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1339 - Ijarkors letzte Schlacht

Titel: 1339 - Ijarkors letzte Schlacht
Autoren: Unbekannt
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Niemand wußte, wer die Singuva wirklich waren, und sie hatten im Rahmen der pterischen Hierarchie keine offizielle Funktion. Aber ihre Machtfülle sei unermeßlich, sagte man, und wer sich gegen die Wünsche der Singuva stemme, der sei so gut wie tot.
    „Du ... du bist ein Singuva", stammelte Kor.
    „Ich bin ein Singuva", erwiderte Scharrolk. „Und wenn du weißt, was gut für dich ist, dann gehst du auf meine Bitte ein."
     
    *
     
    Kor kannte die Raumschiffe, die sich auf der Halbraumspur bewegten und dabei Geschwindigkeiten erzielten, die die des Lichts um das Millionenfache übertrafen. Mit einem solchen Schiff war er von Anamuun nach Tiffoon gereist. Aber das Fahrzeug, zu dem Scharrolk ihn brachte, war von ganz anderer Art. Es befand sich im hohen Orbit über Tiffoon, und als Kor es aus geringer Entfernung auf dem Bildschirm betrachtete, da erschien es ihm als glänzender, zwölfzackiger Stern von ungewöhnlicher Größe.
    Scharrolk erklärte ihm, daß die Zacken in Wirklichkeit Beiboote seien, die man vom Schiffskörper lösen und als selbständige Fahrzeuge verwenden könne.
    „Das Schiff heißt SOMBATH, und wenn du auf die Wünsche der Singuva eingehst, wird es dir gehören."
    Das erschien Kor so unvorstellbar, daß er die Äußerung überhaupt nicht zur Kenntnis nahm. Scharrolk hatte davon gesprochen, daß das sternförmige Raumschiff einen neuartigen Antrieb besitze und sich mit einer Geschwindigkeit bewege, die der Verstand nicht mehr zu begreifen vermochte. Das All, sagte Scharrolk, sei von einem Netz durchzogen, dessen Fäden aus ultrahochfrequenter Hyperenergie beständen, derselben Energie also, die auch dem organischen Bewußtsein innewohnte. Entlang dieser Fäden bewege sich das Schiff. Der Dunkle Himmel, hatte Scharrolk gesagt, sei über eineinviertel Millionen Lichtjahre entfernt, und trotzdem werde die Reise nur wenig mehr als einen Tag dauern. Das waren Dinge, die Kor den Verstand verwirrten.
    Aber als er an Bord des Raumschiffs kam, da erkannte er, daß er hier einer Technik gegenüberstand, die nicht nur völlig fremdartig, sondern auch allem, womit er bisher zu tun gehabt hatte, um Jahrtausende voraus war.
    Um das Schiff in Bewegung zu setzen, brauchte Scharrolk nur ein paar knappe Befehle zu geben. Scharrolk nannte das Ziel und gab zu verstehen, daß die Reise mit Höchstgeschwindigkeit durchzuführen sei. Völlig lautlos setzte das Schiff sich in Bewegung, und nachdem es eine kurze Zeitlang beschleunigt hatte, tauchte es in den Hyperraum ein.
    Da sah Kor zum erstenmal das Netz, von dem Scharrolk gesprochen hatte. Natürlich war der organische Verstand nicht in der Lage, Phänomene des Hyperraums unmittelbar wahrzunehmen. Was Kor sah, waren Bilder, die das Bordcomputersystem erzeugte. Die Basis der Darstellung bildeten hyperenergetische Impulse, die aus der Umgebung auf die Sensoren des Computers einströmten. Die Stränge aus ultrahochfrequenter Energie waren als leuchtende, grüne Bahnen zu sehen, die das All in beeindruckender Dichte durchzogen. Die Sonnen der Galaxis Muun hatten sich in sprühende Fontänen bunten Lichts verwandelt, die mit rasender Geschwindigkeit rotierten, sich aufblähten und wieder in sich zusammensanken, ihre Substanz in Form von glühenden Wolken und Protuberanzen in die Weite des Universums verschleudernd. Die Nachbargalaxien waren Inseln strahlender Helligkeit, eingebettet in das Gewirr der grünen Netzfäden, am leuchtkräftigsten unter ihnen die Riesengalaxis, die man Erendyra nannte und deren Entfernung von Muun über 1.100.000 Lichtjahre betrug.
    Kor brauchte viele Stunden, um sich aus dem Bann des Unglaublichen zu lösen. Er wußte nicht, was die Singuva von ihm wollten, aber es erschien ihm unvorstellbar, daß er jemals nach Tiffoon zurückkehren und wieder ein Schichtführer sein werde.
    Inzwischen war das Ziel des Fluges offenbar geworden. Es handelte sich um zwei kleine Galaxien, deren Sternmassen einander durchdrangen. Die Astronomen von Anamuun nannten sie „die verwachsenen Zwillinge", aber Scharrolk sprach von Absantha-Gom und Absantha-Shad, was soviel wie „Die Sphäre der Vollendung" und „die Sphäre des Lernens" bedeutete. Welcher Sinn sich hinter den Namen verbarg, darüber ließ Scharrolk sich nicht aus. Er erklärte nur, daß sich der Dunkle Himmel in jenem Bereich befinde, in dem die beiden Galaxien einander überlappten.
    Schließlich hatte Kor sich soweit gefaßt, daß sich seine Neugierde zu regen begann. Er wollte wissen, warum
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