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1353 - Die Fratze des Todes

1353 - Die Fratze des Todes

Titel: 1353 - Die Fratze des Todes
Autoren: Jason Dark
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Es war nichts mehr zu machen. Außerdem wurde sie von Suko behindert. Der verdammte Stahl würde sie durchbohren, wie schon die anderen Opfer. Und dann würde auf ihrer Wange wieder das Wort Hilfe eingeritzt stehen.
    Es passierte nicht.
    Es wurde alles anders, und das im Bruchteil eines Augenblicks. So schnell konnte sie gar nicht denken.
    Suko bewegte sich genau zum richtigen Zeitpunkt. Er musste alles gesehen und deshalb so gut getimt haben.
    Aus der liegenden Haltung hervor rammte er seine Arme in den Leib der Mordgestalt. Sie stand auf keinem festen Boden, musste auf der Stufe Platz finden und hatte sich zudem noch erhoben.
    Der Stoß schleuderte sie zurück. Plötzlich gellte ein wütender Schrei auf. Das Messer mit der langen Klinge tanzte durch die Luft, in der es kein Ziel mehr fand.
    Der Körper rollte die Treppe hinab. Er schlug mehrmals auf. Er tickte die Stufen hinab. Immer wenn die Klinge in das Licht der Leuchte hineingeriet, blitzte sie wie eine Spiegelscherbe.
    »Weiterleuchten!«, rief Suko und kam auf die Füße. Er stand recht wacklig. Jetzt sah Fleur auch das Blut aus seiner Stirnwunde rinnen, aber er war wieder da.
    Hank Warlock lag am Ende der Treppe. Er kam nicht wieder hoch, er strampelte vor Wut, rollte sich um sich selbst. Dann hatte er genügend Schwung, um wieder aufzustehen.
    Geduckt stand er da!
    Man konnte schon von einer affenartigen Haltung sprechen. Seine langen Arme waren angezogen. Sie pendelten von einer Seite zur anderen, und die Klinge machte die Bewegung mit.
    Suko brachte die letzte Stufe hinter sich. Er war froh, dass Fleur ihm half. Das Licht der Lampe traf zum Glück nicht seinen Rücken, sondern huschte daran vorbei und erwischte Warlock.
    Der schleuderte seinen Körper hoch. Aus seinem Maul drang ein pfeifendes Geräusch, er wollte sich auf Suko stürzen, der eiskalt abwartete.
    Genau im richtigen Augenblick sprang er zur Seite. Aber er wusste auch, dass er Glück gehabt hatte, weil ihn die lange Klinge verfehlte.
    Bei einem zweiten Angriff würde er vorsichtiger sein müssen. Diese Gelegenheit wollte er dieser Mischung aus Mensch und Dämon nicht geben und schoss ihr ins Bein.
    Warlock zuckte hoch, sank dann zusammen. Er fiel kreischend auf den Rücken, ohne daran zu denken, aufzugeben. Er hob den rechten Arm an und wollte sein Messer in Sukos Körper werfen, als der Inspektor an seine Seite huschte und mit der ausgefahrenen Dämonenpeitsche zuschlug. Die Zeit hatte er sich genommen.
    Drei Riemen trafen voll!
    Das Klatschen klang wie Musik in seinen Ohren. Der Mutant am Boden brüllte auf. Er war nicht mehr in der Lage, seine Bewegungen zu kontrollieren und damit auch nicht sein verdammtes Messer.
    Ob Zufall oder Absicht, Suko wusste es nicht. Aber er sah, dass die Klinge plötzlich in der Brust der Gestalt steckte und von beiden Händen festgehalten wurde.
    Zugleich durch- und erlebte Hank Warlock die Verwandlung zurück in einen Menschen.
    Es war mit einem Werwolf zu vergleichen, der, tödlich getroffen, wieder die menschliche Gestalt annahm.
    Erschöpft trat Suko zurück und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand.
    Zum ersten Mal seit Stunden drang in ihm wieder das Gefühl der Freude hoch. Hank Warlock würde keinem Menschen mehr gefährlich werden, und das war gut so…
    ***
    Ein zitternder Strahl bewegte sich zusammen mit Fleur Aubry die Treppe hinab. Sie konnte nicht fassen, was geschehen war, und ging noch immer sehr vorsichtig. Jeder Schritt wurde von einem schluchzenden Atemzug begleitet.
    Trotzdem besaß sie die Nerven, vor dem Toten stehen zu bleiben.
    Sie leuchtete sogar in das Gesicht hinein, das ihrer Ansicht nach den Ausdruck einer hohlen Maske angenommen hatte.
    Auch einer menschlichen, denn das war der echte Warlock, der hier unten tot lag. Sein Schicksal war besiegelt. Er brauchte nie mehr im Leben um Hilfe zu bitten. Letztendlich hatte Suko ihn erlöst.
    Sie ging zu ihm.
    Suko lehnte noch immer an der Wand. Er dachte daran, dass er beim Öffnen der Tür zu ungestüm gewesen war. Er war direkt durchgeflogen bis an die Wand und hatte sich dort einen blutigen Schädel geholt.
    Das war vergessen.
    Fleur Aubry lehnte sich gegen ihn. Sie streichelte seine Wangen.
    »Danke«, flüsterte sie.
    »Na ja, das war ich ja nicht allein.«
    »Trotzdem. Ich hätte es nicht geschafft. Und es ist schade, dass Sie schon vergeben sind. Ich habe immer nach einem Menschen gesucht, der menschlich und stark zugleich ist.«
    »Ach, den werden Sie finden.«
    »So leicht
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