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1346 - Entscheidung im Raumfort 3201

Titel: 1346 - Entscheidung im Raumfort 3201
Autoren: Unbekannt
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Panish ist ausreichend gestraft, und der andere dort ist ein ganz und gar Unschuldiger."
    Plötzlich trat Stille ein. Fazzy Slutch öffnete verwundert die Augen. Er sah die Szene aus der Froschperspektive, und das erste, was er von seinem Retter wahrnahm, war ein Paar Beine, das weit in die Höhe ragte. Der Mann mußte gewaltig groß sein, mindestens anderthalb Köpfe größer als Fazzy. Er trug den Shant, die Kampfkleidung der Upanishad-Schüler, und sprach interkosmo. In seinen Worten lag eine suggestive Kraft, der sich die Kriegerschüler nicht zu entziehen vermochten. Sie waren ein paar Schritte zurückgewichen. Zwischen ihnen und dem Hünen lag der Panish reglos, mit geschlossenen Augen. „Wer bist du?" fragte einer der Shada mit einer Stimme, die vom vielen Schreien heiser war. „Mein Name ist King Vence", antwortete der Große. „Ich bin - oder besser: Ich war Schüler des zweiten Grades an der Upanishad Tschomolungma auf Terra. Oogh at Tarkan sprach zu uns, und wir erkannten, daß wir belogen worden waren."
    Gemurmel erhob sich unter den Shada. Die Tschomolungma war bei weitem die angesehenste unter den Upanishad der Milchstraße. Was in der Tschomolungma geschah, wurde zum Maßstab für andere Kriegerschulen. „Was habt ihr getan?" wollte der Heisere wissen. „Wir haben die Schule niedergerissen und die Panisha verjagt", antwortete King Vence. „Sie hatten uns Lügen gelehrt; sie verdienten die Strafe. Aber wir fügten ihnen keinen Harm zu. Sie waren selbst genarrt worden. Sie hatten die Lügen, die sie uns lehrten, für Wahrheit gehalten. Sie flohen von Terra. Wo sie jetzt sind, weiß ich nicht."
    King Vence war nicht selbst mit dabeigewesen, als all diese Dinge geschahen. Aber er hatte aufmerksam die Nachrichten verfolgt, seitdem er von Terra abgereist war. „Das wollen wir auch tun", erklärte der Heisere. „Wahrscheinlich hast du recht. Die Panisha glauben selbst an die Lügen, die sie uns vorsetzen. Die Ewigen Krieger trifft die Schuld. Diese Upanishad wird dem Erdboden gleichgemacht. Die Panisha mögen zusehen, daß sie uns aus den Augen kommen."
    „So ist es richtig", lobte Käng Vence. „Ich wußte, daß ihr zivilisierte Wesen seid."
    Die Horde der Shada wandte sich ab. Der Platz vor der Mauer lag verlassen. Stinkender Rauch wehte träge über die glatte, ebene Fläche. Fazzy Slutch hatte sich aufgerafft. Der Große wandte sich zu ihm um. „Du bist der Schweinekurier, nicht wahr?" sagte er. „Hä?" machte Fazzy. Er brauchte eine Sekunde, das Wortspiel zu begreifen. „Ach so", meinte er. „Ja, so könnte man sagen. Woher weißt du's?"
    „Deinen Kodegeber hört man rund um ganz Siamang", antwortete King Vence. „Wie eilig ist deine Sache?"
    Fazzy Slutch hatte nichts davon gewußt, daß er einen Kodegeber mit sich herumtrug. Wahrscheinlich ein Submikrogerät, das man ihm irgendwo unter die Haut operiert hatte, während er schlief. Die Frage, die Vence gestellt hatte, irritierte ihn. Wie sollte er wissen, ob seine Angelegenheit eilig war, wenn er keine Ahnung hatte, wen er aufsuchen und was er ihm berichten sollte? „Ich weiß es nicht", sagte er ratlos.
    King Vence nickte verständnisvoll. „Kenne ich", erklärte er. „Standardgeheimhaltungsmethoden. Der Kurier kennt seine Botschaft nicht. Er weiß auch nicht, ob er's eilig hat. Na, wir werden's rauskriegen. Wo wohnst du?"
    „>Friede und Gemütlichkeit<."
    King Vence schürzte die Lippen und gab einen halblauten Pfiff von sich, der Anerkennung ausdrücken sollte. „Die feinste Absteige in ganz Sima", sagte er. „Euch bei der PIG scheint's an Geld nicht zu mangeln, wie?"
    „Ich schöpfe mein Spesenkonto voll aus", erklärte Fazzy. „Hast du einen Wagen?"
    „Nein."
    „Wir nehmen meinen", entschied Vence.
    Er packte Fazzy am Arm und machte Anstalten, den schmächtigen Terraner mit sich zu ziehen. „Halt!" protestierte Fazzy. „Was wird mit dem da?" Er deutete auf den bewußtlosen Pterus. „Den lassen wir liegen", sagte King Vence. „Irgendwann wird er zu sich kommen und sich davonschleichen."
    „Über meine tote Leiche!" verwahrte sich Fazzy. „Wir nehmen ihn mit."
    „Du bist verrückt. Wozu?"
    „Er weiß etwas über Windaji Kutisha", sagte Fazzy. „Oder meinst du, ich hätte mich aus Sympathie für einen Pterus von den Shada zusammenschlagen lassen?"
    King Vence beeindruckte Fazzy durch die systematische Art seines Verhaltens. Der Hüne schien nie im Zweifel darüber zu sein, was als nächstes getan werden müsse. Die
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