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131 - Unternehmen 'Crow's Nest'

131 - Unternehmen 'Crow's Nest'

Titel: 131 - Unternehmen 'Crow's Nest'
Autoren: Ronald M. Hahn
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Gläsern mit Feuerwasser saßen. Drei noch relativ junge Gonokokkenmutterschiffe – eine schwarze Schwarzhaarige, eine weiße Brünette und eine schwarze Rothaarige, lümmelten sich am Tresen und begafften Crow und Rhineguard mit gierigen Blicken.
    Crow rümpfte die Nase. Als Offizier und Gentleman war er wirklich Besseres gewöhnt als diese mageren Hippen in ihren fadenscheinigen Klamotten. Außerdem wusste er, dass die Gier der Damen nicht sexuell motiviert war, sondern ausschließlich dem Inhalt ihrer Bax-Börsen galt, die sie allerdings in weiser Voraussicht im Weißen Haus zurück gelassen hatten.
    Sabreena führte die beiden Besucher an einen Tisch am Fenster. Sie nahmen Platz. Crow schaute den Schneeflocken zu, die draußen vom Himmel fielen. Ein menschliches Wiesel servierte ihnen auf Sabreenas Anweisung hin zwei Gläser
    »Hausmarke«. Crow beäugte das Gesöff mit argwöhnischen Blicken. Angesichts des Zustands der Gäste war das Getränk vermutlich besser als Treibstoff für Nixon-Panzer geeignet.
    Crow war entschlossen, es nicht anzurühren.
    Major Rhineguard – beziehungsweise »Vincie« – hingegen, der sich dienstlich öfters in diesen Gossen herumtreiben musste, war wohl abgehärtet. Er nahm sein Glas und trank einen Schluck, ohne das Gesicht zu verziehen. Crow bewunderte die Festigkeit seiner Magenwände.
    »Hör mal, Vincie«, sagte Sabreena plötzlich und beugte sich über den Tisch. »Das Theater, das die Agenten der Engerlinge in der Stadt veranstalten, muss aber allmählich aufhören.« Sie blitzte den Major an, und Crow sah Zorn in ihren dunklen Augen. »Die ewigen Personenkontrollen und Razzien nehmen überhand. Man kann ja kaum noch einen Fuß auf die Straße setzen, ohne dass diese Stiesel einen filzen. In so ’nem Klima kann ich nicht mehr in Ruhe arbeiten. Wenn das so weiter geht…« Sie breitete die Arme aus.
    »Was soll das heißen?«, fauchte Crow, dem die Frechheit der Hehlerin gehörig auf die Nerven ging. Die sollte sich lieber freuen, dass er sie ungestraft ihren Geschäften nachgehen ließ.
    Nach allem, was diese Dame auf dem Kerbholz hatte, konnte sie sich glücklich schätzen, noch nicht an einem Fleischerhaken zu baumeln.
    »Hab ich nach deiner Meinung gefragt, Graubacke?«
    Rhineguard hüstelte warnend, und Crow riss sich zusammen. Leider brauchten sie Leute wie diese Hehlerin, weil ihre Kontakte zu den Stadtratten zu wichtig waren.
    »Ich sag dir was, Vincie…« Sabreena prostete Crows Begleiter zu. »Wenn du deinen Einfluss nicht dazu einsetzen kannst, dass die Engerlinge ihre Kettenhunde an die Leine legen, werden die Jungs und Mädels, die nach ihm Ausschau halten, bald streiken.«
    Crow schluckte seine Wut hinunter. Major Rhineguard redete beruhigend auf die Amazone ein. Er hatte eine Weile gebraucht, um sich als neue »linke Hand« ihres kriminellen Strohmanns einen Namen zu machen, und den wollte er natürlich nicht aufs Spiel setzen.
    Auch war er von Anfang an dagegen gewesen, dass der Präsident ihn auf dieser Kontrolltour begleitete. Doch Crow hatte wissen wollen, mit welchem Gesindel sie in diesen schwierigen Zeiten zusammenarbeiten mussten; sie hatten sich dahingehend geeinigt, dass er sich in Gegenwart von Kontaktpersonen zurück hielt. Dies fiel Arthur Crow sehr schwer, denn er war ein Mensch, der Befehle gab statt sie entgegen zu nehmen.
    Sein Blick schweifte durch das Lokal. Drei Viertel der Gäste waren schwarzer Hautfarbe und somit ziemlich repräsentativ für die Bevölkerung der Hauptstadt. Der Rest gehörte mehrheitlich jener Kaste an, die Crow – und auch der Bürgermeister, wenn man seinen Worten trauen konnte – am liebsten außerhalb der Stadtmauern sah: narbengesichtige Abenteurer – unter ihnen vermutlich auch ein paar Kopfjäger –, Spieler mit wachen Augen und flinken Händen, Gaukler und Hasardeure jeglicher Couleur, dazu das übliche Sammelsurium aus Säufern, männlichen und weiblichen Prostituierten und Drogenhändlern.
    Crow wollte gar nicht wissen, womit diese Gestalten ihren Lebensunterhalt bestritten. Die Kleidung einiger Gäste deutete an, dass sie aus Waashton stammten; vermutlich waren sie illegal über die Stadtmauer gekommen.
    Er musste sich in nächster Zeit unbedingt den Fettsack im Rathaus vorknöpfen und ihm klar machen, dass seine polizeilichen Handlanger nicht nur dazu da waren, mit wichtigtuerischer Miene in der Stadt herum zu stolzieren. Sie sollten ihnen auch den Abschaum vom Hals halten.
    Wenn Typen, denen man den
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