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1328 - Die Lust und der Tod

1328 - Die Lust und der Tod

Titel: 1328 - Die Lust und der Tod
Autoren: Jason Dark
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der auf ihrer Kleidung lag.
    Es gelang ihr unter großen Mühen, einen Klettverschluss zu lösen und die Klappe zu öffnen. Sie wusste genau, wo ihre Beretta steckte.
    Jane zog sie hervor. Wer jetzt etwas von ihr wollte, würde sich mit einer Kugel abfinden müssen…
    ***
    Das Zischen hatte mich gewarnt, und ich gratulierte mir zu meiner Reaktionsschnelligkeit. Mit einer blitzartigen Bewegung war ich zur Seite geschnellt und hatte mich zugleich gedreht.
    Das schmale Geschoss verfehlte mich, und als Duval dies begriff, schrie er jaulend auf.
    Er wollte mich und stürmte in meine Richtung.
    An seine Waffe dachte er nicht mehr. Zumindest schoss er nicht.
    Er wollte mich einfach niederschlagen oder niederrennen. Mir kam er vor wie eine Flattergestalt. Ich wartete und fing ihn eiskalt ab.
    Der Tritt säbelte ihm die Beine weg. Duval vollführte einen grotesken Luftsprung, bevor er auf dem Steinboden landete und sich dort drehte. Er brauchte genügend Schwung, um auf die Füße zu kommen, was ich auch zuließ. Dabei stellte ich fest, dass er seine Waffe verloren hatte. Das kam mir natürlich entgegen.
    Schon jetzt wusste ich, dass ich es mit einem menschlichen Gegner zu tun hatte. Duval war kein Dämon. Weder ein Vampir noch ein Ghoul oder Zombie versteckten sich hinter seiner Fassade.
    Er hatte nur mit bestimmten Kräften gespielt und war nun ziemlich am Ende.
    Um einen besseren Halt zu bekommen, stand er breitbeinig.
    »Dich mach ich fertig!«, prophezeite er, schwankte leicht von links nach rechts und musste sich erst fangen.
    Ich war schneller.
    Bevor er sich bewegen konnte, war ich bei ihm und riss ihn hoch.
    Seine Füße verloren den Halt mit dem Boden. Ich trug ihn einige Schritte weiter und sprach keuchend in seine Gesicht.
    »So nicht, mein Freund! So nicht!«
    Ich ließ ihn los und schleuderte ihn nach vorn.
    Mit dem Rücken krachte er zwischen zwei Bildern gegen die leere Fläche der Wand. Er zappelte dort für einen Moment und brüllte seinen Schmerz hinaus.
    Dann fiel er nach unten, seine Füße konnten das Gewicht nicht mehr halten. Er sackte zusammen, bekam das Übergewicht und kippte nach vorn.
    Auf dem Bauch blieb er liegen, und ich hatte das Gefühl, auf einen großen toten Fisch zu schauen. Aber ich wollte auf Nummer Sicher gehen und bückte mich.
    Ja, er war bewusstlos. Beim Aufprall gegen die Wand hatte sein Kopf was mitbekommen.
    Besser hätte es nicht laufen können. Es gab keinen Toten, aber die Geschichte hatte noch kein Ende gefunden. Von Bea Hunt und auch von Jane Collins hatte ich bisher nichts gesehen, und das ließ den Pegel meiner Sorgen wieder ansteigen.
    Um die sieben Frauen brauchte ich mich nicht zu kümmern. Sie würden mir keinen Stress machen. Ich ließ sie zurück und ging tiefer in den Ausstellungsraum.
    Als ich den offenen Durchgang zum nächsten erreichte, sah ich vor mir eine Bewegung. Allerdings in Höhe des Bodens.
    Ich holte die Lampe aus der Tasche und strahlte hin.
    Eine Tür war spaltbreit geöffnet. Ich konzentrierte den Lichtfächer darauf und sah das verzerrte Gesicht meiner Freundin Jane Collins, die versuchte, durch den Türspalt zu kriechen, um so einer Gefahr zu entkommen.
    Ich lief hin, ich sah ihr verzerrtes Lächeln und stellte fest, dass sie mir etwas sagen wollte.
    Dazu kam sie nicht mehr.
    Beide hörten wir den fürchterlichen Schrei!
    ***
    Ausgestoßen hatte ihn Duval. Er war aus seiner kurzzeitigen Bewusstlosigkeit wieder erwacht, aber er hatte keine Freude daran. In seinem Wahn hatte er es zu weit getrieben, denn jetzt rächten sich die sieben bösen Hexengeister, die den Körpern hatten entfliehen können.
    Sie umringten ihn. Sie waren Schatten, die ihn einkreisten und mit ihren Bewegungen auch nicht aufhörten.
    Duval schlug um sich. Er sah die Geister. Er wollte sie vertreiben, aber man kann einen Geist nicht mit bloßen Handbewegungen verscheuchen. Sieben von ihnen erst recht nicht.
    Er schaffte es nicht.
    Sie machten mit ihm, was sie wollten. Sie rissen ihn hoch, sie stießen in ihn hinein. Sie spielten mit ihm, und ich wusste nicht, wie ich ihm beistehen sollte.
    Ich versuchte es und wollte mein Kreuz einsetzen. Bestimmt hätte ich Erfolg gehabt, doch es gab da noch sieben nackte Frauen, die etwas dagegen hatten. Sie hatte ich vergessen, aber sie hatten Duval nicht vergessen, und jetzt konzentrierte sich ihr Hass auf ihn.
    Mich fielen sie von zwei Seiten und auch von hinten her an. Ich konnte mich nicht wehren. Sie hingen an mir wie Kletten und rissen
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