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132 - Höllenfieber

132 - Höllenfieber

Titel: 132 - Höllenfieber
Autoren: A.F.Morland
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gemütlichen Sofa. Sie trug verwaschene Jeans und eine weiße Bluse. Sie sah ungemein jung aus. Niemand wäre auf die Idee gekommen, in ihr eine promovierte Zahnärztin zu vermuten.
    Der Umstand, der sie mit Jack zusammengeführt hatte, war für ihn kein erfreulicher gewesen. Sein Weisheitszahn hatte rebelliert, und da er gerade geschäftlich in Denver zu tun gehabt hatte, suchte er den nächstbesten Zahnarzt auf: Dr. P. Dillon. So hatte es im Telefonbuch gestanden.
    Als sich Jack Merrick dann dieser zierlichen weiblichen Person gegenübergesehen hatte, wäre er am liebsten wieder gegangen. Er hatte einen harten Kampf mit sich und der jungen Ärztin ausgetragen.
    Der Weisheitszahn war plötzlich ganz artig gewesen, doch schließlich hatte die Vernunft gesiegt - vor allem die von Dr. Penny Dillon, und sie machte ihre Sache so gut, daß Jack Merrick überhaupt nichts spürte, als sie ihm den Zahn zog.
    Er leistete mit tauber Zunge -- die Injektion wirkte noch - Abbitte und lud die junge Ärztin zum Essen ein. Sie sagte nein. Auch das imponierte ihm.
    Und ihr imponierte es, daß er nicht gleich das Handtuch warf, sondern cs noch mal versuchte. Beim zweiten Versuch klappte es. Penny ließ Jack nicht wieder abblitzen, und es wurde für sie beide ein unvergeßlicher Abend, dem inzwischen viele weitere gefolgt waren.
    Es war nicht vorgesehen gewesen, daß Penny Dillon heute aufkreuzte. Dennoch freute sich Jack Merrick über ihren unverhofften Besuch. Sie wohnte in Denver, hatte Sehnsucht nach Jack verspürt, sich in ihren Wagen gesetzt und war losgefahren.
    Als sie läutete, dachte Jack, es wäre jemand anders, denn er erwartete einen Freund, der ein paar Tage bei ihm wohnen würde. Der Freund aus Army-Zeiten war überfällig. Er wollte am späten Nachmittag eintreff en.
    Vermutlich war er irgendwelcher Verpflichtungen wegen nicht rechtzeitig von Washington weggekommen. Eintreffen würde er aber mit Sicherheit noch, darauf konnte sich Jack Merrick verlassen. Sein Freund war die Zuverlässigkeit in Person.
    Merrick brachte Pénny Dillon ihren Highball. »Ich hoffe, du bist mir nicht böse, daß ich dich so überfallen habe«, sagte sie und nahm das Glas entgegen.
    Er beugte sich zu ihr hinunter und küßte sie. »Dummkopf. Du weißt doch, daß du hier immer gern gesehen bist.« Er grinste. »Wer kann es sich schon leisten, es sich mit einer Zahnärztin zu verscherzen? Du würdest dich doch postwendend revanchieren, wenn ich mal wieder auf deinem Folterstuhl liege.«
    »Wenn du nur deswegen freundlich zu mir bist…«
    »Noch mal Dummkopf. Du weißt doch, daß ich dich liebe und daß ich mich über jeden Besuch von dir freue. Du hast hoffentlich nicht vor, heute noch nach Denver zurückzufahren?«
    Sie nippte von ihrem Drink. »Wenn du mich schön bittest…«
    »Soll ich vor dir auf die Knie sinken?«
    Sie lachte. »Ich glaube, das würde mir gefallen. Bisher ist noch nie vor mir ein Mann zu Boden gesunken.«
    »Nicht einmal ohnmächtig, in deiner Praxis, als ihn die Todesangst überkam?«
    Die junge Ärztin schmunzelte amüsiert. »Ihr Männer wollt immer Helden sein…«
    »Wir wollen nicht«, fiel ihr Jack Merrick ins Wort. »Wir sind es…«
    »So? Also in meiner Praxis hat sich noch kein Mann durch besonderen Mut ausgezeichnet.«
    Merrick setzte sich neben sie Auf dem Couchtisch aus Carrara-Marmor stand ein Whisky-Sour. Er griff danach. »Willkommen in meiner bescheidenen Klause.« Er stieß mit ihr an und trank.
    Sie wußte, daß er einen Freund erwartete und fragte nach diesem.
    »Er kommt«, sagte Merrick überzeugt. »Es fragt sich nur, wann.«
    Penny Dillon lehnte sich seufzend an ihn. »Ach, Jack, es wäre schön, wenn er erst morgen käme, dann hätten wir das Haus und die Nacht für uns allein.«
    »Er wird uns nicht stören«, sagte Jack Merrick und streichelte liebevoll über ihr weiches, seidiges Haar. »Das Gästezimmer ist so weit von meinem Schlafzimmer entfernt, daß er nicht mitbekommt, was wir treiben.«
    Pennys Blick wanderte zum Fenster. »Es scheint eine besondere Nacht zu sein.«
    »Ganz bestimmt«, sagte Jack. »Weil du hier bist.«
    »Ich meine es anders. Während der Fahrt schaute ich hin und wieder zum Himmel hinauf, und mir kam es vor, als würden die Sterne heute besonders intensiv funkeln. Und dann sah ich etwas, was ich noch nie gesehen habe: Sieben Sternschnuppen fielen gleichzeitig vom Himmel. Gleich sieben, und sie schienen direkt auf Longpoint herabzustürzen!«
    Durch Jack Merricks
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