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129 - Der Vampir von Budapest

129 - Der Vampir von Budapest

Titel: 129 - Der Vampir von Budapest
Autoren: A.F.Morland
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Unbekannte nicht erlaubte.
    »Wer sind Sie?« hörte sich die junge Frau fragen.
    »Istvan Graf Lazar«, antwortete der Mann. Es klang so, als wäre er auf seinen Namen sehr stolz, Natalja merkte, daß mit ihr irgend etwas passierte, doch sie wußte nicht genau, was. Prinzipien zerflossen. »Sei Fremden gegenüber niemals zu vertrauensselig«, hatte ihr Vater stets gesagt, und sie hatte sich bis zu diesem Abend immer an diesen Rat gehalten, doch diesmal vermißte sie ihre anerzogene Vorsicht.
    »Wer ist Bela?« wollte der Graf wissen.
    »Mein Mann«, antwortete die junge Frau automatisch.
    »Er ist nicht zu Hause?«
    »Nein, ich bin allein.«
    Ein zufriedenes Lächeln erschien auf den Lippen des Grafen. Natalja war gezwungen, ihm unentwegt in die geheimnisvollen Augen zu sehen.
    Lazar nahm ihr mit seinem zwingenden Blick ihren Willen. Sie begab sich ins Haus, ohne ein Wort zu sagen, aber ihr Blick forderte den Blutsauger auf, einzutreten.
    So kam Istvan Graf Lazar zum erstenmal in das Haus der Kornös. Eine nie erlebte Erregung ergriff von Natalja Besitz. Ihr Körper bebte, die Nerven vibrierten.
    Der Graf näherte sich ihr mit geschmeidigen Schritten - wie ein Raubtier. Der jungen Frau drohten die Sinne zu schwinden, als Lazar sie in die Arme nahm.
    Sie dachte in diesem Moment nicht an ihren Mann, verspürte den unbändigen Wunsch, von diesem Fremden geküßt zu werden, und als seine Lippen ihre Wangen berührten, überlief sie ein eigenartiger Schauer.
    Der Graf war merkwürdig kalt, und er schien nicht zu atmen. Seine Lippen glitten über die pfirsichweiche Gesichtshaut, und wenig später befand sich sein Mund an ihrem Hals.
    Etwas Hartes kratzte über Nataljas Halsschlagader. Ergeben neigte sie den Kopf zur Seite und merkte, wie er sich daran festsaugte.
    Dann…
    Ein kurzer Schmerz!
    Natalja wollte sich von Lazar lösen und zurücktreten, doch das ließ er nicht zu. Er hielt sie fest und saugte immer intensiver, wilder.
    Als er von ihr abließ, fühlte sie sich matt, entkräftet. Ihre Lider waren halb gesenkt. Sie schaute den Grafen unter ihren seidigen Wimpern verloren an.
    Ein triumphierendes Glitzern befand sich in seinen Augen, und ein dunkelroter Blutstropfen schimmerte auf seiner Unterlippe. Natalja wußte, daß es ihr Blut war, aber es entsetzte sie nicht.
    Sie war dem Vampir verfallen.
    Eine Zeit der Lügen begann, denn Natalja wollte nicht, daß ihr Mann von diesem Besuch erfuhr. Ihre Liebe zu Bela erkaltete allmählich. Sie sehnte sich nun nach den tödlichen gefährlichen Umarmungen des Blutgrafen.
    Wenn Bela zu ihr kommen wollte, redete sie sich auf Unpäßlichkeit oder Migräne raus. Ihr Mann begann sich um sie zu sorgen, vor allem deshalb, weil sie blaß und blasser wurde.
    Sie trug Kleider mit hochgeschlossenem Kragen oder, wenn das nicht möglich war, ein Halstuch. Immer häufiger blieb sie im Bett. Wenn Bela vorschlug, den Hausarzt zu holen, wollte Natalja nichts davon wissen.
    Zumeist nahm sie sich dann für kurze Zeit zusammen, um ihrem Mann zu beweisen, daß sie keinen Arzt brauchte. Aber es ging ihr nicht gut, darüber konnte sie Bela bald nicht mehr hinwegtäuschen.
    Sie verfiel, ihre Schönheit wurde auf eine unerklärliche Weise durchsichtig. Sie war nach wie vor eine sehr schöne Frau, aber Bela sah ihr an, daß. eine Krankheit an ihr zehrte, und das machte ihn unglücklich.
    Er wollte nicht tatenlos Zusehen, wie seine Frau mehr und mehr dahinsiechte, deshalb holte er den Hausarzt ohne Nataljas Einverständnis.
    Doch sie ließ sich nicht untersuchen, weigerte sich hartnäckig, behauptete, ihr fehle nichts, und verlangte, daß der Arzt wieder gehen solle.
    Sie blieb so iange in ihrem Zimmer eingeschlossen, bis der Doktor gegangen war.
    »Mach das nicht noch mal!« sagte sie dann wütend zu ihrem Mann. »Wenn ich einen Arzt brauche, verlange ich selbst nach ihm. Ich lasse mich von dir nicht bevormunden.«
    »Ich meine es doch nur gut mit dir, Natalja«, verteidigte sich Bela Kornö.
    »Wenn du es wirklich gut mit mir meinst, laß mich in Ruhe.«
    »Du solltest mal in den Spiegel sehen. Du siehst schrecklich aus.«
    »Eine vorübergehende Schwäche, nichts von Bedeutung. Ich brauche nur Ruhe, dann bin ich bald wieder auf den Beinen.«
    »Liebst du mich noch, Natalja?« fragte Bela unvermittelt.
    Sie sah ihn verwirrt an, blinzelte, als würde sie nachdenken, und dann antwortete sie spröde: »Aber natürlich.«
    »Dann küß mich«, verlangte er.
    Sie tat es widerstrebend. Dabei verrutschte
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