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1273 - Upanishad

Titel: 1273 - Upanishad
Autoren: Unbekannt
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Kulturzentrums auf einen Sprung nach New Delhi reisen mußte, benutzte ich deshalb nicht die Transmitterverbindung, sondern meinen Galaco-Hussar. Ich startete so früh, daß ich auf dem Hinflug einen Abstecher zum Mount Everest unternehmen konnte.
    Während ich in das Fahrzeug stieg und dabei zufällig einen Blick auf die Marken- und Typenbezeichnung warf, die mit hocherhitztem Howalgonium unter Überdruck in die Lackierung eingebrannt war, mußte ich daran denken, daß mir neulich jemand Schleichwerbung für die Firma GALACO und ihren teuersten Gleitertyp vorgeworfen hatte.
    Das war natürlich absurd gewesen. Ich würde mich nie für Schleichwerbung hergeben.
    Meine Zurschaustellung der Marken- und Typenbezeichnung war vielmehr einer uralten und nie erloschenen Sympathie für eine legendäre Organisation entsprungen, die viel zur Entwicklung des heutigen friedlichen Miteinanders zwischen den Völkern unserer Galaxis beigetragen hatte.
    Es handelte sich um das INTERGALACTIC PEACE CORPS, das im 25. Jahrhundert alter Zeitrechnung von den Mitgliedern des SOL-Clubs gegründet worden war. SOL stand dabei für Sons of Light - Söhne des Lichts -, und das waren fünf junge Terraner gewesen, deren Idealismus durch die ersten Berichte über den Hüter des Lichts Tengri Lethos und seine Taten angefacht worden war und die sich vorgenommen hatten, ihm nachzueifern.
    Ich hatte sie alle persönlich gekannt: Franklin Kendall, Roger Garfield, Eddie Burke, John Rawlins und Noowee Logan - und ich hatte ihren Lebensweg verfolgt und später auch ihre Frauen und Kinder und Enkel kennen gelernt.
    Irgendwann, lange nach dem Abzug des Schwarms, waren dann die Mitglieder des IPC auseinander gelaufen, nachdem drei von ihnen im Auftrag von Tengri Lethos Die Todesmaschine von Cyno-Rebellen zerstörten, die sonst den Fortbestand der galaktischen Zivilisationen gefährdet hätte, eine Glanzleistung, die noch fünfzig Jahre danach und zum vielleicht hundertstenmal in einem Trivideospiel verarbeitet worden war.
    Das IPC gab es heute nicht mehr, wohl aber die Firmengruppe GALACO, die von den Gründern des IPC aufgebaut worden war und Unternehmen in allen Teilen der bekannten Galaxis besaß. Früher flossen die Reinerlöse der Galactic Allround Company dem IPC zu und ermöglichten ihm die Finanzierung seiner Aktionen und Ausrüstungen. Heute gingen sie an eine Stiftung zur Förderung des friedlichen Zusammenschlusses aller kosmischen Zivilisationen - ein hochgestecktes Ziel zwar, aber im 25. Jahrhundert hätte ja auch kaum jemand ein Galaktikum für möglich gehalten - und heute hatten wir es.
    Warum mußte ich ausgerechnet jetzt daran denken?
    Ich wußte es nicht. Irgend etwas mußte wohl meinem Unterbewußtsein einen entsprechenden Anstoß gegeben haben, aber was das gewesen war, das hatte mein Unterbewußtsein für sich behalten. Vielleicht fand ich es doch noch einmal heraus.
    Ich blickte durch die Kanzel und bemerkte, daß sich mein Gleiter schon hoch über den südwestlichen Außenbezirken von Terrania befand. Ringsum leuchteten und pulsierten gleich Tausenden von Glühwürmchen die Positionslichter anderer Gleiter. Es war noch dunkel. Aber Kollisionsgefahr bestand trotz des stark frequentierten Luftraums über Terrania nicht. Wer hier flog, konnte das nur, wenn die Positronik seines Gleiters von dem Positronik-Verbund der Verkehrskontrolle der Kosmopole in Fernsteuerung genommen war.
    Ich beobachtete eine Weile, dann rief mich die Pflicht. Mit Hilfe der Videokonsole, die nachträglich in den Gleiter installiert worden war, informierte ich mich über die jüngsten wichtigen Ereignisse in der Milchstraße und über die Probleme, die die Umwandlung der GAVÖK in das Galaktikum aufgeworfen hatte. Das alles erforderte Zeit und Geduld, aber ich war stets darum bemüht, mir mein Sachwissen direkt anzueignen und es mir nicht durch Referenten in geschönter, subjektiv eingefärbter Weise und mit fertigen Lösungsvorschlägen beibringen zu lassen.
    Ich studierte und visifonierte und hatte noch nicht einmal die Hälfte des Pensums geschafft, als die Positronik des Gleiters sich weisungsgemäß meldete.
    „Das Zwischenziel kommt in Sichtweite", teilte sie mir mit. „Wir befinden uns im Anflug auf 27 Grad 59 Sekunden nördlicher Breite und 86 Grad 56 Sekunden östlicher Länge.
    Wir fliegen in 8000 Metern Höhe. Direkt unter uns liegt der Gipfel des Khumbutse, Höhe 6640 Meter. Wegen schlechter Wetterbedingungen fliegen wir den Mount Everest nicht von
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