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1303 - Der Retter von Topelaz

Titel: 1303 - Der Retter von Topelaz
Autoren: Unbekannt
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können."
    Perry Rhodan zog sich einen der hölzernen Stühle heran und ließ sich darauf nieder.
    „Es gibt auch dafür eine sehr wahrscheinliche Erklärung, Eirene. Der Kodexwahrer ist ja kein Dummkopf. Und er will sich bestimmt nicht die Finger verbrennen. Er hat wohl geahnt oder gemerkt, zu welcher Sorte Wesen wir beide gehören. Ich will das Wort hier gar nicht aussprechen. Also ging er davon aus, daß wir gefährlich sind. Was macht man mit einem heißen Eisen? Man schiebt es einem anderen zu."
    „Du meinst", folgerte das Mädchen, „als er von den Nakken alarmiert wurde, hat er sich damit begnügt, Topelaz von unserer Ankunft in Kenntnis zu setzen?"
    „Ich schätze, so geschah es. Er wollte dich ja schon nach Som abschieben. Dann tauchte ich auf. Da schlug er zwei Fliegen mit einer Klappe. Jetzt haben die Verantwortlichen auf Topelaz den Schwarzen Peter."
    „Die beiden Schwarzen „Peterles", feixte Eirene. „Ich hoffe doch, wir können diesen Burschen das Leben etwa versauern."
    „Daran habe ich wenig Interesse."
    „Nein? Woran dann?"
    „Unser oberstes Ziel bleibt es, aus dieser Gefangenschaft zu entkommen. Wir müssen zurück nach Sabhal. Wenn es uns gelingt, unsere Leute zu alarmieren, hätten wir schon zur Hälfte gewonnen. Aber das wird bestimmt nicht einfach sein."
    „Und das unterste Ziel?" wollte Eirene keck wissen.
    „Ich mache mir Sorgen um Gorgud und seine Jajasi Amani. Bestimmt wurde auf Pailliar der Absender des Containers festgehalten und ermittelt. Es dürfte dem Kodexwahrer nicht allzu schwer fallen, diese Spur rückwärts zu verfolgen. Du weißt, wo er dann landet - bei Gorgud. Aber mir sind die Hände gebunden. Meine Hoffnungen ruhen auf Bartod.
    Hoffentlich kann der Hajasi Gorgud und seine Organisation rechtzeitig warnen."
    „Trübe Aussichten", räumte die junge Gängerin des Netzes ein. „Was können wir tun?"
    „Im Moment nichts. Wir werden die Augen offen halten und die Lage sondieren. Wenn sich gar keine Fluchtmöglichkeit eröffnet, werde ich mir schon etwas einfallen lassen."
     
    *
     
    Datei Nummer 2: Wir haben zwei neue Gefangene. Sie sehen sehr fremdartig aus. Offensichtlich handelt es sich um ein jüngeres weibliches Wesen und um ein älteres männliches. Ufelad hat mir ihre Namen nicht verraten, aber er scheint sehr nervös zu sein. Die beiden behagen ihm nicht. Auf mich, mein Ordertap, wirken sie aber ganz harmlos.
    Ihr Körperbau ähnelt mehr dem meinen als dem des Somers. Sie tragen eine einteilige Kombination, die an manchen Stellen etwas ausgebeult ist. Vielleicht verbergen sie dort technische Hilfsmittel. Waffen tragen sie bestimmt nicht mehr. Die müssen ihnen die Somer und Pailliaren abgenommen haben.
    Meine Montur ist noch die blütenweiße, in der sie mich aufgegriffen haben. Ihre Kleidung schimmert in keiner eindeutigen Farbe. Ich entdecke silbrige und grüne Reflexe.
    Sicher wird Ufelad sie bald verhören. Ich kenne seine Methode, mein Ordertyp. Er läßt einen Trupp Ophaler kommen, die mit ihrem seltsamen psionischen Gesang jedes Opfer gefügig machen. Ich sehe jetzt schon das Bild vor mir, wie die beiden Neuen zusammenbrechen und freiwillig alles ausplaudern.
    Irgendwie empfinde ich eine unerklärliche Sympathie für sie. Natürlich keine so große wie für den Nakken, dessen Name ich immer noch nicht kenne. Der Nakk ist einfach zu selten hier. Er arbeitet im Yihan-Tor. Wie alle seine Artgenossen. Wir sind uns auch nur selten begegnet. Und ich weiß nicht einmal, ob es immer der gleiche Nakk war. Sie sehen sich so ähnlich, daß ich Schwierigkeiten habe, sie zu unterscheiden.
    Das ist das alte Leid, mein Ordertap. Bei den Fremdwesen sieht eins aus wie das andere. Bei den beiden neuen Gefangenen ist das nicht der Fall.
    Colab, der pailliarische Wächter, und sein Roboter 17 tauchen oben auf dem Mauerrundgang zwischen den Schirmfeldern auf. Das ist ein sicheres Zeichen dafür, daß der tägliche Rundgang bevorsteht. Ob sie die beiden Neuen auch aus ihrer Zelle lassen, mein Ordertap? Ich weiß es nicht. Du weißt es nicht. Und antworten kannst du mir auch nicht.
    Weißt du, kleiner Speicher, wie oft ich mit dem Gedanken gespielt habe, von hier zu verschwinden? Ja, du hast recht. Am Anfang jeden Tag. Später habe ich es aufgegeben.
    Ich war zweimal draußen, aber ich bin immer freiwillig zurückgekehrt.
    Topelaz ist keine Welt für mich. Es regnet hier fast ununterbrochen. Ich mag keinen Regen. Meine Montur wird naß. Meine Haare werden klebrig und steif.
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