wahrsagerin mit goldenen Ohrreifen und sieben Petticoats in sieben verschiedenen Rottönen.«
    Christine errötete heftig, wenngleich ihr die Vorschläge nicht zu missfallen schienen. Gleichzeitig wurde der Blick einiger der Frauen in ihrer Nähe träumerisch, als malten sie sich aus, wie sie selbst in hohen Schaftstiefeln und mit einem Säbel um die Hüfte aussehen würden. Calvin hatte offensichtlich eine Saite in ihnen zum Klingen gebracht.
    »Es ist Ihnen freigestellt, sich zu kostümieren oder aber in Ihrer normalen Kleidung an dem Spektakel teilzunehmen«, fuhr er jovial fort, indem er sich wieder der Allgemeinheit zuwandte. »Aber wenn Sie sich für ein Kostüm entscheiden, sollten Sie sich nicht allzu sehr um die Detailtreue sorgen. Wir haben den Begriff
    ›Mittelalter‹ recht großzügig gefasst. Um ehrlich zu sein, alles, was auch nur im Entferntesten an das ausgehende Mittelalter erinnert, wird willkommen sein. Kreativität heißt das Schlüsselwort, also lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf! Oh, hatte ich schon den Streichelzoo für die Kleinen erwähnt?«
    Jasper Taxman schnaubte. »Ich bin nicht sicher, ob man kleine Kinder dem Anblick, ähm … derber Dirnen aussetzen sollte.«
    »Es ist alles nur Spaß«, versicherte Calvin ihm. »Unsere Darsteller verstehen es, erstklassige, saubere Unterhaltung für die ganze Familie zu bieten, mit der notwendigen Würze wohlgemerkt, und ich kann Ihnen aus eigener Erfahrung versichern, die Kinder werden sich im Streichelzoo so gut vergnügen, dass sie der Würze keine Beachtung mehr schenken.«
    »Wo planst du, diese Kirmes abzuhalten?«, fragte Mr Barlow.
    »Nicht weit von Finch«, sagte Calvin, »und deshalb bin ich heute Abend hergekommen. Wir wollen uns mit unseren Nachbarn gut stellen.« Er streckte den Arm in Richtung Mr Malvern aus. »Unser Horace hat uns großzügig erlaubt, den nordöstlichen Teil von Fivefold Farm in Beschlag zu nehmen. Die König-Wilfred-Kirmes wird im und um Bishop’s Wood herum stattfinden. Während der Kirmeszeiten wird es auf der an den Wald angrenzenden Weide ausreichend Parkgelegenheiten geben.«
    Mr Barlows Augenbrauen schossen nach oben, während er Mr Malvern einen fragenden Blick zuwarf. Der hielt seinen indessen fest auf den Boden gerichtet.
    »Ich sammle im Bishop’s Wood Kräuter«, sagte Miranda Morrow. »Ich kann mich nicht erinnern, dort irgendwelche gewundenen Gassen gesehen zu haben.«
    »Im Moment gibt es dort keine Gassen, ganz richtig«, räumte Calvin lächelnd ein. »Die Arbeiten an den Kulissen werden morgen in aller Frühe beginnen. Ich versichere Ihnen, dass kein bleibender Schaden am Wald angerichtet wird. Die Baumaßnahmen werden in zeitlich begrenztem Rahmen stattfinden. Sobald die Kirmes zu Ende ist, werden die Kulissen entfernt.«
    »Wie viel kostet der Eintritt für diese Kirmes?«, fragte Jasper Taxman verschmitzt, während er mit den Fingern auf seinen Tischrechner trommelte.
    »Es wird tatsächlich Eintritt verlangt werden«, sagte Calvin zögerlich. »Aber gemessen an dem Vergnügen, das Sie und Ihre Lieben auf der Kirmes erwartet, sind neun Pfund für Erwachsene und vier Pfund für Kinder bis zwölf Jahren sicher nicht viel.«
    Ein seltsames Geräusch ging durch das Schulhaus, eine Mischung aus enttäuschtem Gemurmel und wütendem Grummeln. Das Gemurmel kam überwiegend von den Frauen, das Grummeln von den Männern.
    »Neun Pfund?«, sagte Jasper entsetzt. »Sie erwarten also allen Ernstes, dass ich neun Pfund bezahle, um zuzuschauen, wie Leute in Kostümen rumlaufen?«
    »Nein, eben nicht, guter Mann«, sagte Calvin hoheitsvoll. »Ich erwarte, dass Sie neun Pfund für sehr viel mehr bezahlen, und zwar gern. Wenngleich Ihre Zweifel freilich verständlich sind. Schließlich wissen Sie nicht, wovon ich spreche. Deshalb werde ich einen Pakt mit Ihnen und jedem der hier Anwesenden schließen.« Er wandte sich von Jasper ab und der Allgemeinheit zu. Mit erhobener Stimme fuhr er fort: »Wenn Sie nicht vollkommen zufriedengestellt sind mit Ihrem Tag auf der König-Wilfred-Kirmes, werde ich Ihnen persönlich den Eintritt zurückbezahlen.«
    »Das klingt doch fair«, sagte Christine
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