Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1398 - Tänzer, Tod und Teufel

1398 - Tänzer, Tod und Teufel

Titel: 1398 - Tänzer, Tod und Teufel
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
leblose Körper war jetzt an den Rand gedrückt. Wir sahen, dass etwas mit seinem Kopf nicht mehr in Ordnung war.
    Als Suko die Leiche drehte, da erkannten wir die ganze grausame Wahrheit, und wir standen gebückt da und schauten nur.
    »Das ist kein Mensch mehr, der das getan hat!« Sema Mayek schüttelte den Kopf.
    Suko und ich sagten nichts. Wir wussten aber, was sie mit ihrer Bemerkung meinte. Der Killer hatte nicht nur getötet, er hatte es auf eine grausame Art und Weise getan.
    »Das war eine Hinrichtung!«, sagte Suko.
    »Ein Ritual!«, fügte Sema leise hinzu. Aber wer stand auf ritualisierte Morde?
    »Azer Akasa…«, gab ich mir selbst flüsternd die Antwort.
    Sema nickte. »Der Tänzer, der Tod und auch der Teufel. Einer, der von den Göttern abstammt und wie ein Phantom durch die Szene gleitet. Einer, den viele kennen, doch nur die wenigstens wissen, wie sie an ihn herankommen können.«
    »Außer Chiram.«
    »Das versteht sich.«
    »Dann frage ich mich nur, was Gürük getan hat, dass man ihn auf diese Art und Weise tötete.«
    Sema sagte: »Er und diese Burna müssen Chiram verdammt heftig in den Hintern getreten haben, sodass es ihm weh tat. Sie müssen in sein Gebiet eingedrungen sein, und so blieb Chiram nichts anderes übrig, als ihm Azer Akasa zu schicken.«
    »Dann muss es ihn schon hart getroffen haben«, fügte ich hinzu und deutete auf die Leiche. »Es stellt sich nur die Frage, ob er erfahren hat, was er erfahren wollte.«
    Sie nickte. »Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Was macht dich so sicher?«
    »Azer ist grausam. Die Folter gehört für ihn zum täglichen Leben wie für uns das Essen zum Trinken. Und ich übertreibe nicht, wenn ich das sage.«
    »Aber Sie kennen ihn nicht?«
    »Nein. Wobei auch fraglich ist, ob ich eine Begegnung mit ihm überlebt hätte.« Sema stand auf. »Jetzt können wir wieder von vorn anfangen. Verdammt noch mal!«
    »Sei mal ruhig!«
    Suko hatte gesprochen. Er erhob sich und schaute sich um. Wahrscheinlich hatte er ein Geräusch gehört, und Sekunden danach erkannten auch wir, dass er sich nicht geirrt hatte.
    Es ging alles so rasend schnell!
    Nicht mal weit von uns entfernt huschte ein Schatten über den Boden. Es war ein Mann, der so schnell lief, dass es beinahe aussah, als würde er fliegen.
    Er hetzte auf den Hinterausgang zu, und wir sahen, dass er einen Säbel in der Hand hielt. Beim Laufen blitzte der Stahl auf, und bevor wir uns versahen, hatte er den Anbau verlassen. Wir hörten noch, dass er die Tür von außen zurammte.
    Suko, der seinen Stab hervorholen wollte, um ihn mit dem magischen Ruf zu stoppen, ließ seine Hand wieder sinken. Selbst für ihn war alles zu schnell gegangen.
    Aber er rannte los und erreichte vor Sema und mir die Tür, die nicht verschlossen war und die er aufstieß.
    Dass man uns erwarten würde, daran glaubten wir nicht. Deshalb spritzten wir ins Freie, verteilten uns und mussten doch einsehen, dass wir zu spät waren.
    Als verlorenes Trio standen wir in dem kleinen Park. Nicht weit entfernt lag der tote Leibwächter. Auch bei ihm hatte dieser verfluchte Killer ein Zeichen gesetzt.
    Ich sah nur eine Möglichkeit, an ihn heranzukommen, und da sprach ich Sema Mayek direkt an.
    »Chiram, Sema.«
    »Wieso?«
    »Wir müssen ihn aufsuchen.«
    Sie schaute mich an, als hätte ich ihr etwas Schmutziges gesagt.
    »Das… das … geht nicht. Nein, John, das ist unmöglich. Selbst mich als Türkin würde er nicht empfangen und …«
    Ich unterbrach sie. Meine Wut war mittlerweile bis zur Stirn hochgestiegen. »Verdammt noch mal, wir sind hier in Großbritannien! Egal, wie dieser Unmensch zu seinen Landsleuten steht und wie verwurzelt er mit seiner Heimat ist, hier gelten Gesetze, denen er sich zu fügen hat!«
    »Sagen Sie das ihm!«
    »Genau das werde ich!«
    »Gut, dann…«
    Sema sprach nicht weiter, denn auch sie hörte den Ton meines Handys.
    Noch immer mit einer gewissen Wut im Bauch, meldete ich mich.
    Der Ärger war meiner Stimme sehr deutlich anzumerken, denn Glenda Perkins sagte: »He, was ist los? Soll ich später noch mal anrufen?«
    »Nein, nein, schon gut.«
    »Du hast Probleme?«
    »Richtig.«
    »Hör zu, John, die hatte ich auch, aber ich habe sie gelöst. Und jetzt sperr deine Ohren weit auf. Du hattest mir doch diesen vierstelligen Zahlencode durchgegeben, erinnerst du dich?«
    »Klar.«
    »Ich habe ihn geknackt.«
    Zunächst sagte ich nichts. Aber Sema und Suko sahen mir an, dass etwas passiert war, denn sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher