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1328 - Die Lust und der Tod

1328 - Die Lust und der Tod

Titel: 1328 - Die Lust und der Tod
Autoren: Jason Dark
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mich zu Boden.
    Und dann waren sie über mir. Mit ihren Körpern drückten sie mich gegen die harte Unterlage. Jemand presste seinen Bauch auf mein Gesicht, sodass mir fast die Luft genommen wurde.
    Nur hören konnte ich.
    Und das war schlimm!
    Die wilden Schreie waren einfach furchtbar. Ein Mensch hatte sie ausgestoßen, und ich wusste sehr genau, dass ich Duval nicht mehr helfen konnte.
    Die Geister nahmen Rache. Zum Schluss vernahm ich ein grauenhaftes Stöhnen, in das sich der letzte Atemzug mischte.
    Danach war es still.
    Die nackten Leiber gaben mich frei. Die Frauen verschwanden wortlos. Ich richtete mich auf, und plötzlich kam mir die Stille vor, als hätte sie der Tod persönlich geschaffen.
    »Er lebt nicht mehr, John«, hörte ich Jane sagen. Sie lag noch immer am Boden.
    Davon wollte ich mich überzeugen. Jetzt griff mich niemand mehr an, als ich zu Duval ging. Ich hätte es nicht zu tun brauchen, aber ich tat es trotzdem und leuchtete ihn an.
    Die Rachegeister hatten grauenvolle Arbeit geleistet. Was da am Boden lag, das hatte mit einem Menschen nichts mehr zu tun…
    ***
    Von Jane Collins erfuhr ich, was man mit ihr getan hatte. Da konnte mein Kreuz helfen, und sie war überglücklich, sich wieder normal bewegen zu können.
    »Du glaubst gar nicht, John, wie man sich fühlt, wenn man keine Beine mehr hat.«
    »Darauf kann ich auch verzichten.«
    »Bleibt nur noch Bea.«
    »Und?«
    »Ich weiß es nicht. Sie war so etwas wie Duvals Muse und hat voll auf seiner Seite gestanden. Wie es ihr allerdings jetzt geht, kann ich dir nicht sagen.«
    Wir überzeugten uns selbst.
    Wie ein kleines, hilfloses Kind saß sie im Nebenraum, starrte ins Leere, wiegte dabei den Kopf und greinte vor sich hin.
    »Furchtbar«, flüsterte Jane. »Bea muss den Verstand verloren haben.«
    »Kann sein, Jane. Aber ich denke, das sollen Fachleute beurteilen. Wir sind dafür nicht zuständig.«
    »Stimmt, John. Man kann sich nicht alle Sorgen und alles Leid der Welt auf seinen Rücken laden…«
    ENDE
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