Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1338 - Die Sechstageroboter

Titel: 1338 - Die Sechstageroboter
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Planeten gelotst.
    Und da waren wir. Aber die „Stimme von Ctl" hatte sich nicht wieder gemeldet, obwohl wir den kartanischen Informationskode dauernd funkten. Es herrschte Stille auf allen Frequenzen, und diese Stille machte sich auch in der Zentrale des 70-Meter-Beiboots breit, mit dem wir von der zerstörten WA-GEIO geflüchtet waren.
    Ctl II bot sich uns schon aus großer Entfernung als erdähnliche Welt dar, das zeigte die erste Auswertung der erhaltenen Daten. Erst beim Näherkommen und erst recht, als wir die Orbitmanöver einleiteten, entdeckten wir die verblüffenden Einzelheiten.
    Sauerstoffplaneten sind relativ selten und Welten, die man mit der Erde vergleichen kann, noch seltener.
    Aber sie sind nicht so rar, daß ihre Entdekkung als sensationell zu bezeichnen wäre. Darum nahmen wir diese Tatsachen ziemlich ruhig hin, wenngleich wir natürlich erleichtert waren, auf Ctl lebensfreundliche Bedingungen vorzufinden.
    Die Wahrscheinlichkeit, daß Sauerstoffplaneten mit erdähnlichen Bedingungen zumindest artverwandtes Leben hervorbrachten, ist ebenfalls sehr groß. Wir waren darum auch darauf eingestellt, Spuren höherentwickelter Lebewesen, ja sogar einer Zivilisation zu entdecken. Immerhin war da 'die „Stimme von Ctl". Keinem von uns wäre ein Ah und Oh herausgerutscht, hätten wir Anzeichen einer kartanischen Zivilisation vorgefunden. Wir rechneten mit allem und glaubten, auf jede Überraschung vorbereitet zu sein.
    Aber es kam dann doch ganz anders.
    Der Anblick, der sich uns bot, riß Donald Screen zu der Behauptung hin, es mit einem Kunstplaneten zu tun zu haben. Das war purer Unsinn, Ctl II war natürlichen Ursprungs. Nur seine Oberfläche war künstlich gestaltet worden.
    Die Wasser-Land-Verteilung stand im Verhältnis von 70 zu 30. Diese 30 Prozent Landmasse waren auf der uns zugekehrten Planetenseite in drei Kontinente von der Größe Nordamerikas aufgeteilt.
    Sie waren gleich groß, wirkten aus großer Höhe kreisförmig und waren durch gerade, wie mit dem Lineal gezogene Landbrücken verbunden. Der eine Rundkontinent lag in der nördlichen Hemisphäre, der zweite am Äquator und der dritte auf der südlichen Halbkugel. Auch die eisigen Pole erschienen als kreisförmige Flächen.
    Die nächste Datenauswertung, aus geringerer Entfernung und bereits beim Einschwenken in den Orbit, ergab, daß die Kontinente nicht exakte Kreise waren, sondern regelmäßige Vielecke.
    Das Ergebnis der Bildvergrößerung war noch verblüffender. Jeder Kontinent besaß im Zentrum ein Gebirgsmassiv von zirka dreitausend Meter Höhe. Doch keines dieser Massive war wie gewachsen. Sie waren auf eine Weise bearbeitet, daß sie treppenförmig zur Küste hin abfielen, und jede dieser Treppen hatte dieselben vielekkigen Umrisse wie der Kontinent.
    Manche der Stufen, vomehmlich jene in höheren Lagen, bestanden aus schiefergrauem, nacktem Fels.
    Dann gab es welche, die in üppigem Grün leuchteten, und andere wiederum waren von jenem goldenen Gelb, wie man es von terranischen Weizenkulturen kennt.
    Und das phantastischste war, daß die Zentren, also die Gipfelerhebungen und die Hochwälder, von dunkler Farbe waren, grau bis dunkelgrün, und daß sich die Farben zur Peripherie hin, von Stufe zu Stufe, aufhellten -von allen Grüntönen hin bis zu Goldgelb und Ocker und Gelbbraun, der Farbe eines dunklen, eisenhaltigen Sandstrands.
    Damit nicht genug, zeigte eine noch stärkere Vergrößerung, daß auch die Wasseradern der Kontinente reguliert waren. Sie strebten vom Hochgebirge in gerader Linie nach allen Seiten hin dem Meer zu. Und daß sie das in exakten Abständen voneinander taten, bedarf wohl keiner besonderen Erwähnung.
    Ich riß mich von dem Anblick los und wandte mich Dao-Lin-H'ay zu, die gebannt auf den Monitor vor ihr starrte. „Haben sich die Wissenden inzwischen bei dir gemeldet, Dao-Lin?" erkundigte ich mich.
    Sie zuckte beim Klang meiner Stimme leicht zusammen und schien erst in die Wirklichkeit zurückfinden zu müssen. Ich wiederholte meine Frage, doch sie ließ sich mit der Antwort noch immer Zeit. „Ich habe schon eine Ewigkeit nichts mehr von den Wissenden gehört", sagte sie schließlich.
    Ich wollte schon sagen, daß dieser Planet eigentlich ein passendes Domizil für Kartanin vom Rang der Wissenden sei, überlegte es mir dann aber anders. Es kam mir auf einmal zu plump vor, einfach mit der Tür ins Haus zu fallen, und ich fragte: „Aber spürst du denn nicht wenigstens ihre Nähe? Als eine aus dem Clan
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher