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1369 - Eine grausame Wahrheit

1369 - Eine grausame Wahrheit

Titel: 1369 - Eine grausame Wahrheit
Autoren: Jason Dark
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bin trotzdem froh, bei Ihnen gewesen zu sein. Es gibt mir eine gewisse Erleichterung.«
    »Machen Sie es gut. Und ich sage nicht zu Ihnen auf Wiedersehen.«
    »Klar, verstehe.«
    Gemeinsam verließen wir die Praxis und waren dabei beide in tiefe Gedanken versunken…
    ***
    Draußen empfing uns das strahlende Licht eines Sommertages, aber auch eine Schwüle, die recht schweißtreibend war. Das stellten wir schon nach einigen Minuten fest, denn die Kühle der klimatisierten Praxis hatte uns vergessen lassen, wie es draußen wirklich aussah.
    »Wohin?«, fragte ich Glenda.
    »Nicht ins Büro.«
    »Das habe ich mir gedacht. Dann hast du sicherlich einen guten Vorschlag – oder?«
    »Ja, ich möchte gern etwas trinken. Außerdem muss ich meine Gedanken ordnen. Dabei kannst du mir helfen.«
    »Und ob ich das tue.«
    Wir befanden uns in Belgravia, einem der teuren Vororte Londons.
    Wer hier lebt oder sein Haus gebaut hat, der gehört nicht eben zu den armen Menschen. In diesem Stadtteil gibt es ein dichtes Netz von Botschaften, die allerdings etwas weiter entfernt liegen, denn wir bewegten uns in der Nähe der King’s Road.
    In einer Seitenstraße, in der die gregorianischen Bauten überwogen, fanden wir einen Pub, dessen rot angestrichene Tür weit offen stand. Um den Eingang zu erreichen, mussten wir durch einen kleinen Vorgarten gehen. Wahrscheinlich hatten dort früher mal Sträucher oder kleine Bäume gestanden, die jetzt nicht mehr vorhanden waren, weil der Wirt Platz für Tische und Stühle benötigte.
    Vier Tische mit jeweils vier Stühlen verteilten sich zu beiden Seiten der Tür. Der kleine Garten lag zudem im Schatten der Hausfassade, sodass die Sonne den Gästen nicht unbedingt auf den Kopf knallte, was uns sehr angenehm war.
    Nur zwei Tische waren besetzt. Wir nahmen an einem anderen Platz, und ich fragte Glenda, was sie trinken wollte.
    »Eine große Flasche Mineralwasser.«
    »Okay, die bestelle ich auch für mich.«
    »Super.«
    Sie konnte wieder lächeln, und sie sah auch wie jemand aus, der genau in dieses sommerliche Bild hineinpasste. Glenda trug einen hellen, locker geschnittenen Leinenrock und eine bunte Bluse, in der die Farben rot, orange und gelb vorherrschten. Auch ihre Schuhe waren bunt und zeigten die gleichen Farben.
    Ein leicht schwitzender Mann in schwarzer Hose und weißem Hemd kann zu uns und erkundigte sich nach der Bestellung.
    Ich orderte zwei große Flaschen Mineralwasser.
    »Gut, und sonst noch etwas?«
    »Vorläufig nicht.«
    Er tauchte wieder in seinen dunklen Pub ein, während wir die Beine ausstreckten. Ein leichter Wind wehte schon, aber er kühlte nicht, denn die Luft war einfach zu schwül. Man hatte das Gefühl, sie bei jedem Atemzug trinken zu können.
    Uns gegenüber saßen zwei junge Männer, die ihre Jacketts abgelegt hatten. Die weißen Hemden trugen sie wie Uniformen und die grauen Binder ebenfalls.
    Einer schaffte es, in sein Handy zu sprechen und sich zugleich mit seinem Gegenüber zu unterhalten.
    Glenda lächelte mir zu. »Eigentlich müsste ich mich freuen«, sagte sie.
    »Dann tu es doch!«
    »Ha, ich kann es nicht.«
    »Das glaube ich dir.«
    Sie deutete auf sich. »Auch wenn Dr. Newman nichts festgestellt hat, John, heißt das noch lange nicht, dass ich völlig normal bin. Da habe ich dir und anderen das Gegenteil beweisen können. Dieser verrückte und zugleich geniale Wissenschaftler hat etwas in mich injiziert, das man einfach nicht feststellen kann. Man schafft es mit den modernen Methoden nicht. Es ist etwas völlig Neues, etwas winzig kleines, das in den Bereich der Nanotechnologie hineingeht. Mich hat es als erste Person erwischt, aber es hat wohl nicht so angeschlagen wie es sich die andere Seite wünschte, und darüber bin ich froh.«
    »Das kannst du auch sein. Stell dir mal vor, du wärst in einen Kreislauf des Bösen hineingeraten und hättest Dinge getan, die man mit einem Verbrechen umschreiben muss.«
    »Ach, dann wäre ich sehr bald festgenommen worden.«
    »Nein, das glaube ich nicht. Du hättest dich immer wieder blitzschnell vom Schauplatz entfernen können, falls du deine neu erworbene Kraft unter Kontrolle gehabt hättest. Man hätte dir nichts gekonnt. Aber es ist ja so, dass du diese Kraft nicht kontrollieren kannst und dich etwas plötzlich überkommt.«
    Glenda sagte nichts, weil der Mann mit den Getränken kam. An den Flaschen liefen außen Wassertropfen herab. Allein dieser fast schon werbewirksame Anblick erhöhte bei mir das Gefühl
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