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1328 - Die Lust und der Tod

1328 - Die Lust und der Tod

Titel: 1328 - Die Lust und der Tod
Autoren: Jason Dark
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irgendwie zu erreichen. Über Internet oder Telefon, mal sehen.«
    »Okay. Bis später.«
    »Ach ja, noch etwas, John.«
    »Was denn?«
    »Lass dich nicht von fliegenden Frauen verführen.«
    »Das kommt ganz darauf an, wie hübsch sie sind.«
    »Untersteh dich.«
    Unser Gespräch hatte sich erledigt. Viel besser ging es mir nicht, doch der Drang, so schnell wie möglich London zu erreichen, hatte sich in mir verstärkt. Nur dort würde ich eine Lösung finden.
    Ich rollte vom Platz. Die ersten kühleren Wellen aus der Klimaanlage strömten mir entgegen, als wollten sie mein Gesicht freipusten.
    Ich drückte aufs Tempo. Die Sonne befand sich an meiner rechten Seite und halb im Rücken. Reifen schmatzten über den heißen Asphalt. Es hätte mich nicht verwundert, wenn ich plötzlich stecken geblieben wäre, aber der Rover tat seine Pflicht.
    Eines stand für mich fest. Der Tag war noch nicht zu Ende. Und die Nacht ebenfalls nicht…
    ***
    Eine gewisse Unruhe hatte Jane Collins schon nach dem ersten Anruf ihres Freundes erfasst, der zweite allerdings hatte sie auch sehr nachdenklich werden lassen.
    Da braute sich etwas zusammen!
    Und es hatte nichts mit der verstorbenen Lady Sarah Goldwyn zu tun. Dies hier war eine andere Liga.
    Jetzt musste Jane Collins umdenken, denn sie war damit beschäftigt gewesen, den Nachlass der alten Dame zu ordnen. Es war sehr viel zu tun. Das Grobe hatte sie bereits geschafft. So waren die meisten der Kleidungsstücke in Sammlungen gegeben worden. Nur einige wenige persönliche Dinge wollte Jane behalten. Dazu zählte der Schmuck mit seinen zahlreichen Perlenketten, die Sarah so heiß geliebt hatte. Vier von ihnen hatten oft genug um ihren Hals gehangen.
    Der schriftliche Kram war nichts für Jane. Sie hatte das meiste dem altvertrauten Anwalt übergeben. Bis alles gesichtet war und Jane Collins eine Unterschrift als Erbin einsetzen konnte, würde noch einige Zeit verstreichen.
    Sie war auf der anderen Seite froh, dass John Sinclair angerufen und sie aus dem Trott erlöst hatte. Jetzt konnte sie ihre Gedanken in eine andere Richtung bringen.
    Von nun an drehten sie sich um die geheimnisvolle Frau mit dem Namen Beatrice Hunt.
    Wer war sie genau?
    Dass sie ein Museum leitete, stand inzwischen fest. Doch das war nicht alles. Sie musste ein Geheimnis haben. Sie musste einen anderen Weg als den normalen gegangen sein. Irgendetwas war mit ihr passiert, von dem die meisten Menschen verschont blieben.
    Man hatte John gewarnt. Wenn sie den Gedanken weiterverfolgte, konnte das nur bedeuten, dass sich um oder über Beatrice Hunt eine Gefahr zusammenbraute, von der sie selbst nichts ahnte.
    Vielleicht steckte sie schon in der Klemme. Möglicherweise war es schon zu spät, und deshalb wollte sich Jane nicht auf ihren Freund verlassen. Sie musste Eigeninitiative entwickeln.
    Kontakt aufnehmen!
    Die Detektivin befand sich im oberen Geschoss des Hauses unter dem Dach. Lady Sarah hatte eine Klimaanlage einbauen lassen. Die Elektronik sollte geschützt werden und auch das große Archiv, das sich hier befand.
    Jane Collins war von ihrem Schreibtisch so weit zurückgerollt, dass sie alles überblicken konnte, wenn sie sich auf dem Stuhl drehte. Als sie das tat, presste sie die Lippen zusammen und ballte die Hände zu Fäusten, denn wieder überkamen sie die Erinnerungen.
    Wie oft hatte sie hier mit Sarah gesessen und geforscht. Und wie oft war es der Horror-Oma gelungen, den gemeinsamen Freund John Sinclair mit guten Tipps und Hinweisen zu versorgen.
    Das war für immer vorbei.
    Jane musste allein zurechtkommen.
    Sie rollte wieder auf ihren Computer zu und klickte die Webseite der Beatrice Hunt an. Es war ihre persönliche Seite für alle die, die mit ihr Kontakt aufnehmen wollten, trotzdem drehte sich fast alles um das Museum.
    Und um die Ausstellung.
    Für sie wurde geworben. Gleich auf mehreren Seiten konnte sich der Betrachter die einzelnen Exponate anschauen. Wer sich damit beschäftigte, der verstand auch den Sinn der Ausstellung. Die Metaphysik in der Kunst war wirklich etwas Besonderes. Wer diese Bilder geschaffen hatte, der hatte zugleich hinter die Dinge schauen wollen. Man konnte die Künstler als Magier der Mehrdeutigkeit ansehen. Manierismus und Surrealismus fanden sich in einer Reihe von subtilen Bildern wieder, von denen die meisten Rätsel aufgeben sollten und auch gaben. Es waren Drehbilder, Doppelbilder, Vexierbilder und anamorphobische Abbildungen zu sehen, die den Betrachter beim Ansehen
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