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1346 - Entscheidung im Raumfort 3201

Titel: 1346 - Entscheidung im Raumfort 3201
Autoren: Unbekannt
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der Posten.
    Das Gespräch, das sich nun entwikkelte, war für menschliche Ohren unhörbar. Es spielte sich zwischen zwei Positroniken ab. Schließlich ruckte der Gleiter an. Im Zaun hatte sich für die Dauer von wenigen Sekunden eine Strukturlücke gebildet. „Wieviel hat das gekostet?" erkundigte sich Fazzy neugierig. „Dich keinen müden Stellar", antwortete der Autopilot. „Es ist alles im Fahrpreis inbegriffen."
    „Donnerwetter!" staunte Fazzy. „Sag nur, eure Robot-Sicherheitspolizisten gehören auch einem Privatunternehmen."
    „Ganz gewiß nicht", lautete die Antwort. „Aber die Stadtväter müssen auch zusehen, wo sie bleiben."
    „Ich glaube, in Sima könnte ich mich zu Hause fühlen", seufzte Fazzy.
    Kurze Zeit später landete das Fahrzeug am Fuß der fünf Meter hohen Mauer, die das Gelände der Upanishad umgab. Die Luft war voller Dunst. 50 Meter entfernt entdeckte Fazzy ein Tor, das offen zu sein schien.
    Das Luk klappte auf. Fazzy stieg aus. Für den Autopiloten hatte er kein weiteres Wort übrig. Wenn er zum Hotel zurückkehrte, würde er sich erkundigen, wieviel ihn diese Fahrt gekostet hatte. Er hatte das Gefühl, es war eine ganze Menge.
    Jenseits der Mauer war wüster Lärm zu hören. Schreie gellten, Flammen zischten und brausten, Gebäudewände barsten. Ein Ruf wurde laut: „Der Kriegerkult ist eine Lüge! Nieder mit dem Kriegerkult!"
    Er schwoll an. Hunderte, Tausende von Kehlen nahmen ihn auf und wiederholten ihn, bis er das Dröhnen des Brandes übertönte. Fazzy griff in eine der Taschen seiner Kombination und vergewisserte sich, daß der Paralysator schußbereit war. Er hatte keine Absicht, sich in den Streit der Upanishad-Schüler einzumischen - Gott behüte! Da hätte er womöglich Schläge einstecken müssen. Aber neugierig war er, und es schadete nichts, für den schlimmsten Fall vorbereitet zu sein.
    Vorsichtig näherte er sich dem Tor. Er war im Begriff, sich am rechten Torposten vorbeizuschlängeln, da kam ihm etwas entgegengeflogen und traf ihn mit solcher Wucht, daß er zu Boden gerissen wurde.
    Entsetzt wollte er Reißaus nehmen, aber das Ding, das ihm gegen den Leib geprallt war, entwickelte plötzlich Arme und krallenbewehrte Hände. Es hielt ihn fest. Heißer Atem streifte seine Wange. Er hörte die in zischelndem Sothalk gesprochenen Worte: „Windaji Kutisha benachrichtigen ..."
    Er fuhr in die Höhe. Der Pterus, mit dem er zusammengeprallt war, verlor Körperflüssigkeit aus zahlreichen Wunden. Sein Shant hing in Fetzen. Der linke Arm stand in merkwürdigem Winkel vom Körper ab. In den glühenden Augen lag eine stumme Bitte. Der Pterus trug die Abzeichen eines Panish an seinem Gewand. „Sie kommen ...", würgte er. Er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Fazzy faßte ihn um die Hüfte und zog ihn zu sich heran. „Du bist in keiner Verfassung mehr, zu kämpfen", sagte er. „Ich bringe dich in Sicherheit."
    Wütendes Geschrei belehrte ihn, daß sich sein Vorhaben nicht so leicht ausführen lassen würde. Unter der hohen Torbogenöffnung erschien eine Horde Shada, zwanzig oder fünfundzwanzig insgesamt. Ihre Shants waren von Ruß geschwärzt, und in ihren Augen glomm das Feuer sinnloser Wut. „Dort ist er!" schrie einer, und die ganze Horde stürzte sich auf Fazzy.
    Fazzy ließ den Panish zu Boden gleiten und stellte sich mit gespreizten Beinen über ihn. Mit geübtem Griff brachte er die Waffe in Anschlag. Der erste Schuß fällte drei Angreifer. Aber Fazzy kam nicht mehr dazu, ein zweites Mal abzudrücken. Die Meute war über ihm. Der Paralysator flog in hohem Bogen davon. Fazzy gab einen gellenden Schrei von sich, als ihn die ersten schmerzhaften Schläge trafen. Er verteidigte sich mit den Fäusten, so gut er konnte.
    Aus den Tagen seiner lichtscheuen Vergangenheit kannte er noch ein paar Tricks und Kniffe. Aber binnen einer halben Minute stellte es sich heraus, daß er den Schülern der Upanishad, die gelernt hatten, den Körper bis hin zum kleinsten Muskel, zum feinsten Nervenstrang zu beherrschen, nicht gewachsen war.
    Er fühlte sich in die Höhe gehoben. Er wurde beiseite geschleudert und stürzte zu Boden. Der Aufprall preßte ihm die Luft aus den Lungen. Einen Augenblick lang war ihm schwarz vor den Augen. „Macht ihn kaputt!" hörte er eine wütende Stimme schreien. „Er hat uns Lügen gelehrt. Bringt ihn um!"
    Auf einmal war da noch eine Stimme, laut und kräftig zwar, aber ruhig und beherrscht. „Hört auf! Ihr seid keine Barbaren. Der
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