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1346 - Entscheidung im Raumfort 3201

Titel: 1346 - Entscheidung im Raumfort 3201
Autoren: Unbekannt
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Aktivitäten des Tages mußten in seinem Bewußtsein zu einer Art Plan arrangiert sein, der über Zeitpunkt und Art der Tätigkeit genau Aufschluß gab. King Vence arbeitete mit der Präzision und der Unbeirrbarkeit einer Maschine.
    Für den bewußtlosen Panisha hatte er in den Trümmern der Upanishad eine Plane gefunden. Sie hatten den Pterus hineingewickelt und ihn so auf unauffällige Weise ins Hotel gebracht. Daraufhin hatte King Vence die drei Zimmer der Suite mitsamt den Nebenräumen einer eingehenden Untersuchung unterzogen. Als er damit fertig war, trug er ein vergnügtes Grinsen zur Schau. „Ein einziger Mikrospion, derzeit inaktiv", sagte er. „Wer ihn das nächste Mal einschaltet, wird die Engel singen hören."
    Was er damit meinte, erklärte er nicht. King Vence war nicht das, was man einen attraktiven Mann nannte.
    Gewiß, er war groß und besaß eine athletische Statur. Aber sein Gesicht wirkte eigenartig grobgeschnitten, und mit den zu Borsten getrimmten, schmutzigblonden Haaren darüber wirkte er wie einer, der es versäumt hatte, dem Räuberund-Gendarm-Alter zu entwachsen. Man wußte auf Anhieb nicht, was man von ihm zu halten hatte. Aber wenn er so grinste wie eben, war er ausgesprochen sympathisch.
    Er hatte den Panish aus der Plane gewickelt und auf eine Liege gebettet. Der Pterus war inzwischen bei Bewußtsein, aber völlig apathisch. „Ein Schock", diagnostizierte King Vence. „Wir werden ihm ein bißchen auf die Beine helfen müssen."
    Er suchte in den Taschen seines Shant und förderte ein paar winzige Geräte und Behältnisse zutage. „Kennst du dich mit dem Metabolismus der Pterus aus?" fragte Fazzy Slutch mißtrauisch. „Gut genug, um dem Ärmsten hier über die Nachwirkung eines Schocks hinwegzuhelfen", antwortete Vence. „So etwas hat er sich im Leben nicht träumen lassen: daß die Statuen des Attar Panish Panisha plötzlich zu sprechen beginnen und den Kriegerkult zur Irrlehre erklären."
    „Wo ist das geschehen?" wollte Fazzy wissen. „Hier und auf Terra. Wo noch?"
    „Überall", sagte Vence. „Alle Statuen Oogh at Tarkans sprechen: in den Upanishada, in den Dashid-Räumen und wo sie sonst noch aufgestellt sein mögen. Nicht alle zur gleichen Zeit. Es begann auf Terra vor gut zwei Wochen. Von dort aus machte es die Runde. Seitdem herrscht Aufruhr im Lager des Kriegers."
    Während er sprach, machte King Vence sich am Oberkörper des Panish zu schaffen. Er schien genau zu wissen, was er tat. „Wie reagiert der Sotho darauf?" fragte Fazzy.
    Vence hob warnend die Hand. „Themawechsel", sagte er. „Der Bursche wird in ein paar Augenblicken wieder klar genug sein, daß er unserer Unterhaltung folgen kann. Wenn du etwas von ihm erfahren willst, mußt du ihn überzeugen, daß du ein treuer Anhänger des Kodex bist. Du hast übrigens nur ein paar Minuten Zeit."
    „Und dann?"
    „Geht er hinüber. Die Shada haben ihn zu arg zugerichtet. Es kann ihn niemand mehr retten."
    Der Panish begann sich zu rühren. Fazzy Slutch kniete neben seiner Liege nieder. King Vence stand einen Schritt abseits, so daß ihn der Pterus gut sehen konnte. „Wie ist dein Name, Hoher Panish?" fragte Fazzy sanft.
    Der Blick des Pterus klärte sich. Er wandte den Kopf und sah Fazzy an. „Veelam Porjee", antwortete er mit matter Stimme. „Du ... du hast mir beigestanden."
    „Ich versuchte, dich zu schützen, so gut es ging", sagte Fazzy. Er sprach Sothalk perfekt. „Aber den wütenden Shada war ich nicht gewachsen."
    Der Panish machte eine ungeduldige Geste. „Ich ... habe nicht mehr viel Zeit", hauchte er. „Dort... ein Shada niederen Ranges. Wird er dir beistehen?"
    „Das werde ich, Hoher Panish", antwortete King Vence mit fester Stimme. „Der erlauchte Sotho ... zuviel zu tun ... kann sich um die Lage an den Hohen Schulen nicht kümmern.
    Aufstand ... muß niedergeschlagen werden ..."
    „Ich verstehe, Hoher Panish", sagte Fazzy. „Was sollen wir tun?"
    „Windaji Kutisha ... benachrichtigen", stieß der Pterus hervor. „Wo finden wir ihn? Wie erreichen wir ihn?"
    Fazzy hatte Mühe, seine Erregung im Zaum zu halten. Er durfte sich nicht verraten. Der Panish war körperlich schwach, aber er hatte noch alle Sinne beisammen. „Schreib ...", hauchte der Sterbende.
    Fazzy hatte vorgesorgt. Stift und Folie gehörten zu seiner Ausrüstung. „Feresh Tovaar dreizwonulleins", sagte der Panish. „Eastside. Breite minus nullnulldreiachtsiebenfünf, Länge ..."
    Er mußte mehrere Pausen einlegen. Das
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