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1303 - Der Retter von Topelaz

Titel: 1303 - Der Retter von Topelaz
Autoren: Unbekannt
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die kleinen sprachlichen Feinheiten kein Verständnis. Es lautet, wie du ja weißt, Xia-Qü-K'yon.
    Du sollst wissen, mein Ordertap, daß dies mein richtiger Name ist. Sie nennen mich hier Siakon. Nun gut, wirst du sagen, das klingt so ähnlich. Aber das macht nichts. Zwölf Kodestellen kann niemand herausfinden, wenn er nicht deutlichere Ansatzpunkte hat. Du bist sicher vor jedem unbefugten Zugriff. Niemand soll je erfahren, was ich dir mitgeteilt habe und dir noch mitteilen werde. Auf Hubei kennen sie meinen Namen. Sie werden dich lesen dürfen, mein Ordertap, wenn es mir gelingen sollte, dich aus dem Gefängnis zu schmuggeln und an die richtige Adresse zu lenken.
    Aber bis dahin wird noch viel Regen auf Topelaz niedergehen. Und ich werde viele Dateien in dir abspeichern.
    Nun muß ich erst einmal schließen, mein Ordertap, denn hier tut sich etwas. Die Zeichen sind deutlich. Es kommen neue Gefangene. Ich werde sie studieren. Dann erzähle ich dir später davon. Du bist ja ein Gerät. Du kennst keine Ungeduld. Und deine Speicher sind groß genug für alle meine Gedanken.
    Datei Nummer 1 geschlossen.
     
    *
     
    Die Luft war feucht, und die Wände waren naß und kalt. Es war sehr ungemütlich. Das schwere Dröhnen der armdicken Stahltür, die ins Schloß gefallen war, klang noch in Perry Rhodans Ohren nach. Auch registrierte der Terraner genau, daß sich außerhalb der Tür ein flimmerndes Energiefeld aktiviert hatte. Das augengroße Guckloch schimmerte Sekunden nach der Verriegelung in blaßroten Farben.
    „Wenigstens hat man uns nicht getrennt, Vater", suchte Eirene Trost.
    Perry Rhodan nickte stumm. Er wirkte sehr nachdenklich. Und das lag bestimmt nicht an der neuerlichen Gefangenschaft oder daran, daß man ihnen sämtliche Ausrüstungsgegenstände abgenommen hatte.
    Er suchte die Wände der Zelle mit den Augen ab. Vier mal vier Meter, ein winziges Fenster in etwas mehr als Kopfhöhe, die unüberwindbare Tür mit Energiesperre, ein Tisch aus Kunststoff und zwei Stühle aus Holz, die beiden an die nassen Wände geklappten Liegen, das war alles. Selbst ein Beleuchtungskörper fehlte.
    Noch war draußen Tag. Durch das Gitterfenster fiel ein schon fast diffuses Licht in die Zelle. Aus einem bestimmten Winkel konnte Rhodan nach draußen blicken. Über hohen Baumgipfeln erstreckte sich eine endlose Wolkendecke.
    „Mir gefällt es hier nicht", stellte das Mädchen fest.
    „Mir auch nicht, Eirene." Perry Rhodan lachte sarkastisch auf. „Aber was sollen wir machen? Es wird dich kaum trösten, wenn ich dir sage, daß ich mich schon in schlimmeren Situationen befunden habe."
    „Wir haben einen Fehler begangen, Vater."
    „Für deine Versetzung nach Som-Ussad trägst du keine Schuld. Das waren widrige Umstände. Den Fehler haben wir auf Pailliar gemacht. Je länger ich darüber nachdenke, desto klarer wird mir das. Die Somer haben hier im Yihan-Tor bereits auf uns gewartet."
    „Das hat mich auch gewundert." Ihre grünbraunen Augen starrten Perry nachdenklich an. „Das sieht fast nach Verrat aus. Meinst du, daß da die Leute von der Hajasi Amani dahinterstecken?"
    „Nein, im Gegenteil." Der Netzgänger schüttelte den Kopf. „Gorgud ist selbst in Gefahr.
    Es hätte mir schon auf Pailliar auffallen müssen, daß Dokroed keine nennenswerten Anstrengungen unternahm, um dich nach der Befreiung aufzuspüren. Das hat uns in einer falschen Sicherheit gewogen. Der Kodexwahrer ging davon aus, daß du so schnell wie möglich von Pailliar verschwinden würdest. Es gibt aber nur einen Weg fort von dieser Welt. Und der führt über das Heraldische Tor, das Terraner-Tor."
    „Ich verstehe", sagte Eirene. „Er hat nur veranlaßt, daß das Tor überwacht wurde."
    „Viel gab es da bestimmt nicht zu veranlassen. Aber ich gebe zu, daß ich die Nakken unterschätzt habe. Die Angehörigen dieses merkwürdigen Volkes können, nach allem, was wir bisher über sie wissen, hochfrequente Hypersignale nach der Art psionischer Felder erfassen. Sie durchschauen jede komplizierte Struktur. Damit dürfte es ihnen auch keine Mühe bereitet haben, die Ausstrahlungen deines Gehirns zu identifizieren, zumal du lange genug in Dokroeds Gewahrsam gewesen bist, und deine Flucht von Pailliar zu melden."
    „Das klingt überzeugend, Vater, aber dennoch bleibt eins unklar. Warum hat Dokroed mich nicht erneut festnehmen lassen, als die Nakken meine Anwesenheit im Terraner-Tor feststellten? Er hätte dich doch auch gleich in diese Falle laufen lassen
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