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1328 - Die Lust und der Tod

1328 - Die Lust und der Tod

Titel: 1328 - Die Lust und der Tod
Autoren: Jason Dark
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täuschten, um ihn erneut in die Irre zu führen, wenn er sie aus einem anderen Blickwinkel betrachtete.
    Darin war Salvador Dali der perfekte Meister. Auch einige seiner Werke waren auf den Websites abgebildet, aber längst nicht alle. Da musste man schon die Ausstellung besuchen.
    Es blieb nicht nur bei Bildern. Es gab auch Plastiken, die immer wieder anders aussahen, wenn der Betrachter sie umging. Da waren wirklich die wahren Meister am Werk gewesen.
    Die Exponate interessierten Jane Collins weniger, sie wollte herausfinden, ob sich aus den Informationen ein Weg zu Bea Hunt ergab. Bisher hatte sie es noch nicht festgestellt, und so blätterte sie in dem elektronischen Medium weiter.
    Bis sie plötzlich zusammenschrak!
    Von einem Moment zum anderen saß Jane Collins da, ohne auch nur den kleinen Finger zu bewegen, denn das Bild, das sie auf dieser Seite sah, zog sie in ihren Bann und erschreckte sie auch, weil sie damit nicht gerechnet hatte.
    Es zeigte einen bleichen Totenschädel!
    Aber wer sich etwas näher damit beschäftigte und genauer hinschaute, der stellte zum einen fest, dass es kein Gemälde war, sondern eine große Plastik war, die auf einem Sockel stand, und zweitens, dass dieser Schädel nicht aus Knochen bestand, wie es eigentlich der Fall hätte sein müssen, sondern aus nackten Frauenkörpern, die so angeordnet und ineinander verschlungen waren, dass sie eben einen großen Totenschädel bildeten, der wirklich perfekt war.
    Die nackten Frauenkörper waren ineinander verschlungen. Sie hielten sich gegenseitig fest, was außen wie innen kein großes Problem war, denn in einem Totenschädel musste es leere Augenhöhlen geben und einen ebenfalls leeren Schlund.
    Das war hier geschaffen worden.
    Drei Frauenkörper in der Mitte. Zwei knieten. Sie hielten sich an den Seiten fest, und zwischen ihren Köpfen. Das Gewicht auf ihren Schultern verteilt, saß die dritte Frau, die ihre Arme ausgebreitet hatte und sich an den Außenleibern festhielt, damit dieses gesamte Kunstwerk nicht zusammenstürzte.
    Im Gegensatz zu den Knienden schaute sie den Betrachter fast an, denn sie hatte den Kopf eigentlich zurückgedrückt, um an einer Hüfte über ihr Halt zu finden.
    Jane blickte nicht nur auf die Rücken der Knienden, sie sah auch deren Füße, die innerhalb des gesamten Bildes wie obere Zähne im Maul des Totenkopfs aussahen, wobei noch die beiden Füße der Sitzenden hinzukamen.
    Tief atmete die Detektivin durch, denn so ein Bild hatte sie noch nir gesehen.
    Nein, das war ja kein Bild. Es war eine menschengroße Plastik im Verhältnis eins zu eins.
    Der Künstler wurde nicht bekannt gegeben. Es war auch nichts über einen Namen des Kunstwerks zu lesen, und diese nackten Körper sahen auch nicht aus, als wären sie künstlich. Man konnte sie durchaus als echt ansehen. Die Farbe der Haut stimmte, die Anordnungen der Muskeln ebenfalls, einfach perfekt und zugleich berauschend.
    Jane Collins musste die Augen schließen. Wenn sie es weiterhin ansah, fühlte sie sich befangen. Es würde sie bei ihren Gedankengängen stören.
    Sie dachte kurz an das Totenbild der Lady Sarah, das so lange unter Verschluss gelegen hatte. Sein Geheimnis war enträtselt worden.
    Jetzt hatte sie es wieder mit einem Bild zu tun. Nein, so ganz stimmte das nicht. Den Totenkopf aus nackten Frauenleibern musste man als eine Plastik ansehen, und zwar als eine sehr lebensechte.
    Als ihr dieser Gedanke in den Sinn kam, verspürte sie zugleich den Schauder auf ihrem Rücken. Sie stand auf und ging im Archiv hin und her. Dabei gelang es ihr, die Gedanken zu ordnen, und sie dachte auch an einen gewissen John Sinclair, der ihr bei seinem zweiten Anruf von einem schier unglaublichen Erlebnis berichtet hatte.
    Er hatte eine fliegende nackte Frau gesehen und war sich nicht sicher gewesen, ob es nur ein Geist oder eine normale Person gewesen war.
    Jane verglich Johns Aussagen mit dem Bild auf dem Schirm. Der Totenschädel bestand aus nackten Frauenkörpern. Da hatte sich jemand eine große künstlerische Freiheit erlaubt und so eine besondere Plastik geschaffen.
    Plastik?
    Plötzlich kamen der Detektivin Zweifel. Hatte sie es wirklich nur mit einer normalen Plastik zu tun oder steckte mehr dahinter? Sie konnte sich jetzt vorstellen, dass dies der Fall war. Möglicherweise bestanden die Frauenkörper auch nicht aus Stein oder Kunststoff, sondern aus Fleisch und Blut.
    »Lieber nicht«, flüsterte sie, »das wäre fatal.«
    Aber sie konnte sich von dem
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