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132 - Höllenfieber

132 - Höllenfieber

Titel: 132 - Höllenfieber
Autoren: A.F.Morland
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Wenn sie einen wahren Kern hätte, müßten die Bewohner von Longpoint schleunigst Reißaus nehmen.«
    Merrick schüttelte ernst den Kopf. »Ich bin sicher, daß das nicht mehr möglich ist. Wir werden mit Sicherheit bereits von Coxquat kontrolliert. Wer Longpoint zu verlassen versucht, ist wahrscheinlich des Todes, Deshalb werde ich dich auch nicht nach Hause schicken.«
    Penny holte sich ihren Drink. »Du hast mir mit deiner Geschichte direkt ein bißchen Angst gemacht, Jack.«
    Er seufzte. »Ich wollte, es wäre nur eine Geschichte , Penny. Coxquat wurde als Indianer geboren. Es gelang ihm, eine Verbindung mit dem Jenseits herzustellen, und zwar mit der schwarzen Seite. Eine Zeitlang war er als Naturheiler tätig, dann wurde er zum Schamanen, und er beschwor Götter und Teufel. Er brachte im Laufe der Jahre so viel Unheil über sein Volk, daß man ihn verstieß. Er wurde zum rastlosen Wanderer. Wer ihm begegnete, war seines Lebens nicht sicher, und als seine Zeit gekommen war, setzte er sich auf den Boden und sandte seinen Geist zu Asmodis. Was sich in der Hölle abspielte, weiß niemand. Es gelang Coxquat jedenfalls, vom Fürsten der Finsternis in den Dämonenstand erhoben zu werden, und seine neue Gestalt soll jener des Teufels nicht unähnlich sein.«
    »Du meinst, er hat Hörner, einen behaarten Körper und einen Pferdefuß?« fragte Penny Dillon.
    »Das ist nur eine von vielen Gestalten, deren sich Asmodis bedient. Fast noch lieber erscheint er aber als Höllenschlange.« Jack Merrick nahm sich noch einen Whisky.
    »Du solltest nicht soviel trinken«, riet ihm seine Freundin.
    »Ich habe das Gefühl, mich mit Alkohol betäuben zu müssen«, sagte Jack und stürzte den Drink in seine Kehle. Seine Wangen hatten sich leicht gerötet. Er stellte das Glas weg und leckte sich über die feuchten Lippen. »Zweimal wird er kommen…« murmelte er, als würde er laut denken. »Einmal als Mensch, also so, wie er früher aussah. Der Schamane wird den Boden bereiten, und wenn die Zeit reif ist, wird Coxquat, das Ungeheuer, über Longpoint hereinbrechen wie ein strafendes Gericht.«
    »Das wollte er schon einmal, wie du sagtest.«
    »Ja, aber er hat es nicht geschafft. Irgend etwas oder irgend jemand muß ihm damals einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Vielleicht sind die Voraussetzungen diesmal günstiger. Wer weiß es?«
    Penny Dillon musterte ihren Freund. Jack schien wirklich jedes Wort zu glauben, das er sagte. Sie hätte nie gedacht, daß er so fest an Geister, Dämonen und all so ein Zeug glaubte. Das paßte irgendwie nicht zu ihm.
    Er war dynamisch, weltoffen, aufgeschlossen, ein Mann, der das Leben fest in beiden Händen hielt. Penny kannte seine Arbeiten, und sie hielt ihn für einen Künstler.
    Und die meisten Künstler sind sensibel…
    Wer so veranlagt ist, neigt eher dazu, an überirdische Dinge zu glauben als jemand, der sein Leben vernunftbetont gestaltet. Vielleicht war das der Grund, weshalb Jack so heftig auf die sieben Sternschnuppen angesprochen hatte.
    Für Penny war das nichts weiter als ein hübsches, seltenes Naturereignis gewesen. Jack sah darin den Auftakt zu einer schrecklichen Katastrophe, die Longpoint drohte.
    Merrick nahm die junge Zahnärztin in die Arme. »Hab keine Angst, Penny, ich werde dich beschützen.«
    Sie lächelte ihn an. »Ich habe keine Angst.«
    »Du glaubst nicht, was ich dir erzählt habe.«
    »Nun…«, dehnte sie. »Ehrlich gestanden, es fällt mir ziemlich schwer, zu akzeptieren, daß es Teufel und Dämonen gibt…«
    »Es gibt sie«, behauptete Jack Merrick überzeugt. »Sie sind überall und machen uns das Leben schwer, Coxquat ist gekommen, um an seinem Haus weiterzubauen. Wenn es ihm diesmal gelingt, es fertigzustellen, wird er einziehen, und niemand wird ihn mehr vertreiben können. Dann gehört Longpoint ihm - für ewige Zeiten.«
    »Das aus dem Mund eines Jack Merrick zu hören, befremdet mich«, gab Penny Dillon zu.
    »Es wird Tote geben - und Dämonensklaven. Longpoint wird sich allmählich in eine Leichenstadt verwandeln…«
    »Himmel, hör auf, so zu reden, Jack«, stieß Penny nervös hervor. »Selbst wenn man nicht daran glaubt, jagt einem so etwas eiskalte Schauer über den Rücken.«
    Harte Schläge hallten in diesem Augenblick durch das Haus.
    Jack Merrick zuckte wie unter einem Peitschenschlag zusammen. Er sah seine Freundin nervös an. »Du rührst dich nicht von der Stelle, verstanden?«
    »Du denkst doch nicht etwa, es ist dieser
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