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14 - Geheimagent Lennet und der Scheintote

14 - Geheimagent Lennet und der Scheintote

Titel: 14 - Geheimagent Lennet und der Scheintote
Autoren: Vladimir Volkoff
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Gelächter.
    »Fühlen Sie sich als Franzose oder als Italiener?«
    »Ich fühle mich jung. Und ich bitte Sie, siezen Sie mich nicht. Ich möchte, daß mich jeder duzt, weil ich auf der ganzen Welt nur Freunde haben möchte.« Triumph auf der ganzen Linie.
    »Julio, würdest du uns deine Begleiter vorstellen?«
    »Gern. Hier die Wespen, die mich mehr musikalisch als auf meinen Reisen begleiten…« Allgemeines Gelächter.
    »Und mein Freund Auguste, der mitgekommen ist, um zu sehen, ob die brasilianischen Mädchen wirklich so schön sind, wie man sagt.«
    »Sie sind es!« bestätigte Lennet.
    Diese Erklärung trug ihm sofort alle Sympathien des Publikums ein.
    »Und der alte Herr, der dich begleitet, Julio, wer ist das?« fragte ein junger Journalist mit milchkaffeebraunem Teint.
    Fak wäre beinahe in Ohnmacht gefallen.
    »Ich weiß nicht, was du meinst«, antwortete Julio liebenswürdig. »Wir sind alle jung, vom Alter, vom Wesen…«
    Draußen herrschte drückende Hitze.
    Blaue Limousinen warteten am Eingang des Flughafens. Sie transportierten die Neuankömmlinge ins Copacabana Palace Hotel, in dem Julio absteigen wollte, obwohl das Hotel Meridian moderner war. Aber seit seiner Jugend als Hotelpage hatte er eine Vorliebe für die altmodischen Paläste, in denen die Portiers wie Schweizer Admiräle aussahen.
    Das Wetter war strahlend schön, und die lebendige Stadt war Lennet trotz der Hitze gleich sehr sympathisch.
    Die Häuser standen dicht gedrängt zwischen dem Berg und dem Meer. Über der Stadt erhob sich 38 Meter hoch die riesige Statue des Erlösers, wie der Taxifahrer erklärte, und weiter hinten war die Silhouette des berühmten Zuckerhuts zu sehen, der die Bucht beherrschte.
    Die Ankunft im Hotel war feierlich und lustig zugleich.
    Das Personal hatte ein Ehrenspalier zu beiden Seiten des blauen Teppichs – blau und nicht rot – gebildet, der zu Ehren von Julio ausgerollt worden war; die Boys, die Pagen, die Zimmermädchen wollten sofort Autogramme, und aus den Lautsprechern, die in den verschiedenen Salons angebracht waren, konnte man ein Lied hören, das genau zu der Situation paßte.
    Guatemalteken, Malteser oder Kolumbianer, Ich mag alle Jugendlichen der Welt.
    Ob du ein Türke, ein Madegasse oder aus Kuwait bist, Ich mache keinen Unterschied zwischen Dir und mir.
    Schweizer, Monegasse, Däne, Franzose, Syrer;
    Was trennt die Menschen voneinander? Nichts, nichts, nichts, Ob Chinesen oder Russen oder Brasilianer, Mit allen Jugendlichen der Welt verbindet mich Musik.
    Nach einer zweiten Pressekonferenz brachte der Geschäftsführer persönlich seine illustren Gäste auf ihre Zimmer. Die Mädchen bewohnten eine Zimmerflucht; die der drei Männer war folgendermaßen angeordnet:
    Alle Fenster gingen aufs Meer hinaus. Die Aussicht war atemberaubend schön. Wasser, Himmel und die verstreut liegenden blauen Inseln gingen am Horizont ineinander über.
    »Julio wohnt natürlich im hinteren Zimmer, weil dort keine Tür zum Gang ist«, verkündete Fak.
    »Natürlich«, willigte Lennet ein.
    »Und ich wohne natürlich im nächsten.«
    »Irrtum, Monsieur.«
    »Rede mich nicht mit Monsieur an, habe ich dir gesagt.
    Ist noch nicht einmal zwanzig und will schon über einen bestimmen.«
    »Entschuldige, aber du wohnst in dem Zimmer gegenüber. Ich nehme dies hier.«
    »Aber wenn mich Julio braucht?«
    »Wird er dich rufen.«
    »Ich habe immer im Zimmer neben ihm gewohnt.«

    Die Aussicht auf Rio de Janeiro war atemberaubend schön
    »Weil ich bis jetzt noch nie sein Leibwächter war. Du willst doch nicht etwa dein Leben aufs Spiel setzen, um seines zu schützen, oder?«
    »Oh… ich hoffe, so weit wird es nie kommen.«
    »Also, um sicherzugehen, nimm das andere. Es ist übrigens genauso groß, und du mußt dann auch nicht das Badezimmer mit jemand teilen.«
    Sie hatten sich gerade über die Zimmerverteilung geeinigt, als sich zwei Männer vorstellten, die mit… sie zögerten bei dem Wort… mit der Person sprechen wollten, die für Julios Sicherheit zuständig war.
    »Das bin ich«, sagte Lennet und ließ sie in den breiten Sesseln im Salon Platz nehmen. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Sie?« fragten die beiden Männer erstaunt wie aus einem Mund. »Aber sind Sie nicht ein bißchen jung für…«
    »Wir sind hier alle jung«, antwortete Lennet. »Wir sind jung, unsere Eltern sind jung, unsere Großeltern sind jung und unsere Urgroßeltern sind noch nicht einmal volljährig. Womit kann ich dienen?«
    Einer der
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