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139 - Das Schwarze Schloß

139 - Das Schwarze Schloß

Titel: 139 - Das Schwarze Schloß
Autoren: Dämonenkiller
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anzulocken. Was das anging, unterschied Crassus sehr genau. Schließlich war er ja nicht dumm, nicht wahr?
    Er tappte wieder abwärts, holte das bewußtlose Mädchen und lud es sich über die rechte Schulter. Dann trug er es zu den anderen, lud sich das zweite Mädchen über die linke Schulter und zerrte die beiden Männer jeweils an einem Bein hinter sich her.
    Schon nach wenigen Minuten hatte er das Tor erreicht. Dienstbare Geister wieselten ihm zischend und fauchend entgegen, nahmen ihm die Last ab. Er sah die vier Menschen einen Meter über dem Boden schwebend durch das Tor gleiten, von unsichtbaren Händen getragen.
    Opfer! Leben! Blut!
    Crassus kicherte. Er hatte seinen Auftrag erfüllt, und eine Belohnung war ihm sicher. Vielleicht bekam er auch etwas von den vier Opfern ab.

    „Da oben ist wieder etwas", sagte der alte Ahmed unten im Dorf. „Seht euch das an. Diese Wolken von Fledermäusen. Etwas oder jemand muß sie aufgescheucht haben, und nun spielen sie verrückt! Möchte wissen, was da wieder los ist."
    „Möchtest du das wirklich wissen?" fragte Izmir lauernd.
    „Natürlich nicht", knurrte Ahmed. „Ich bin froh, wenn ich meine Ruhe habe. Wann endlich findet sich jemand, der dieses vom Scheitan selbst verwünschte Schloß dem Erdboden gleich macht?" Izmir hob die Schultern.
    „Ich weiß es nicht, und ich will es nicht wissen. Aber ich werde in dieser Nacht die Fenster besonders sorgfältig verriegeln und Knoblauch aufhängen. Ich spüre, daß da oben wieder Böses geschieht. Und - hörst du?" unterbrach er sich.
    Die beiden Männer lauschten in die Nacht. Aber von den Schreien, die Izmir zu hören geglaubt hatte, war nichts mehr zu vernehmen.
    „Vielleicht habe ich mich ja auch getäuscht."
    Aber so ganz wollte er an diese Täuschung nicht glauben. Zu klar war das Schwarze Schloß auf dem Berg zu sehen, und wann immer es sich so zeigte, dann war eine Teufelei im Gang. Und die Menschen unten im Dorf verriegelten ihre Häuser besonders sorgfältig und blieben besonders wachsam. An die vier jungen Leute in ihrem klapperigen VW-Bus, die am Tag hier gewesen waren, verschwendete niemand einen Gedanken. Die mußten längst weit entfernt sein. Denn wer sollte schon so närrisch sein, in unmittelbarer Nähe des Schwarzen Schlosses zu übernachten?
    Zur gleichen Zeit, Frankreich, Orleans:
    „Das da drüben ist das Haus", sagte der hochgewachsene Mann mit dem markanten Schnauzbart. „Ich erkenne es wieder."
    Er schirmte die Glut der Players mit der Hand ab, so daß niemand sehen konnte, daß jemand in der Dunkelheit stand und rauchte. „Ich hab's fast nicht für möglich gehalten, daß ich das Gebäude wiederfände… nun ja, manchmal soll der einfache Arbeiter auch ein bißchen Glück haben."
    Er lächelte.
    Die schwarzhaarige junge Frau neben ihm erwiderte das Lächeln. „Was lange währt…"
    Dorian Hunter winkte ab. „All right, sehen wir uns das Anwesen einmal aus der Nähe an." Er gab sich einen Ruck und verließ den Schatten, in dem er bisher gestanden hatte. Die Zigarette war verloschen; er hatte die Glut auf dem Asphalt ausgetreten. Jetzt glitten der Dämonenkiller und die ehemalige Hexe durch die Dunkelheit, mieden die Lichtinsel der Straßenlaterne sorgfältig und näherten sich dem Haus von der Seite.
    Es war ein Anwesen am Stadtrand von Orleans, dort, wo von der Großstadthektik nicht mehr viel zu bemerken war und es bereits ausgedehnte Grünzonen gab. Das dreistöckige Haus war von einem kleinen Park umgeben. Fast überall wurde das Haus von Baumgruppen und Sträuchern vor neugierigen Blicken geschützt. Von der Straße her erkannte man gerade, daß hier ein Haus stand. Dorian Hunter erkannte es gerade deshalb wieder.
    Vor einigen Wochen hatte er hier zu tun gehabt. Er war gejagt worden. Rene d'Arcy hatte ihn in eine Falle tappen lassen und wollte ihn töten. Der Dämon hatte es nicht geschafft. Dorian war entkommen, aber weil er mit einem Magnetfeld den Standort gewechselt hatte, hatte er das Haus bis heute nicht wiedergefunden. Nun hatte er einen Tip bekommen. Und er war diesem Hinweis gemeinsam mit Coco Zamis nachgegangen.
    Castillo Basajaun, ihr Domizil und ihre Basis, sahen sie in letzter Zeit wieder herzlich wenig, weil sie ständig unterwegs waren.
    So wie jetzt. Vor ein paar Stunden waren sie noch im Castillo gewesen. Jetzt befanden sie sich in Orleans, und Dorian war fest entschlossen, den Dämon d'Arcy auszuräuchern.
    Daß Rene d'Arcy dabei nur ein Mitglied einer recht großen
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