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132 - Höllenfieber

132 - Höllenfieber

Titel: 132 - Höllenfieber
Autoren: A.F.Morland
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gefolgt.
    Captain befand sich in der Scheune und bellte wütend. »Na warte, du Halunke!« keuchte Bill Johnson. »Der Sheriff wird sich über deinen Besuch freuen. Nirgendwo bist du so sehr willkommen wie in seinem Kittchen.«
    Für Johnson stand fest, daß der Fremde keine Chance hatte, denn Captain war auf den Mann dressiert. Wen der Hund gestellt hatte, der hatte ausgespielt.
    Johnson rechnete damit, den Mann, der jetzt wahrscheinlich vor Angst schlotterte, nur noch abholen zu müssen. Sie würden ihn gemeinsam zum Sheriff bringen - Captain und er.
    Als Bill Johnson die Scheune fast erreicht hatte, vernahm er das klägliche Winseln des Hundes. Seine Nackenhärchen stellten sich quer, und er zog die Luft scharf ein.
    Er blieb stehen, und sein Blick versuchte die Dunkelheit zu durchdringen. Captain… Was hatte der verdammte Kerl dem Hund angetan? Wie hatte es der Landstreicher überhaupt geschafft, in die alte Scheune zu gelangen?
    Johnson hatte einmal das Tor zu öffnen versucht. Es hatte sich keinen Millimeter bewegt. War der Fremde so kräftig? Und wie war er mit dem schnellen, gut abgerichteten Schäferhund fertig geworden?
    Bill Johnsons Kehle wurde eng. Er hing an dem Tier. Captain war sein bester Gefährte. Das Tier verstand so viel von dem, was er zu ihm sprach.
    Sollte er Captain verloren haben?
    »Captain!« rief er krächzend in die Dunkelheit.
    Stille herrschte, bleiern schwer.
    »Captain, komm hierher!« rief Johnson, doch der Hund gehorchte nicht. Für Bill Johnson hieß das, daß Captain nicht gehorchen konnte. Sein Magen krampfte sich zusammen.
    »Jetzt kannst du was erleben!« stieß Johnson grimmig hervor. Die Worte galten dem Unbekannten. »Wenn du meinem Hund etwas angetan hast, sehe ich nämlich rot. Ich bin bewaffnet, das nur zu deiner Information, und ich scheue mich nicht, von meiner Kanone Gebrauch zu machen, wenn du mich dazu zwingst.«
    Durch die Finsternis geisterten unheimliche Geräusche.
    »Captain?«
    Bill Johnson setzte seine Schritte vorsichtig. Sein Blick schweifte ständig hin und her. Seine Nervenstränge strafften sich immer mehr. Der Hahn seiner Waffe war gespannt.
    Wenn der Unbekannte ihn angriff, würde er abdrücken, allerdings würde er trachten, den Mann nur leicht zu verletzen. Langsam näherte er sich dem Strohballengebilde.
    Trockene Halme knisterten unter seinen Schuhen. Noch nie hatte Bill Johnson so unter Strom gestanden. Noch nie war ihm so unheimlich zumute gewesen.
    Woran mochte das liegen? Daran, daß Captain kein Lebenszeichen von sich gab?
    »Captain?«
    Johnson machte noch einen Schritt, und im nächsten Moment sah er das Tier auf dem Boden liegen.
    »Captain!« Es klang erschrocken, verzweifelt.
    Johnson ließ jede Vorsicht außer acht. Er lief auf das Tier zu und fiel davor auf die Knie. Mit zitternder Hand berührte er das Fell des Schäferhundes.
    Es war zu dunkel, um zu sehen, ob der Hund verletzt war. Ertasten konnte Bill Johnson keine Verletzung. Vielleicht hatte der grobe Kerl mit der Faust zugeschlagen und einen Glückstreffer gelandet.
    Vielleicht war Captain nur bewußtlos. Johnson holte sein Gasfeuerzeug aus der Tasche. Die bläuliche Flamme spendete etwas Licht. Captain sah aus, als würde er schlafen.
    Sein Anblick schnitt Bill Johnson schmerzhaft ins Herz. Ein verzweifelter Laut entrang sich der zugeschnürten Kehle des Mannes. Er hörte ein Geräusch und hob ruckartig den Kopf.
    Gleichzeitig sprang er auf, und seine Waffe stieß nach vorn, als er den Fremden erblickte. Obwohl das Gasfeuerzeug erloschen war, konnte Johnson den Mann gut sehen.
    Er stand im fahlen Mondlicht und schien keine Angst vor dem Revolver zu haben. Es hatte den Anschein, als glaube er, daß Johnsons Waffe mit Platzpatronen geladen war.
    Wie ein Landstreicher sah der Fremde nicht aus. Er wirkte sauber, und seine Füße steckten in handgenähten Mokassins. Der Mann hätte indianischer Abstammung sein können.
    Johnsons Herz schlug bis zum Hals hinauf. Er starrte den Unbekannten feindselig an. Der Mann gab sich friedlich, doch Johnson ließ sich nicht täuschen.
    »Ich hoffe, du siehst den Revolver in meiner Hand, Freundchen!« knurrte Bill Johnson.
    Der Fremde hob die Hände, als wollte er sich ergeben, aber sehr ernst schien es ihm damit nicht zu sein. Sein Blick drückte so große Gelassenheit aus, daß sich Bill Johnson darüber ärgerte.
    »Du verdammter Penner! Was hast du mit meinem Hund gemacht?« herrschte Johnson den Fremden an.
    »Er griff mich an, ich mußte
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