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1346 - Entscheidung im Raumfort 3201

Titel: 1346 - Entscheidung im Raumfort 3201
Autoren: Unbekannt
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bleiben.
    Nachdem er sich etwa vierhundert Meter von seinem Quartier entfernt hatte, kehrte er um und machte sich auf den Rückweg. Die Lage der Räume, in die er bisher Einblick genommen hatte, hatte er sich sorgfältig eingeprägt. Er hätte, wenn es darauf angekommen wäre, eine detaillierte Karte dieses Abschnitts des Raumforts zeichnen können.
    Der Raum, der ihm für seine Zwecke am besten geeignet schien, lag nur wenige Meter von seiner Unterkunft entfernt, auf der gegenüberliegenden Seite des Korridors. Es standen dort, sorgfältig zu Reihen geordnet, schrankähnliche Behälter, in denen vermutlich technisches Ersatzmaterial aufbewahrt wurde. Die Schränke waren annähernd zwei Meter hoch.
    Sie standen in sechs Reihen und machten den Raum recht unübersichtlich. Das aber war es gerade, worauf es King Vence ankam.
    Er schritt zwischen zwei Schrankreihen hindurch bis zum rückwärtigen Ende des Raumes. Dort gab es zwei Türen, die sich nicht öffnen ließen. Wohin sie führten, konnte King nicht erkennen. Er zog sich bis in die Ecke zurück.
    Dann begann er, den Inhalt seiner Taschen zu entleeren. Er legte die beiden schweren Untersetzer auf den Boden und steckte in jeden einen der beiden dünnen Stäbe. Weitere Stäbe setzte er obenauf. Die Stabenden waren mit Schnappverschlüssen versehen, und aus jeweils fünf Stabstücken entstand ein einen Meter langer Stab, dem selbst ein scharfäugiger Betrachter nicht ohne weiteres angesehen hätte, daß er aus Einzelteilen zusammengesetzt war. Zwei solcher Stäbe fertigte King Vence. Dann rückte er die beiden Untersetzer so weit auseinander, daß die Stäbe anderthalb Meter voneinander entfernt waren. Als letztes brachte er den 30 cm langen Quader zum Vorschein. Er beschäftigte sich eingehend damit. An der Oberfläche des Quaders leuchteten kurzfristig mehrere Lichtpunkte auf. Daraufhin gab King Vence ein befriedigtes Gemurmel von sich und deponierte das Gerät oben auf einem der nahe stehenden Schränke. Er gab ihm einen Stoß, so daß es ein Stück weit über die Schrankoberfläche glitt und nun von unten nicht mehr gesehen werden konnte.
    Noch ein Allerletztes tat King Vence. Aus einer seiner Brusttaschen fingerte er mit einiger Mühe ein winziges Kügelchen, kaum größer als ein Stecknadelkopf. Er barg es eine Zeitlang in der hohlen Hand, als wolle er es erwärmen. Als er die Hand öffnete, begann das Kügelchen sich zu bewegen. Es rollte ein paarmal hin und her. Dann stieg es von der Hand in die Höhe, und eine Sekunde später hatte King es aus den Augen verloren.
    Er war mit dem Geleisteten zufrieden. In der Nähe der Tür schritt er die Schrankreihen ab und vergewisserte sich, daß die beiden Stäbe im Hintergrund nicht ohne weiteres zu sehen waren. Er öffnete die Tür und trat auf den Gang hinaus. Der Gang war leer. Er überquerte ihn und betrat sein Quartier. Voller Spannung wartete er auf ein Zeichen des Monitors, den er unter dem Ohr trug. Aber der Monitor rührte sich nicht.
    Das Kitzeln, das anzeigte, daß die Spione aktiv waren, blieb aus.
    Vierzig Minuten später erschien ein Roboter, der ein Tablett mit mehreren Speisen und Getränken auf den Tisch stellte. King Vence versuchte, die Maschine in ein Gespräch zu verwickeln, aber alles, was er zu hören bekam, war, daß das Geschirr in einer halben Stunde wieder abgeholt werde.
    King griff zu. Die Mahlzeit war nicht sonderlich wohlschmeckend, aber sie sättigte. Aus dem vollen Magen wuchs ein Gefühl der Zufriedenheit. Der heutige Tag hatte erheblichen Fortschritt gebracht. Vor allen Dingen war alles glattgegangen.
    Wenn King überhaupt einen Grund zur Klage hatte, dann nur darüber, daß es für seinen Geschmack ein wenig zu glatt gegangen war.
    Er gab das Zeichen für Fazzy. 5. „Es ist soweit", sagte die freundliche Stimme des Pikosyn.
    Fazzy seufzte ergeben und schloß den Helm. Ein paar Stunden lang hatte er wider alle Logik gehofft, das Signal würde nie kommen. „Sonde!" sagte er.
    Ein Teil der Helmrundung wurde undurchsichtig und verwandelte sich in eine Bildfläche. Die Verbindung war einwandfrei. Fazzy blickte in einen großen Raum, in dem lange Reihen schrankähnlicher Behälter standen. Die Sonde - das winzige Kügelchen, das King Vence zurückgelassen hatte -kannte ihre Aufgabe. Sie flog den gesamten Raum ab, so daß Fazzy bis in den letzten Winkel blicken konnte. Er sah sogar die beiden Stäbe des Transmitters und das Energie-Pak auf einem der Schränke.
    Im Raum befand sich niemand.
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