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1353 - Die Fratze des Todes

1353 - Die Fratze des Todes

Titel: 1353 - Die Fratze des Todes
Autoren: Jason Dark
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Waffe und bewegte sich zuckend nach rechts und links, um die Gestalt loszuwerden.
    Es ging nicht.
    Sie blieb auf seinem Kopf hocken, als wäre sie dort festgeklebt worden. Der Mann riss die Arme hoch. Er wollte seinen Gegner mit den Händen fassen und zur Seite reißen, um endlich wieder Luft zu bekommen.
    Es war nicht möglich. Seine Finger glitten über eine glitschige Masse hinweg. Da er sie nicht sah, musste er sich auf seinen Tastsinn verlassen, und so kam ihm in den Sinn, dass er sich gegen eine Gestalt wehrte, die nackt war und ihren Körper zugleich mit einer öligen Schicht eingerieben hatte.
    War das ein Mensch?
    Ein normaler Mensch?
    Er wusste es nicht. Er wusste nur, dass sich der Druck auf seinem Gesicht noch weiter verstärkte, und ihm wurde plötzlich klar, wie gering seine Überlebenschancen waren.
    Er merkte, dass das Leder seiner Jacke aufgeschnitten wurde.
    Gleich mit mehreren Schnitten, und dann passierte etwas, das ihn beinahe in den Wahnsinn trieb.
    Er spürte den kalten Stahl auf seiner nackten Haut und einen Moment später den irrsinnigen Schmerz.
    Es war ein Gefühl, wie er es noch nie zuvor in seinem Leben durchlitten hatte. Wieder wirbelten die schrecklichen Gedanken durch seinen Kopf. Der Mann dachte an die Toten, die gefunden worden waren und wie grausam sie ausgesehen hatten.
    Ihn erwartete das gleiche Schicksal.
    Noch immer waren seine Gedanken nicht gestoppt worden. Er verglich sie mit einem Tanz in die ewige Dunkelheit hinein. Er wusste, dass er hier nicht mehr wegkam und auf diesem schmutzigen Boden in einer kalten Februarnacht sein Leben aushauchen würde.
    Er schrie innerlich, als er einen Schmerz verspürte, den er sich nicht hatte vorstellen können. Es war die Klinge eines Messers, die ihn malträtierte. Er hatte zudem das Gefühl, dass etwas in seiner Haut hinein geschnitzt wurde. Er glaubte auch, das Blut sprudeln zu hören, aber das war nur eine Einbildung.
    Schatten stiegen in ihm hoch. Die Schmerzen brachten ihn um den Verstand, doch der entfernte sich sowieso immer weiter von ihm, denn er hatte das Ende seines Lebens erreicht…
    ***
    Die Beerdigung war nicht eben ein freudiges Ereignis gewesen. Das waren Beerdigungen eigentlich nie. Aber die Menschen, die sich am Grab eines Phil Byron versammelt hatten, gehörten zur Londoner Polizei, denn der Tote war einer von ihnen gewesen.
    In einer nahezu statuenhaften Ruhe standen die Männer und Frauen um das Grab herum. Nichts war an ihren versteinert wirkenden Gesichtern abzulesen. Einige Frauen weinten. Die Männer aber pressten die Lippen zusammen, und in manchen Augen stand das Versprechen, den Mörder des Kollegen Byron zu fassen.
    Es würde schwer genug werden. Das wussten auch die beiden Männer, die sich in den hinteren Reihen aufhielten und sich ebenfalls nicht bewegten.
    Es waren Sir James Powell und Suko, die von nun an ein besonderes Interesse an diesem Fall hatten. Darüber würden sie später noch sprechen. Zunächst wollten sie dem Kollegen die letzte Ehre erweisen.
    Sogar der Himmel hatte ein Einsehen. Während der kurzen Trauerfeier hatte es geregnet. Nun aber war der Himmel blank. Einige Windstöße hatten dafür gesorgt. Und der Wind war zudem geblieben. Wie von einer großen Hand geführt, fegte er über den Friedhof hinweg und stach in die zumeist bleichen Gesichter der Menschen hinein.
    Es gab einige kurze Reden. Dann wurde der Sarg mit der Leiche nochmals gesegnet und anschließend in die Grube hineingelassen.
    Phil Byron war nicht verheiratet gewesen. Aber er hinterließ eine Mutter und eine Schwester, die vorn am Grab standen. Sein Vater lebte ebenfalls noch. Allerdings lag er jetzt in einem Krankenhaus.
    Der Schock über den Tod seines Sohnes hatte dafür gesorgt.
    Sir James atmete schwer, bevor er seinen Kopf Suko zudrehte. »Ich denke, dass wir uns zurückziehen werden. Es gibt noch einiges zu besprechen, und beim Reuessen müssen wir nicht unbedingt dabei sein.«
    »Dann wollen wir uns zurückziehen.«
    Da die beiden Männer sowieso recht weit im Hintergrund standen, fiel nicht auf, dass sie sich zurückzogen. Bereits nach den ersten Schritten boten ihnen die mächtigen Baumstämme Schutz. Sie nahmen auch keinen der Hauptwege, sondern die schmaleren, die für Abkürzungen und Verbindungen zwischen den größeren sorgten.
    Auch über diese Strecken gelangten sie zu dem Platz, an dem Suko den BMW abgestellt hatte. Schweigend gingen sie nebeneinander her, die Blicke zu Boden gesenkt.
    Erst als sie im
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