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139 - Das Schwarze Schloß

139 - Das Schwarze Schloß

Titel: 139 - Das Schwarze Schloß
Autoren: Dämonenkiller
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Dorians und des Wesens verlangsamten sich scheinbar, bis sie fast zum Stillstand kamen. In Wirklichkeit war es Coco, die ihre Spezialität anwandte und schneller wurde.
    Sie konnte jetzt das Wesen von Dorian herunterpflücken. Vorsichtig löste Coco die Krallen, die sich in Dorians Kleidung verhakt hatten und deren Spitzen jetzt rot waren; sie waren wohl durch die Haut gegangen. Die Hexe trat mit der Kreatur aus dem Kreis, zeichnete daneben einen neuen, stärkeren, versah ihn mit Schutzzeichen und setzte die kleine Bestie, die kaum größer war als ein Teddybär, hinein. Für zwei, drei Sekunden erlaubte sie sich noch den Luxus, die verzerrte Fratze zu betrachten, die winzigen Äuglein und den riesigen zahnbewehrten Rachen, aus dem Geifer troff, dann kehrte sie in den normalen Zeitablauf zurück.
    Dorian im Beschwörungskreis schlug in die Luft. Dann erkannte er, daß er außer Gefahr war. Er nickte Coco dankbar zu.
    Coco spürte einen leichten Schwächeanfall. Jedesmal, wenn sie die Spezialität ihrer Familie anwandte, machte sich das bemerkbar, und sie brauchte einige Zeit, sich davon zu erholen.
    Dorian sah, daß das Zahn- und Krallenmonstrum im Zauberkreis gefangen war und im Moment nicht gefährlich werden konnte. Deshalb machte er sich etwas beruhigter daran zu ergründen, weshalb der Schutzkreis um Coco und ihn herum versagt hatte.
    Aber er fand die Ursache nicht, konnte sie höchstens vermuten. Vielleicht hatte die kleine Kreatur hier Heimspiel und konnte den Kreis beeinflussen, noch während er geschaffen wurde. Das war die einzige Möglichkeit. Einem Dämon wie Rene d'Arcy traute Dorian es ohne weiteres zu, daß er sich auf diese Weise absicherte und seinem Wächter entscheidende Hilfen mitgab. Der erste, von Dorian gezeichnete Kreis war zu schwach gewesen, und erst Coco hatte den zweiten besser gesichert. Dennoch tobte das Biest gewaltig und versuchte freizukommen. Dorian befürchtete, daß es ihm schon bald gelingen würde.
    Sicher - er konnte die dämonische Kreatur vernichten. Aber das wollte er erst dann tun, wenn er erfahren hatte, was er wissen wollte.
    „Wo hält sich Rene d'Arcy auf?"
    Es dauerte eine Weile, bis der Wächter bereit war, Antwort zu erteilen. Sein Herr und Meister befand sich auf dem Weg in die Türkei, war vielleicht schon dort eingetroffen… Was er dort wollte, und wie lange er fortbleiben wollte, war nicht in Erfahrung zu bringen.
    Dorian und Coco vernichteten die Wächterkreatur.
    „Wir hätten es uns denken können", sagte Dorian. „Türkei! Dort befindet sich das Schloß des schwarzen Wesirs. Fayaz al Akbar und d'Arcy haben vor kurzem gegen uns paktiert. Der Wesir ist tot. Ich bin sicher, daß d'Arcy seine Fühler nach dem Schwarzen Schloß ausstreckt, um es zu übernehmen."
    „Aber d'Arcy ist ein französischer Dämon", gab Coco zu bedenken. „Seine Sippe ist hier in Frankreich aktiv. Das ist ihre Domäne. In anderen Ländern herrschen andere Sippen, und sie werden es nicht zulassen, daß einer seine Macht auf ihre Kosten ausdehnt."
    „Vielleicht sind die anderen nicht so stark, daß sie es verhindern können. Oder d'Arcy versteht es, sich zu verbergen und aus dem Untergrund heraus zuzuschlagen. Wir dürfen nicht vergessen, daß er eine Zeitlang das Oberhaupt der d'Arcy-Sippe war und nur zurücktreten mußte, weil sein Kurs den anderen Dämonen zu wenig radikal war. Vielleicht will er seinem jüngeren Bruder und den anderen jetzt etwas beweisen."
    „Hm", machte Coco.
    Sie kannte Rene d'Arcy von früher her, mußte ihn besser kennen als Dorian, damals, als es die Zamis-Sippe noch gab und sie selbst noch auf der dämonischen Seite gestanden hatte. Aber auch da war sie schon immer das weiße Schaf der schwarzen Familie gewesen. Ihr „Hm" gefiel Dorian nun absolut nicht. „Coco… und ich gehe jede Wette ein, daß d'Arcy unterwegs zum Schwarzen Schloß ist! Wir werden uns dieses Schloß auch einmal ansehen. Der Tod des Wesirs muß ohnehin ein Loch hinterlassen haben, das andere Dämonen füllen wollen, ob es nun d'Arcy oder sonstwer ist."
    „Der Wesir war allein", sagte Coco. „Als Asmodi noch lebte, gehörte al Akbar zu dessen engsten Vertrauten, aber daß er noch andere Sippenangehörige besaß, ist mir unbekannt. Dafür hat er aber rauschende Feste gegeben… "
    Was darunter zu verstehen war, war Dorian klar. Eines dieser Feste hatte er auszugsweise miterleben können, als die Zigeunerin Madame Zarina seinen Geist in die Vergangenheit wandern ließ. Damals war er
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