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1314 - Im Bann der schönen Nymphe

1314 - Im Bann der schönen Nymphe

Titel: 1314 - Im Bann der schönen Nymphe
Autoren: Jason Dark
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wollte nachhaken, aber das gelang ihr nicht, denn die andere Person zerrte sie immer weiter.
    »Deine Träume werden wahr. Ich bringe dich hin zu deinen Träumen. In eine andere Welt. Ich zeige dir alles, du musst nur mit mir kommen, verstehst du…«
    »Nein… ja …«, Jenny war völlig von der Rolle. Sie wusste überhaupt nicht mehr, was sie sagen sollte. Das Wasser war so kalt, und es stieg dabei höher und höher.
    Jenny wusste genau, wohin es ging.
    In den Teich, in dessen Tiefe, und dort würde sie elendig ertrinken…
    ***
    Es stank in dem verdammten engen Tunnel, der unter der Erde lag.
    Nach Urin roch es, nach menschlichen Ausdünstungen, und ich blieb am Anfang stehen. Etwas warnte mich davor, den Tunnel zu betreten, obwohl ich nichts hörte und sah, weil es stockfinster war.
    Nur kannte ich die Regeln. Wenn sich etwas in der Finsternis verbarg, war es nicht eben freundlich. Vor allen Dingen nicht bei mir und bei den Fällen, die auf mich zukamen.
    Hier ging es um Vampire. Angeblich war das Haus, das Suko und ich durchsucht hatten, eine Vampirhöhle. Wir hatten einen Tipp von einer Frau bekommen, die ihren Namen nicht sagen wollte. Sie hatte die Vampire durch ihr Fernglas beobachtet. Sie hatte Gestalten in langen schwarzen Gewändern und mit bleichen Gesichtern gesehen, aus denen sehr lange schimmernde Fangzähne wuchsen.
    Normalerweise hätten wir nicht eingegriffen und den Fall der örtlichen Polizei überlassen, aber in der letzten Zeit reagierten Suko und ich bei Vampiren schon allergisch. Besonders seit Justine Cavallo wieder ihr Unwesen trieb. Der Fall, der uns nach Lost Hollywood geführt hatte, lag noch nicht lange zurück. Wir wussten beide, dass etwas im Gange war und auch die Blutsauger eine gewisse Nervosität an den Tag legten.
    Das Haus war als Versteck ideal. Eine alte Bauernkate, die längst verlassen worden war. Sie stand kurz vor dem Zusammenbruch.
    Viele Stürme würde sie nicht mehr überstehen. Für diese Bude konnte sich nur jemand interessieren, der das Licht des Tages scheute.
    Suko suchte noch im Haus, das sehr geräumig war. Ich hatte mir den Keller vorgenommen. Das heißt, es war kein richtiger Keller.
    Ich hatte ein viereckiges Loch gefunden, die Leiter gesehen und war sie hinabgestiegen. Jetzt stand ich in einem Tunnel oder Stollen, der irgendwann von Menschenhand angelegt worden war.
    Er war durch Holzsäulen abgestützt worden. Einen Teil der Wände hatte man sogar mit Blechen verkleidet.
    Von den Vampiren hatten wir im Haus nichts gesehen, aber sie waren mal da gewesen. Spuren wiesen darauf hin. Nicht unbedingt auf echte Vampire. Es gab keine leer gesaugten Leichen, die in ihren Verstecken lagen und darauf warteten, ihre neue Existenz führen zu können. Unserer Meinung nach sah alles mehr nach einer Party aus, obwohl Blut nicht zu einer normalen Party gehörte. Aber das hatten wir auch gefunden. Ob es Menschen- oder Tierblut war, stand noch nicht fest. Das mussten die weiteren Untersuchungen ergeben. Erst dann sahen wir weiter.
    Es stank im Haus nach Marihuana. Es waren uns die leeren Bierdosen aufgefallen. Alte Matratzen, die als Lager dienten, auch einige Plakate von Horrorfilmen der harten Sorte. Verschimmeltes Essen in Plastikschalen, eine Unmenge von normalen Zigarettenkippen, aber nichts, was auf eine direkte Vampirgefahr hingedeutet hätte, obwohl wir Bücher über Vampire gefunden hatten.
    »Amateure«, hatte Suko gemeint und war die recht brüchige Treppe nach oben gestiegen.
    Ich stand im Keller.
    Suko wusste nicht, wo ich mich aufhielt. Ich wollte ihn auch nicht unbedingt herholen. Für mich war die Erkenntnis wichtig, dass der Keller oder der Stollen hier leer war.
    War er das wirklich?
    Im Moment hatte ich meine Zweifel. Ich spürte zwar keinen Menschen, ich hörte auch nichts, aber ich schaltete meine Leuchte an, stellte den Strahl breit und zuckte schon zusammen, als der Lichtkegel durch Zufall ein Ziel fand.
    Es war ein Auge!
    Durch die Nase saugte ich die schlechte Luft ein. Sehr schnell wurde mein Mund trocken, aber ich beruhigte mich auch wieder, denn es war kein menschliches Auge, das ich erwischt hatte.
    Auf dem Boden lag der abgetrennte Kopf eines Fuchses. Eines seiner Augen war vom Licht meiner Lampe getroffen worden.
    Ich schlich an den Kopf heran. Das Blut, das in seiner Nähe auf dem Boden lag, hatte bereits eine Haut bekommen und war eingetrocknet. Der Kopf musste hier schon länger liegen. Sogar Fliegen hatten sich schon eingefunden und summten
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