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1341 - Der Spion von Kumai

Titel: 1341 - Der Spion von Kumai
Autoren: Unbekannt
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wie sich die Kartanin in Estartu nannten, auf die Spur. Schade nur, daß Irmina nicht dabei Iwar ... „Komm schon, Mensch!" Er schaute erschrocken auf. „Du bist eingedöst. Wir haben den EXPLORER-Verbund längst erreicht. Zeit für eine Konferenz."
    Elskalzi und er verließen als einzige Besatzungsmitglieder das LOVELY&-BLUE-Segment. Die übrigen siebzehn Vironauten, wovon nur zwei Terraner waren, würden sich den Maßgaben der Konferenz anschließen. Zumindest hoffte Bull das - schließlich hatten alle Segmente die Möglichkeit, für sich allein ihrer Wege zu gehen.
    Sie erzielten relativ schnell Übereinkunft in allen Sachfragen. Auf Bulls Vorschlag hin wurde Absantha-Gom von „Norden" her angesteuert. „So ist es das sicherste", stimmte Stronker Keen, Mentor aller derzeit Iverbundenen Segmente, bei. „Unsere Route meidet alle Patrouillen. Und auf einen Kontakt mit Krieger-Schiffen sind wir schließlich alle nicht scharf." Bull wußte, daß der Hinweis in erster Linie ihm galt. Er war ein Toshin. Das Mal an der Stirn kennzeichnete ihn als Ausgestoßenen, der sich noch fünfundachtzig Jahre lang der Willkür der Ewigen Krieger unterwerfen mußte. Dann erst konnte er mit Irmina Kotschistowa die Mächtigkeitsballung Estartu verlassen. „Bitte, entschuldigt mich jetzt", bat er. „Stronker, du weißt ja, wohin es geht."
    „Was willst du tun?"
    „Ich war zwei Wochen lang auf Straquus. Es ist an der Zeit, wieder einmal den Netzkoder abzufragen."
    Zuvor allerdings schaute er nach den gefangenen Kartanin-Espern. Beide saßen in einer Schleusenkammer, die Bull ihnen persönlich hergerichtet hatte. Meist gingen ihre Blicke teilnahmslos ins Leere. Zu anderen Zeiten wiederum tappten die deformierten Kartanin sinnlos in der begrenzten Räumlichkeit umher. Dazu kamen dann gestammelte Sätze, manchmal auch nur Wortfetzen, und nicht einmal das künstliche Hirn der EXPLORER entdeckte Verstand daran.
    Bull allerdings war anderer Ansicht. Welches Lebewesen auch immer ein solches Schicksal wie das der Kartanin bewußt in Kauf nahm, mußte auf seine Aufgabe extrem fixiert sein. Instinktiv versuchten die beiden Fremdwesen also nach wie vor, Paratau zu bewachen. Nur waren sie inzwischen unfähig dazu. „Nun zum Netzkoder", murmelte er abwesend.
    Der Netzkoder war ein Psifunk-Gerät, das er von den Gängern des Netzes erhalten hatte. Bull konnte damit die Informationsknoten des Psionischen Netzes sowohl abfragen als auch rnit Daten beschicken. Keine Einrichtung an Bord der EXPLORER verfügte über bessere Schutzmechanismen. Der Netzkoder war starr eingebaut und reagierte ausschließlich auf Bulls Psi-Muster. Darüber hinaus würde eine Selbstvernichtungsschaltung ansprechen, sobald ein Unbefugter sein Geheimnis zu enträtseln suchte. „Läßt du mich zusehen?" Bull fuhr herum. Hinter ihm stand Stronker Keen, der Mentor der EX-PLORER. „Wenn du möchtest. Dies hier geht dich genauso an wie mich."
    Auf einem zugehörigen Bildschirmdisplay grenzte Bull den Kreis der interessanten Meldungen ein.
    Viele Situationsberichte stellten die Situation in Siom Som nach dem Zusammenbruch der großen Kalmenzone dar. Andere wiederum lieferten Details zum neuen Verhältnis zwischen Animateuren und Ewigen Kriegern. „Das ist alles nichts ... Aber hier! Eine Meldung von Testare. Sie betrifft das Kartanin-Rätsel."
    Per Knopfdruck ließ er den Text ausdrucken. So erfuhr er, daß der Psycho-Symbiont Alaska Saedelaeres sich verselbständigt und Ernst Ellert, einen lange verschollenen Freund, getroffen hatte. Beide waren in erster Linie auf der Suche nach einem neuen Körper. Nebenher allerdings hatten sie die Koordinaten zweier weiterer Lao-Sinh-Welten aufgetan und abgespeichert. „Da ist eine weiterführende Analyse, Bully." Jetzt erst fiel ihm der Vermerk ins Auge, den offenbar sabhalische Analytiker hinzugefügt hatten. Die erste Welt, genannt Bansej, war offenbar mit Chanukah identisch. Bull hatte letztere Daten schon vor geraumer Zeit ins Inforfnationssystem der Netzgänger gegeben. Die zweite „Neuentdeckung" namens Shallej befand sich wiederum von Kumai nur 5,5 von Barisej/Chanukah nur 5,2 Lichtjahre entfernt. „Ich bin ein Esel!" fluchte er. „Warum habe ich nicht genauer hingesehen, als wir Chanukah besuchten? Ich hätte wissen müssen, daß da ein ganzes Nest ist!"
    „Beruhige dich, Bully", meinte Stronker Keen, ohne eine Gemütsregung zu zeigen. „Schließlich ist keiner von uns darauf gekommen. Wie denn auch?"
    „Ganz einfach:
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