Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1312 - Letzte Ausfahrt Hölle

1312 - Letzte Ausfahrt Hölle

Titel: 1312 - Letzte Ausfahrt Hölle
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
mehr fahren. Sein Punkt war erreicht und…
    »Ahhhh…!« Das Lachen verwandelte sich in einen Schrei, der das Entsetzen transportierte. Plötzlich wusste Rico, was ihm bevorstand. Er hatte die Grenze überschritten. Er raste auf den Abgrund zu.
    Letzte Ausfahrt Hölle!
    Er hatte sie erreicht. Der Wagen würde in die Tiefe rasen und zu einem zerschmetterten und zerbeulten Blechsarg werden.
    Bremsen. Sofort. Keine Sekunde mehr zögern.
    Er tat es – und es geschah nichts!
    Von einem Augenblick zum anderen war alles anders geworden.
    Jetzt hatte er das Gefühl, irgendwo durch den freien Raum zu schweben und schon tot zu sein oder dem Tod ziemlich nahe zu kommen. In Augenblicken wie diesen schien die Zeit für manchen Menschen einfach stehen zu blieben, und so war es auch bei ihm.
    Und trotzdem fuhr er. Oder er rutschte über den trockenen und staubigen Boden hinweg. Er hatte festgestellt, dass die Bremsbacken schon etwas gepackt hatten, leider nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte. Und so schmierte der Fiat einfach weiter, denn es gab nichts, was ihn gestoppt hätte, obwohl er sich einen großen Baum oder eine Mauer wünschte und nicht nur die verdammte Dunkelheit und irgendwann das Nichts oder auch die Hölle.
    Der Fiat rutschte weiter.
    Wann war das zu Ende?
    Rico hielt das Lenkrad schon längst nicht mehr fest. Er hatte beide Hände erhoben und sie zu Fäusten geballt. Wie ein Schreckgespenst hockte er hinter dem Steuer und wagte kaum noch zu atmen.
    Es wirbelten zu viele Gedanken durch seinen Kopf, als dass er auch nur einen klaren hätte fassen können. Der Wagen war nicht mehr zu halten. Es gab eigentlich nur eine Möglichkeit für ihn.
    Die Tür aufstoßen und sich aus dieser rasenden Rakete fallen lassen.
    Rico versuchte es. Er war zu zittrig. Seine Hände konnten den Türhebel nicht ertasten. Zwei Mal rutschten sie ab. Der Gurt saß plötzlich viel fester als sonst. Das zumindest dachte er. Er verfiel in Hektik. Er bewegte sich wie ein Kasper. Er schrie. Er suchte den Gurtverschluss, und die Verzweiflung kam über ihn wie ein gewaltiger Sturm.
    Von einem Moment zum anderen veränderte sich alles. Der alte Fiat glitt noch weiter, aber er hatte den Kontakt mit dem Boden verloren.
    Ich schwebe!, schrie eine fremde Stimme, die er nur in seinem Kopf hörte. Das konnte nicht seine Stimme sein. Das war unmöglich. Das war ein Gewirr aus Panik und blankem Entsetzen.
    Sein Gesicht war kein Gesicht mehr, nur noch eine Maske, in die sich seine Gefühle regelrecht eingefressen hatten.
    Das Gefühl für Zeit war bei ihm gar nicht mehr vorhanden. Er fühlte sich wie ein Flieger in einem Segelflugzeug. Um ihn herum rauschte es. Es war die Luft, die an der Karosserie und an den Scheiben vorbeipfiff.
    Plötzlich sah er das Feuer. Riesenhoch schlugen die Flammen. Es war ein grünliches Flackern und Tanzen. Lange Zungen durchschnitten die Nacht. Das Feuer stach aus der Erde hoch. Himmelan jagte es. Tanzende Lohen, aus denen sich Gestalten zu formen schienen.
    Rico merkte kaum noch, dass er durch die Luft schwebte. Auch gedanklich hatte er den Boden der Tatsachen verlassen. Alles war anders geworden. Es gab nichts mehr, was er als normales Leben hätte bezeichnen können. Die Welt schnappte zu.
    Flammen zogen den Fiat an. Feuer, in dem sich plötzlich etwas abzeichnete.
    Das Gesicht, die mächtige Fratze. Riesengroß und zuckend stieg sie vom Erdboden her in die Höhe. Sie war das Grauen an sich. Sie war die perfekte Hölle.
    Der Teufel!, schrie es in ihm. Das muss der Teufel sein. Ich habe sie erreicht, die letzte Ausfahrt Hölle.
    Im nächsten Augenblick raste er hinein mitten in dieses Chaos aus Feuer und Fratze…
    ***
    Suko schüttelte den Kopf, als ich ihm den Vorschlag machte, bei diesem herrlichen Wetter im April zum Mittagessen zu »unserem«
    Italiener zu gehen.
    »Warum nicht?«
    »Ist nicht mein Ding.«
    »Sag den Grund.«
    »Ich habe keinen Hunger.«
    »Das ist ein Argument.«
    »Du kannst gehen, ich werde hier die Stellung halten und ein kleines Schläfchen…«
    Mein scharfer Blick von der Seite unterbrach ihn. »Das ist doch nicht dein Ernst.«
    »Ehrlich, John, ich habe keinen Bock. Geh du allein und iss deine Nudeln.«
    »Ob ich die esse, weiß ich noch gar nicht. Es kann sein, dass ich auch nur Salat zu mir nehme. Wenn er mit einer leicht angebratenen Kalbsleber garniert ist, ein entsprechendes Dressing hat, dann…«
    Diesmal unterbrach mich Suko. »Du kannst mir den Mund gar nicht wässrig machen. Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher